PUCKI & POMMERLE: Alle 18 Bücher in einem Band. Magda Trott. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Magda Trott
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9788027221257
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mehr mithelfen.«

      »Dann bekommst du auch keine Freikarte.«

      »Vielleicht zahlt der Onkel, ich will ihn gleich 'mal fragen.«

      »Jawohl, Pommerle,« meinte Herr Bender, »wenn du brav bist, gehen wir morgen nachmittag alle drei in den Zirkus.«

      »Ach, wenn es doch erst morgen nachmittag wäre,« seufzte das Kind, »das werde ich wohl gar nicht erwarten können.«

      »Jetzt nimm 'mal rasch deine Sachen, Pommerle, kannst im Badeanzug laufen.«

      Das Kind ergriff die Kleidungsstücke, kam zurück zum Onkel und sagte: »So, nun können wir gehen. Aber nachher darf ich noch 'mal zu dem weißen Pferdchen?«

      Man hatte etwa den halben Weg zurückgelegt, als man Spaziergänger traf. Die Dame wies auf die Straße:

      »Kleines Mädchen, du hast einen Schuh verloren.«

      Pommerle drehte sich hastig um. Richtig, da lag der Schuh. Das Kind hob ihn auf. Bei dem eifrigen Erzählen war dem Kinde der Schuh entglitten.

      »Nimm Schuhe und Strümpfe lieber in die Hand, Pommerle. Ich will dein Kleidchen mir über den Arm hängen, und du trägst das andere.«

      »O je, Onkel, es ist ja gar nichts mehr da – nur noch das Kleidchen.«

      Pommerle schaute sich in der Runde um. Nichts als das Kleid und der eine Schuh war zu sehen.

      »Aber, Kind, du mußt doch besser auf deine Sachen aufpassen! Nun müssen wir den ganzen Weg wieder zurückgehen.«

      Erst fand man einen Strumpf, dann das Hemdchen, etwas weiter hin lag der zweite Schuh, Höschen und Unterröckchen lagen ganz in der Nähe des Zirkusplatzes; doch der zweite Strumpf war nicht zu finden.

      »Ach, Onkel – sieh mal den kleinen, niedlichen Hund dort!«

      Auf dem Rasenplatz lag ein weißes, zottiges Hündchen, das zerrte an einem weißen Gegenstand und vergnügte sich damit, den Gegenstand in lange Streifen zu zerreißen.

      Professor Bender und Pommerle traten näher heran; das Tierchen spitzte die Ohren und sprang schließlich schweifwedelnd an dem Kinde empor.

      »Pommerle – ist das nicht dein Strumpf?«

      Der Professor hatte mit dem Stocke das Spielzeug des Hundes emporgehoben. Es war tatsächlich ein Kinderstrumpf. Pommerle schaute recht bedrückt drein.

      »Das ist aber nicht hübsch,« sagte es kläglich, »man darf doch keine Sachen fortnehmen.«

      »Man darf auch seine Sachen nicht so achtlos umherwerfen, mein liebes Kind. – Aber jetzt hilft es nichts mehr. Wir wollen nun endlich heimgehen, die gute Tante wird schon in Sorgen sein.«

      Unterwegs erzählte Pommerle eifrig.

      »Onkel, hat die Tante auch 'mal bald Geburtstag?«

      »Ja, Pommerle, schon im nächsten Monat.«

      »Was schenken wir ihr dann?«

      »Das weiß ich heute noch nicht.«

      »Ach, lieber, guter Onkel – schenke ihr doch so 'nen kleinen Kochherd oder so ein weißes Pferdchen. – Das ist zu schön!«

      »Nein, mein Kind, das kann die Tante nicht gebrauchen. – Aber, Kind, dort liegt ja schon wieder der Strumpf auf der Erde.«

      Schuldbewußt hob ihn Pommerle auf. Dann wanderten die beiden rasch weiter, bis sie endlich das Fischerhaus erreicht hatten.

      Die Tante hatte schon mehrfach nach ihnen ausgeschaut. Man sah es ihr an, daß sie erleichtert aufatmete, als sie Pommerle gesund und munter erblickte.

      Pommerle stürmte auf sie zu.

      »Ein weißes Pferdchen haben sie – – oh, und einen grünen Wagen mit einem Baby und einem kleinen Kochherd! Und ich hab' das Zelt gebaut – und ein Stückchen Zucker schenkst du mir auch. – – Dann hat der Hund meinen Strumpf gefressen. – Morgen kommt das weiße Pferd mit dem Puschel auf dem Kopfe – und – – Tante – – welcher Ring ist nicht rund?«

      So sprudelte es von den Lippen des kleinen Mädchens.

      Pommerle war kaum zu beruhigen.

      Aber eine Stunde später gab es neue Aufregung. Man hörte Trompetenstöße. Pommerle sprang auf, auch Professor Bender trat hinaus vor die Tür, ging mit seinem Schützling bis zur nächsten Straßenecke.

      Und dann sah Pommerle etwas ganz Wunderbares. – Da kam ein Wagen daher, der wurde von einem dunkelbraunen Pferde gezogen, das eine silberglänzende Decke auf dem Rücken hatte. Auf einem anderen Pferde ritt ein Mann mit einer goldenen Trompete. Und da war noch ein Mann, der begann jetzt zu reden:

      »Hochverehrtes Publikum! Unser Zirkus ist in Neuendorf angekommen und gibt morgen nachmittag um vier Uhr eine große Galavorstellung für Kinder, und am Abend um acht Uhr eine Elitevorstellung für die Erwachsenen. Wir bieten Ihnen etwas noch nie Gesehenes, und wir bitten das hochverehrte Publikum um recht regen Besuch.«

      Wieder ein Trompetenstoß, dann setzte sich der Wagen in Bewegung.

      Pommerles Augen hingen wie gebannt an einem bemalten Manne, der so merkwürdig ausschaute.

      Aber dann kam noch etwas viel Schöneres. Ein weißes Pferd erschien, auf dem Kopf trug es einen rosa Wedel aus Federn, der wippte und nickte auf und nieder. Und auf dem Rücken des Pferdes saß eine wunderschöne Fee in einem rosa Kleide, ganz mit Silber bestickt. Sie hatte die Beine mit silbernen Schnüren umwunden und kleine rosa Schuhe an den Füßen.

      »Oooooh – –,« staunte Pommerle, es konnte nichts anderes sagen. Dieses schöne Mädchen mit dem Silberband im blonden Haar war für Pommerle wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Vor den Pferden aber ging noch ein buntbemalter Mann mit einer Pauke. Er hatte Zettel in der einen Hand und reichte sie den ihn umdrängenden Kindern hin.

      »Onkel,« sagte Pommerle noch fassungslos vor Staunen, »darf ich mir von dem bunten Manne auch einen Zettel holen?«

      »Freilich!«

      Aber als sich Pommerle dem Manne näherte, schlug der soeben auf die Pauke, so daß die Kleine angstvoll zum Onkel zurückeilte. Da lachte der Mann, und nun bekam Pommerle einen Zettel.

      »Komm mit, Onkel,« bat die Kleine und zog den Professor mit Gewalt weiter. »Ich möchte noch 'mal das Pferd und die rosa Fee sehen.«

      »Bis zur nächsten Ecke wollen wir mitgehen, mein Kind.«

      Pommerle hatte nur Augen für die geschmückte Reiterin. Nun hielt der vordere Wagen wieder an, erneut ertönte die Trompete, auch das Pferd blieb stehen, Pommerle stellte sich ehrfurchtsvoll neben das Tier und schaute sehnsuchtsvoll zu seiner Fee empor.

      Die nickte ihm freundlich zu. Da preßte Pommerle die Hand des Onkels.

      »Kommst du morgen auch in den Zirkus, Kleine?« fragte das schöne Fräulein vom Rücken des Pferdes herunter.

      Pommerles Herzchen schlug stürmisch.

      »Wenn Sie es erlauben – – ja, ich komme.«

      »So ist es recht, ihr kommt doch alle?«

      »Ja – ja,« brüllte die Straßenjugend.

      Dann wurde es wieder mäuschenstill, denn der Herr Direktor begann abermals zu sprechen. Er sagte dieselben Worte, die er vorhin geredet hatte. Und als sich der Wagen wieder in Bewegung setzte, sagte Professor Bender:

      »So, mein Kleines, nun wollen wir heimgehen.«

      Da kam ein heißes Flehen in die Augen des Kindes.

      »Onkel,« stammelte Pommerle, »nur noch bis zur nächsten Ecke – ach, es ist so schön!«

      »Aber, liebes Kind, wir können doch nicht immerfort nebenherlaufen. Du wirst ja morgen alles im Zirkus sehen.«

      »Ich will auch sehr artig sein, lieber, lieber