Des Chronisten Berichterstattung
Die Erlösung des Hyrus / Verwandlungen I
Des Chronisten Erläuterung zur Zeitreise
Boten der Verdammnis / Kara die Spinne
Der kleine und gierige Zwerg Chemal
Zweite Tagung des Rates der Gottheiten
Das Zerwürfnis unter den Gottheiten
Des Chronisten Erörterung zur Barmherzigkeit
Der Zeitsprung der zwei Wagemutigen
Was in der Vergangenheit geschah und der Ausbruch des Bösen
Die Entscheidung des Rates der „Großen Sieben“
Die letzte Schlacht und das Wirken Karas
Der Tanz der Tiere und die Erweckung der Toten
„Ich vertrete die Anschauung, dass jedes Leben auf Erden eine ganz bestimmte Frage in seinem Leben zu klären hat; kennt er oder sie die Antwort, wird das Leben aus dem Kreislauf der Wiedergeburt ausgeschlossen und gelangt ins Nirwana. Christos kannte die Antworten auf jede Lebensfrage, deswegen verstand er das Wesen der Wundertaten – nicht umsonst wurde er auch das Buch des Lebens genannt.“
ManMadePromise
KAPITEL 1
Der tatsächliche, eigentliche Name des Gefallenen, des Versuchers und des als Verderber bezeichneten Engels sei: „Der Abgefallene und der Wiederheimkehrende“. Der Teufel ist ein Messinstrument des Kosmos über den Entwicklungsstand seiner Schöpfung im Universum.
Epilog: Wie alles begann
Hoch im Norden an der Küste des Reiches Loto, in einer Einsiedelei namens Gonra, lebten einst drei Brüder, Hyrus, Pyron und Azan. Sie waren junge Männer, allesamt nicht älter als fünfundzwanzig Sonnen. Sie wirtschafteten durch Fischerei und Jagd, ebenso durch Feldbestellung – derart trugen sie zu ihrem Lebensverdienst bei und auch durch den Verkauf ihrer Güter auf dem Markt. Von den Brüdern war Hyrus der jüngste und Pyron der älteste; Azan war derjenige mittleren Alters. Hyrus war ein Fischersmann, Azan bestellte das Feld und den Garten ihres Anwesens und Pyron sorgte mit seinem Bogen für den einen oder anderen Beutefang.
In dem Dörfchen Gonra herrschte für gewöhnlich Frieden, man war freundlich und hilfsbereit zueinander. Lediglich ganz wenige Menschen wohnten hier und zu vernachlässigen klein war die Anzahl der Zwerge, denn insgesamt hatte die Siedlung in etwa drei Dutzend Einwohner. Obgleich es im Norden gelegen, war das Wetter in dem Gebiet relativ milde. Es gab in Gonra eine Weberin, sogar einen Schmied und anderweitig rechtschaffende Menschen, und die vereinzelten Zwerge, welche dort lebten, arbeiteten überwiegend als Händler.
Der jüngste der Brüder, Hyrus, lebte für lange ein Geheimnis, er pflegte es gar: In den Zeiten der Abenddämmerungen hielt er sich nicht allein der Fischerei wegen an der Küste auf, sondern ganz besonders seiner Freundschaft mit einer Meerfrau zugrunde liegend: Es handelte sich bei jener um eine sagenumwobene Gestalt, um eine Bewohnerin des Reiches der unglaublichen Meerhexe, der Königin der Meere.
Über die Meermenschen ist zu sagen, dass sie den Landmenschen sehr ähnelten, doch mussten sie Wasser atmen, bis auf die Zeit jeweils eine Stunde am Morgen und des Abends. Hyrus und Auroria, beiden war es nur zu Dämmerungszeiten gegeben, dass sie einander begegnen konnten, und trotzdem waren sie schon seit vielen Monden Vertraute und Liebende. Auch war Auroria, die Frau aus dem Meer, wie alle Meermenschen nur zu der Morgen- und Abenddämmerung für jeweils eine kurze Zeit sichtbar – sonst nicht, eben wie alle aus dem Reich der Meere und Ozeane. Ihre Königin hätte es ohne die Bedingung dieses Bannes niemals zugelassen, dass sich eine ihrer Untertaninnen oder einer ihrer Untertanen einfach so mit einem gewöhnlichen Sterblichen, eben einem Landmenschen trifft. Über das Reich dieser Hexe war allgemein nur wenig bekannt und diese, auch die Bewohner und Bewohnerinnen ihres Reiches waren den Landmenschen nicht unbedingt wohlgesonnen: Jedoch wusste man nur, dass die Regentin nicht immer die Herrscherin der Meere gewesen sein soll, angeblich – so hieß es – ward sie einst eine gewöhnliche junge Frau, deren Name schlicht Nogard gewesen.
Die Liebe zwischen Hyrus und Auroria war gewachsen, im Laufe der Monde wurden sie und das gemeinsame Band so stark, dass Hyrus schließlich um die Hand seiner geliebten Meerfrau anhielt, woraufhin sie freudig beschloss, sich mit dieser Bitte an Nogard zu wenden dahingehend, dass die Meerfrau Auroria endgültig aus dem Bann der Hexe entlassen würde, welcher sie