Kein Tag zum Verlieben. Carmen Sommer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carmen Sommer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783748566601
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sah Anna etwas traurig an. Sollte sie den Schritt wagen, auch ohne ihre beste Freundin? Doch, solch ein Angebot kam wahrscheinlich nie wieder. Sie sollte es sich nicht entgehen lassen.

      Mit diesen Gedanken arbeitete sie weiter.

      Anna schaute ab und zu Mo an. Würde sie bald ihre beste Freundin verlieren?

      Den ganzen Vormittag dachte Mona darüber nach. Sollte sie zusagen. Es wäre doch wunderschön eine andere Gegend kennenzulernen. Sie wusste, dass das neue Büro in einer kleinen Stadt lag. Mehr wusste sie nicht. Bevor sie sich entschied, musste sie mehr darüber erfahren.

      In der Mittagspause gingen Anna und Mo zusammen zum Italiener. Das Thema war natürlich, die neue Stelle, die Mo angeboten wurde.

      „Du solltest die Chance wahrnehmen, Mo. So eine Gelegenheit kommt nie wieder. Auch, wenn wir uns dann nur noch selten sehen sollten. Sag zu.“

      „Ich muss zuerst noch einiges darüber erfahren, bevor ich mich endgültig entscheide. Es fällt mir schwer, auch wenn ich liebend gern aus dieser Stadt verschwinde würde. Aber, du wirst mir fehlen.“

      „Herr Seibel, bitte entschuldigen sie, aber kann ich noch etwas mehr über diese Stelle erfahren? Wo genau liegt das Büro? Wie groß ist die Stadt? Wo liegt die Wohnung, die ich beziehen kann?“

      „Gerne. Also interessiert sie die Stelle? Das ist erfreulich. Ich kann ihnen Unterlagen und Bilder zeigen. Sie können sie mit nach Hause nehmen und sich alles in Ruhe ansehen und überlegen.“

      „Danke. Das ist sehr nett.“

      Nach Feierabend sah sich Mona alles genau an. Sie nahm die Landkarte und suchte den Ort darauf. Die

      Lage war fantastisch. Die kleine Stadt lag nicht weit vom Meer entfernt. Das Gebäude, in dem dieses Büro lag, war sehr schön hergerichtet und nicht allzu groß. Die Bilder von der kleinen Stadt gefielen ihr. Sie sah gemütlich aus. Dann sah sie die Bilder der Wohnung. Sie war sofort begeistert. Sollte das wirklich die Wohnung sein? Die Bilder zeigten ein kleines, wunderschönes, gemütliches Haus mit Garten und einer kleinen Terrasse. Es gab eine komplett eingerichtete Küche darin. Nur die anderen Zimmer waren noch leer. Mona verliebte sich sofort in dieses Haus. Sie malte sich aus, wie sie das Wohnzimmer einrichten würde und sah sich schon auf der kleinen Terrasse sitzen.

      Lange überlegte sie bis sie zu einem Entschluss kam.

      Am nächsten Morgen stand sie sehr früh auf. Überdachte nochmal ihre Entscheidung und ging in ihr Büro.

      Diesmal war sie die Erste, Anna war noch nicht da.

      Wie sollte sie es ihr erklären. Aber sie würde es verstehen.

      „Hey, Mo. Hast du dich entschieden?“, kam Anna fragend ins Büro.

      „Guten Morgen, Frau Farmer. Kommen sie bitte sofort zu mir.“, sagte Annas Chef.

      „Was ist denn jetzt wieder? Hoffentlich habe ich nichts falsch gemacht.“

      „Bestimmt nicht.“

      Mo klopfte an die Tür.

      „Ja, bitte.“, rief eine Stimme.

      „Kann ich hereinkommen?“

      „Sicher.“

      „Guten Morgen, Herr Seibel.“

      „Guten Morgen, Frau Winter. Und? Haben sie sich entschieden?“

      „Ja. Ich nehme ihr Angebot an.“

      Mona strahlte dabei übers ganze Gesicht.

      „Das freut mich sehr. Sie werden es nicht bereuen. Was ich ihnen noch nicht gesagt habe. Sie müssen schon in drei Tagen dort sein. Ist das möglich?“

      „Wow, so schnell? Aber ja. Ich habe nicht viel, dass ich mitnehmen muss.“

      „Prima. Dann können sie gleich den vorbereiteten Vertrag unterschreiben. Man wird sie dort in Empfang nehmen und ihnen alles weitere mitteilen und zeigen. Ach und noch etwas. Ab morgen haben sie frei. Wir sehen uns also heute zum letzten mal.“

      „Ok.“

      Mo unterschrieb den Vertrag. Gert Seibel schüttelte ihr die Hand und wünschte ihr viel Glück im neuen Job.

      Mo setzte sich an ihren Platz und konnte es kaum glauben, dass sie schon bald in einem anderen Ort leben und arbeiten wird.

      Anna kam mit einem traurigen, enttäuschten Gesichtsausdruck zu ihrem Platz zurück.

      „Was ist los, Anna?“

      „Es ist so schade, dass ich von hier fort muss.“

      „Was? Er hat dir gekündigt?“

      „Ja. Ist das nicht schrecklich? Jetzt muss ich mich an eine neue Stadt und einen neuen Job gewöhnen.“

      „Welchen neuen Job?“

      Anna konnte das Lachen nicht mehr zurückhalten.

      „Ich werde mit dir gehen.“, berichtete sie freudestrahlend.

      „Was? Wie? Du kommst mit?“

      Mona glaubte sich verhört zu haben .

      „Ja. Ist das nicht toll?“

      „Oh. Das ist wunderbar.“

      Beide umarmten sich.

      „Na meinen Damen, sind sie zufrieden, mit dieser Entscheidung.“

      Kamen beide Chefs aus ihren Büros.

      „Ja. Vielen Dank. Wir könnten ihnen um den Hals fallen.“, jubelten Mona und Anna.

      „Ich hätte nichts dagegen.“, lachte Annas Chef.

      „Wir haben beschlossen, dass sie jetzt schon Feierabend machen können, damit ihrem Umzug nichts mehr im Wege steht.“, meinte Herr Seibel.

      „Wir wünschen ihnen alles gute auf ihrem weiteren Weg. Natürlich werden wir ab und zu nachfragen, oder auch mal vorbeischauen. Doch, das wird eher selten sein. Sie werden dort gut betreut.“

      Beide verabschiedeten sich von ihren Chefs und machten sich auf den Heimweg. Vor der Abreise gab es noch einiges zu tun.

      Der neue Arbeitsplatz

      Mo und Anna saßen im Zug in ihr neues Zuhause. Die Landschaft flog an ihnen vorbei. Aber vor Aufregung und Freude auf das Neue nahmen sie die Landschaft gar nicht wahr. Es dauerte Stunden, bis sie endlich am Ziel waren. Mit ihrem Gepäck standen sie an dem kleinen Bahnhof und warteten darauf, abgeholt zu werden. Nach ein paar Minuten des Wartens fuhr ein Wagen vor. Ein älterer Mann stieg aus und fragte sie nach ihrem Namen.

      „Ok. Dann sind sie die beiden Damen, die ich abholen soll. Entschuldigen sie bitte die Verspätung, aber ich hatte noch eine andere Fahrt vor ihnen. Mein Name

      ist Erik Haberfield. Freut mich sehr. Ich werde sie jetzt in ihre Wohnung bringen.“

      „Viele Dank. Sehr nett von ihnen.“, schüttelte Mo ihm die Hand.

      „Ist es weit?“, fragte Anna und reichte ihm ebenfalls die Hand.

      „Nein. Es dauert nicht lange. Meine Frau erwartet sie dort. Sie hat alles soweit hergerichtet, für den Anfang.“

      Sie fuhren los.

      Zum ersten mal sahen sie jetzt die wunderschöne Landschaft. Von der Straße, die sie befuhren, sah man sogar das Meer. Es schimmerte, in der untergehenden Sonne, in vielen verschiedenen Farben.

      „Schau dir die Landschaft an. Ist es nicht herrlich hier?“

      Mo schaute aus dem Fenster und war begeistert.

      „Ja. Und sieh nur, das Meer, es ist gar nicht so weit entfernt. Ich glaube, wir werden uns hier sehr wohl fühlen. Meinst du nicht auch?“, meinte Anna.

      „Das