Das waren schon lustige Brüder, die zwei, die das Schweyn fliegen gesehen haben wollten. Die schöne Musik dazwischen, besonders der Musikant mit dem roten Barett gefiel Lena gut. Aber grausig war´s schon, als das Blut floss und gefoltert wurde, oder als der Fürstbischof das Schweyn exkommuniziert hatte.
»Wie gut, dass wir keinen Fürstbischof mehr haben«, flüsterte Lena leise ihrer Mutter ins Ohr.
Aber am Ende ging alles gut aus. Jeder bekam was und wen er wollte. Und alle hatten dabei einen riesen Spaß gehabt.
Auf dem Heimweg war sich Lena sicher, sie würde Schauspielerin werden. Was für ein Leben, jeden Tag in einer anderen Stadt, so viele Leute die da zusehen, vielleicht würde sie ja sogar berühmt werden.
»Verdient man da viel Geld«, fragte sie Christoph.
»Ich weiß nicht«, antwortete der, »jedenfalls ist es kein ehrbarer Beruf, besonders nicht für kleine Mädchen, und am besten machst du einen großen Bogen um dieses fahrende Volk. Trau vor allem nie einem Musikanten, besonders nicht, wenn er bunt gekleidet ist und ein Barett aufhat.«
»Für dich finden wir sicher einen guten Meister oder Gesellen zum Heiraten«, bemerkte ihre Mutter noch dazu.
»Ich will nicht heiraten, und schon gar nicht einen fremden Mann«, schrie Lena wütend und lief davon.
»Musste das jetzt sein«, tadelte Christoph seine Frau.
Aber wie immer hatte sie bestimmt recht, dachte er.
»Wir sollten uns nach einem rechtschaffenen Mann für sie umsehen. Sie kommt jetzt bald aus der Schule und da wird es Zeit für sie«, meinte Anna Maria nachdenklich.
»Geben wir sie doch einfach erst einmal zu einem der uns bekannten Meister in Stellung. Oder sie soll bei mir in der Werkstatt mithelfen. Und du kannst, wenn jetzt das Kind kommt, bestimmt auch noch eine Hilfe im Haus gebrauchen.«
Am Sonntag nach Martini besprach sich Christoph mit Stadtmaurermeister Krauß.
»Ich glaube der Sohn vom Bäumer eignet sich besser zum Maurer als zum Schneider. Er ist geschickt bei den Reparaturen am Haus und hilft auch gelegentlich bei den Nachbarn. Könntest du ihn in die Lehre nehmen? Ich zahle dir auch das geforderte Lehrgeld. Wohnen kann er noch daheim.«
»Mm, also gut, aber dafür nimmst du mir meinen Zweiten in die Lehre, er ist einfach nicht kräftig genug für eine Arbeit auf der Baustelle. Meinen Ältesten, Johann Michael, habe ich ja nun schon über vier Jahre bei mir dabei und er macht sich sehr gut, er kann später einmal meine Werkstatt übernehmen. Aber die beiden Brüder verstehen sich nicht besonders gut und da ist es besser, wenn der Willibald etwas anderes lernt. Abgemacht? Finanziell wäre uns beiden geholfen. Keiner zahlt dem anderen ein Lehrgeld und beide Buben wohnen noch zu Hause. Schlag ein.«
Er hielt Christoph die Hand hin und dieser schlug ein und besiegelte somit die Abmachung.
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