Der Aufpasser. Reiner W. Netthöfel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Reiner W. Netthöfel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783737524216
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Schuhen.

      „Ich glaube, Trigga braucht eine Schale Wasser.“, konstatierte Blunt mit einem Blick auf die Pelzkugel. Brownes Aggregatzustand schien die Frau eher nicht zu interessieren. Schon stöckelte sie, diesmal, weil auf Beton, sicherer, zielstrebig auf eine Strandbar zu, die, zu Brownes Glück, ein paar schattige Plätze bot.

      Die Karnevalsprinzessin orderte ein buntes Getränk für sich, von dem Jackson nicht wissen wollte, was es beinhaltete, und eine Schale Wasser für den Hund. Browne bestellte einen Eistee. Der Paradiesvogel setzte sich umständlich und schlug die braunen Beine übereinander und Browne ließ sich erschöpft auf einen anderen Sessel fallen. Bevor er genug Atem geschöpft hatte, um sie anzureden, trompetete sie: „Nun, Jackson, warum treffen wir uns hier?“ Browne war verblüfft.

      „Weil Sie das so vorgeschlagen haben.“ Blunt lachte exaltiert.

      „Welches ist der Grund für dieses Treffen?“, fragte sie, betont überbetont.

      „Ich habe eine wichtige Ange …“ Sie sog an ihrem Trinkhalm und unterbrach:

      „Lebst du eigentlich in Miami?“

      „Äh, nein, ich …“

      „Was machst du dann hier?“

      „Ihr Onkel meinte, es wäre ganz gut, wenn ich in der Nähe wäre.“ Emmy lächelte.

      „Ach, BB, der Gute. Macht er sich Sorgen um mich?“

      „Nun ja, wir haben ja schon darüber gesprochen, wir glauben, dass Sie gefährdet sind.“

      „Glaube ich nicht.“ Blunt nahm ihren Hund, einen Zwergpudel, auf den Schoß und kraulte ihn. Browne hatte mit so einer Einlassung gerechnet, denn er kannte die unbekümmerte Sorglosigkeit der Dame, gedachte allerdings, dieser Art der Bluntschen Lageeinschätzung ein Ende zu machen.

      „Es gibt da einige neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit Misty …“ Emmys Brille fiel auf die Nase zurück und sie schien ihren Gesprächspartner anzusehen.

      „Was ist mit Misty?“, fragte sie leise und mit ehrlichem Interesse.

      „Sie hat mit jemandem gechattet.“ Die Schöne lachte unecht.

      „Das machen wir doch alle!“, rief sie scheinbar fröhlich und warf einen Arm in die Luft, so dass der Hund erschrocken zusammenzuckte.

      „Sie hatte einen bestimmten Chatpartner. Sie selbst hatten einen Chatpartner, der mit diesem Chatpartner von Mrs. Stone identisch sein könnte.“

      „Na und? Das soll vorkommen.“, winkte sie ab.

      „In der augenblicklichen Situation müssen wir an alles denken. Mrs. Stone ist in Houston umgebracht worden, begonnen hat es in New York. Die Einschläge kommen näher, daher glauben wir, dass Sie in akuter Gefahr sind.“ Für einen Moment wirkte die Karnevalistin nachdenklich.

      „Und jetzt? Wollen Sie mich in Schutzhaft nehmen?“, fragte sie höhnisch und lachte. Mit dieser Frau ist nicht vernünftig zu reden, dachte Browne. Er konnte ihr aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Einzelheiten verraten, da nicht sicher war, ob sie diese auch für sich behalten würde.

      „Wir dachten an Personenschutz.“, erklärte er vage und hatte damit eine gewisse Neugier geweckt, die aber leider eine falsche Richtung einschlug. Die Karnevalprinzessin sah aufs Meer und fragte:

      „Zwei Bodybuilder mit Sonnenbrillen?“ Die Muskulöse leckte ihre Lippen. Browne musste an den etwas klein geratenen Herrn mit dem seltsamen Humor und dem runden Gesicht denken, mit dem er vor kurzem einen denkwürdigen Abend verbracht hatte.

      Scheiß auf die Ehrlichkeit, dachte Jackson, und sagte mit schlechtem Gewissen:

      „So ähnlich.“ Emmy schlug ihm aufs Knie und rutschte auf ihrem Sessel herum.

      „Wohnen die bei mir? Wird das eine Rund-um- die-Uhr-Bewachung?“, fragte sie neugierig und hoffnungsvoll. Jackson hoffte, dass MW niemals etwas von diesem Gespräch erfahren würde und bestätigte mit schlechtem Gewissen:

      „Ja, vierundzwanzig Stunden.“ Das war wenigstens keine Lüge. Jedenfalls für sich genommen.

      „Oho, das wird aber eine anstrengende Zeit.“, rief sie freudvoll.

      „Die könnten ja in Schichten aufpassen …“, dachte Browne an Arbeitsbedingungen von Personenschützern laut.

      „Für mich, Jackson, für mich! Wenn sie in Schichten arbeiten, wird es noch anstrengender für mich. Ich betrachte es als Herausforderung. Vielleicht kann ich ein paar Fotos oder Videos schießen, wenn du verstehst?“ Sie schob die Brille hoch und kniff ihm anzüglich ein Auge zu. Was hatte er nur getan? Er stellte sich vor, wie MW ein Würstchen aß, denn das aßen die Deutschen bekanntermaßen ja am liebsten und die Blunt tanzte nackt vor ihm. Was würde MW mit ihm tun? Jackson musste mit Schaudern an den traumatisierten Braunbären denken.

      „Der Personenschutz möchte gerne von Ihnen persönlich wissen, ob Sie einverstanden sind.“ Er reichte ihr einen Zettel mit einer Nummer, den sie erstaunt entgegennahm.

      „Nicht einmal eine Karte?“, fragte sie enttäuscht.

      „Das ist keine gewöhnliche … Firma, das sind Spezialisten, die Besten. Es ist alles sehr … diskret.“, log er mit schlechtem Gewissen halb.

      „Aha.“

      „Wollen Sie sie gleich anrufen?“, fragte er voller Hoffnung. Als Emmy aufsprang, blieb dem kleinen Hund nichts anderes übrig, als zu Boden zu hüpfen.

      „Ich muss weiter, Darling. Ich rufe da später an. Bye.“, rief sie im Weggehen, wobei sie aufreizend mit dem kleinen, strammen Hinterteil wackelte.

      „Das ist eine ausländische Nummer, die sind ein paar Stunden weiter als wir. Zeitzonen, wissen Sie?“, rief Jackson hinterher, doch Emmy winkte ihm nur zu, ohne sich umzudrehen.

      Er hatte es vermasselt. Eindeutig. Sie war nicht aus Angst oder Vorsicht auf das Angebot eingegangen, sondern wegen der Aussicht auf zwei kräftige und staatlich bezahlte Teilzeitlover, mit denen sie spielen könnte. MW war sicherlich ein sportlicher Typ, aber meilenweit entfernt von dem, was sie sich vorstellte. Außerdem war er viel älter als sie. Wenn sie ihn anmachte, würde er sofort den Auftrag zurückgeben. Einerseits. Andererseits würde sie MW nie akzeptieren, weil der nicht ihren Vorstellungen entsprach.

      Jackson Browne war bereit, im sandigen Boden von Miami Beach zu versinken, doch der tat ihm den Gefallen nicht, sich aufzutun.

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