Автор: | Benjamin Webster |
Издательство: | Bookwire |
Серия: | |
Жанр произведения: | Языкознание |
Год издания: | 0 |
isbn: | 9783844270631 |
Er überlegte kurz und meinte dann: „Kann sein, ich kann mich daran nicht mehr erinnern.“ Leni: „Herr Hebel, sie haben gestern Abend so um die zehn Lieferadressen gehabt und können sich nicht mehr daran erinnern? Um eines klarzustellen, wir sind nicht von der Steuerfahndung oder vom Ordnungsamt. Wir ermitteln nicht wegen Schwarzarbeit, sondern hier geht es um Mord. Also können sie sich jetzt wieder an die Lieferung erinnern?“ Justin Hebel setzte sich erschrocken hin und stotterte: „Um Mord? Aber ich habe niemand umgebracht.“ Micki: „Das behauptet auch keiner. Wir fragen sie doch nur, ob sie sich an die Lieferung für Frau Haberle erinnern können. Wir wollen doch nur wissen was sie gesehen und gehört haben bei der Lieferung.“ Hebel: „Ach so, ich dachte schon sie wollen mir einen Mord anhängen. Natürlich kann ich mich an Frau Haberle erinnern. Sie bestellen fast jedes Wochenende Pizzen. Eine nette Frau, die gibt auch immer Trinkgeld. Er ist nicht so großzügig. Also ich habe vier Pizzen und zwei Salate geliefert. Das muss so kurz vor 22:00 Uhr gewesen sein.“ Leni: „Haben sie etwas ungewöhnliches im Hausflur bemerkt, sind sie jemanden begegnet?“ Hebel: „Nicht das ich wüsste. Ich bin niemanden im Hausflur begegnet. Alles war, meiner Erinnerung nach, ruhig wie immer. Ich bin hoch gegangen, habe alles abgeliefert und kassiert und wieder gegangen. Als ich wieder fast ganz unten war, ging das Treppenlicht aus und ich hätte beinahe bei dem Jukitsch geklingelt, weil ich den Lichtschalter im Dunkeln gesucht habe. Im letzten Moment habe ich dann seine Mülltüten noch gesehen, sonst wäre ich über sie gestolpert.“ Leni: „Was für Mülltüten?“ Hebel: „Na die schwarzen Tüten die am Treppenabsatz standen. Ich glaube es waren zwei Stück. Die haben sowieso richtig nach Putzmittel gestunken. Ich habe mir gedacht, der Jukitsch hätte gerade seinen Kiosk geputzt und sie dann in den Flur gestellt.“ Micki: „Konnten sie sehen was in den Tüten war?“ Hebel: „Nein die waren verknotet, da konnte man nicht hineinsehen. Aber sagen sie, was ist mit den Haberle’s passiert?“ Leni: „Den Haberle‘s ist nichts geschehen. Es geht um die Frau Hoffmann. Sie wurde gestern Abend ermordet. So das war es auch schon. Was studieren sie eigentlich, wenn ich fragen darf.“ Hebel: „BWL ich bin im sechsten Semester. Noch ein halbes Jahr, und ich bin fertig.“ Micki und Leni verabschiedeten sich. Auf direktem Weg gingen sie zu Appartement 39 zu Freddy Tiehlmann. Leni klingelte und Tiehlmann öffnete. Beide stellten sich vor und wiesen sich Ordnungsgemäß aus. Freddy Tiehlmann ließ sie herein und sie nahmen auf dem Bett platz, weil nur ein Stuhl vorhanden war. Leni eröffnete die Befragung: „Wir wissen von ihrem Chef, Herrn Pascale, dass sie am Samstagabend Pizzen ausgeliefert haben. Unter anderen auch in die Herrmannstraße 187, zu Jana Hoffmann. Können sie sich noch daran erinnern?“ Freddy Tiehlmann: „Ja sehr gut. Sie hatte eine Pizza Salami und einen italienischen Salat.“ Leni: „Als sie ihnen die Tür öffnete, haben sie da etwas ungewöhnliches bemerkt?“ Freddy: „Sie hat nicht aufgemacht. Als ich bei ihr vor der Tür stand, hat ein Mann gesagt, ich solle die Sachen vor die Tür stellen. In dem Umschlag, der auf dem Fußabtreter lag, wäre das Geld dafür drin. Den Rest könnte ich behalten.“ Micki: „Hat er sonst noch etwas gesagt?“ Freddy: „Nur das er nichts an hätte und deshalb nicht öffnen könne. Ich hätte gerne mit ihm getauscht, denn Frau Hoffmann ist sehr attraktiv.“ Leni: „Kannten sie die Stimme? Hatte der Mann einen Dialekt oder sonst etwas Auffälliges?“ Freddy: „Nein er hatte keinen Dialekt und ich habe die Stimme noch nie vorher gehört.“ Leni: „Sie sagten das Geld war in einem Umschlag gewesen. Wo ist der jetzt?“ Freddy: „Den habe ich, beim herausgehen, in ihren Briefkasten gesteckt. Der war ja noch ganz neu.“ Micki: „Haben sie sonst etwas im Hausflur bemerkt?“ Freddy: „Eigentlich nicht. Das heißt, als ich hoch ging, ist der Mario aus seiner Wohnung heraus gekommen und in den Innenhof gegangen. Aber sonst war da nichts Besonderes. Aber sagen sie warum fragen sie mich das alles? Ist irgendetwas passiert?“ Leni: „Wir ermitteln im Mordfall Hoffmann. Sie sind, so wie es jetzt aussieht, der einzige, der mit ihrem Mörder gesprochen hat.“ Freddy stand plötzlich auf und sagte ganz erregt: „Ach du Scheiße. Warum hat sie den nichts gesagt dass sie in Gefahr ist, ich hätte ihr doch sofort geholfen? Oder war sie da schon Tod? Was ist wenn der Mörder von ihr auch meine Adresse herausbekommt? Ich meine schließlich habe ich seine Stimme gehört und könnte ihn daran identifizieren. Muss ich jetzt auch um mein Leben fürchten? Wird er mir irgendwo auflauern und umbringen? Mein Gott, warum ich? Ich bin doch noch so jung und habe mein ganzes Leben noch vor mir. Ich brauche Polizeischutz.“ Leni setzte dem theatralischen Treiben ein Ende und sagte: „Gute Vorstellung. Applaus, Applaus für den Künstler. Was studieren sie?“ Freddy: „Kunst und Theaterwissenschaft. Aber geben sie es zu, zuerst haben sie es geglaubt, dass ich mich fürchte, stimmt’s?“ Micki: „Ja, bis dahin, als sie sich auf den Boden knieten und sich an die Brust fassten. Hamlet hätte es nicht besser gekonnt. Aber Spaß bei Seite. Ich glaube nicht, dass ihnen der Mörder auflauert. Erstens haben sie ihn nicht gesehen und zweitens er sie auch nicht. Es besteht daher keine Gefahr, dass sie ihn Identifizieren könnten. An Hand der Stimme, durch die geschlossene Tür, wird wohl nicht möglich sein. Wenn der Mörder einen Sprachfehler oder einen bestimmten Dialekt hätte, dann vielleicht. Aber kein Gericht der Welt würde ihn deswegen verurteilen. Wissen sie noch wie viel Uhr es war, als sie bei Frau Hoffmann waren?“ Freddy überlegte und meinte: „Ich glaube, es war so kurz nach zehn Uhr.“ Die Befragung war beendet. Sie verabschiedeten sich und baten auch ihn in den nächsten Tagen auf dem Präsidium, wegen dem Protokoll, vorbeizukommen. Zuvor nahmen sie ihm noch mit dem Handscanner, die Fingerabdrücke. Sie brauchten sie als Referenz, um seine auf dem Umschlag, auszuschließen. Micki ließ ihm noch ihre Karte da, für den Fall das etwas wäre, oder ihm noch was einfallen würde. Sie verließen den Laubengang und fuhren mit Blaulicht zurück in die Herrmannstraße 187. Sie hatten ja noch die Hausschlüssel der Wohnung. An ihm hing auch der Briefkastenschlüssel. Hoffentlich war der Umschlag noch dort. In Rekordzeit waren sie da. Micki schloss die Haustür auf und ging gleich zum Briefkasten. Sie schloss auf und jede Menge Post flog ihr entgegen. Sie bekam aber alle zu fassen und fing an nachzusehen, ob der leere Umschlag dabei war. Und tatsächlich, er war dabei. Leni nahm ihn ihr ab und tütete ihn gleich in eine Plastiktüte ein. Wenn sie jetzt Glück hatten, wären hier die Fingerabdrücke oder DNA Spuren des Mörders darauf. Inzwischen war es kurz vor 15:00 Uhr. Es wurde Zeit, sich auf den Weg zur Gerichtsmedizin zu machen. Wenn die beiden gewusst hätten was sie dort erwartete, wären sie mit einem schriftlichen Bericht zufrieden gewesen. Zwar hatte ihnen Dr. Julia Halter, eine grobe Zusammenfassung der Todesursache gegeben, aber nicht den genauen Todeszeitpunkt und die näheren Umstände ihres Ablebens. Dass Jana Hoffmann misshandelt und missbraucht wurde, wussten sie ja schon. Sie kamen kurz nach 15:00 Uhr in die Gerichtsmedizin. Zuvor hatten sie noch den Umschlag des Mörders, in die KTU gebracht. Mit einem: „Hallo ihr beiden, “ begrüßte sie Julia. Leni: „Hallo Julia. Bist du schon fertig, oder sollen wir später wiederkommen?“ Julia: „Nein, nein bleibt nur hier. Dr. Klein hat mir bei der Autopsie geholfen, sonst wäre ich noch nicht fertig. Er macht gerade die letzten Blutanalysen, dann sind wir soweit fertig. Nur die DNA Untersuchungen dauern noch, dürften aber bis morgen Nachmittag auch soweit sein. Ich hoffe, ihr habt noch nicht gegessen?“ Micki: „Wir sind einiges gewohnt, wird schon gehen.“ Dr. Julia Halter begann mit ihren Ausführungen: „Todeszeitpunkt war gestern Abend zwischen 20:30 und 21:30. Todesursache ist erwürgen. Sie wurde aber nicht nur einmal, sondern mehrfach gewürgt. Und zwar mit verschiedenen Tatwerkzeugen. Einmal nahm er den Schal den sie am Tatort um den Hals hatte. Als zweites wurde sie mit einem Strick gewürgt, der sehr grob geflochten war. Könnte auch ein Tau gewesen sein. Die dritten Würgemale, können von einem Elektro- oder Telefonkabel stammen. Aber dieses würgen führte nicht zum Tode. Tödlich war das Finale würgen mit den Händen. Er brach ihr dabei den Kehlkopf und das Zungenbein. Der Täter übte dabei große Kraft aus, wie man an den Würgemalen erkennen kann. An Händen und Füßen hatte das Opfer Fesselspuren. Wahrscheinlich wurde sie an die Bettpfosten gebunden. Ihre beiden Brüste wiesen starke Quetschungen auf, die auf ein brutales schlagen darauf, sowie reißen daran herführten. Ihre Brustwarzen wurden durch hineinbeißen, stark verletzt. Die Wunden hat der Täter mit einem Verband abgedeckt. An den Armen hat sie Einstiche, die auf das legen eines Zuganges hindeuten. Durch diese wurden ihr dann Medikamente verabreicht, die sie über einen Zeitraum von 36 – 48 Stunden sedierte. Als Sedativum haben wir Liquid Axtesie gefunden.“ Jetzt deckte Julia den Unterleib des Opfers auf. Der sonst übliche Y- Schnitt endete nicht wie sonst üblich am Unterbauch, sondern ging diese Mal bis zum Schambein. Julia fuhr fort: „Wie ihr seht, mussten wir den Schnitt bis ans Schambein machen,