Автор: | Benjamin Webster |
Издательство: | Bookwire |
Серия: | |
Жанр произведения: | Языкознание |
Год издания: | 0 |
isbn: | 9783844270631 |
gelegt und nach unten in den Leichenwagen gebracht. Die Spurensicherung war auch soweit fertig und schoss nur noch einige Fotos vom Balkon. Micki fragte nach: „Ist es wirklich so schlimm, Julia?“ Sie erwiderte: „Viel schlimmer. Also ich muss dann. Bis später bei mir.“ Sie nahm ihren Koffer und drückte Leni das Protokoll in die Hand, schüttelte mit dem Kopf und sagte noch einmal: „Viel schlimmer.“ Dann verließ sie die Wohnung. Leni schaute sich das Protokoll an und las es flüchtig durch. In ihrem Gesicht machte sich das Entsetzen breit. Als sie fertig mit lesen war, gab sie das Protokoll Micki und sagte: „Julia hat untertrieben, es ist noch viel, viel schlimmer. Wenn wir den Typ haben, schneide ich ihm die Eier ab, diese perverse Sau.“ Micki las nun auch das Protokoll und meinte dann: „Und ich schieße ihm den Schwanz ab.“ Beide gingen hinaus auf den Balkon. Micki zündete sich eine Zigarette an und gab Leni auch eine. Nach einer Weile fragte Micki: „Warum tut ein Mann so etwas? Leni: „Weil er ein krankes Hirn hat. Aber wenn wir ihn haben, fragen wir ihn. Und eines verspreche ich dir, ich werde nicht locker lassen, bis er mir alles beantwortet hat.“ Micki: „Wohin gehen wir als nächstes?“ Leni: „Du kannst es dir aussuchen. Den Taxifahrer von Freitagnacht, die beiden Pizzaboten, oder ihre zwei Geschäftspartner. Ach ja, den Chef des Big Apple und den Wirt vom Noble House, sowie den Hausmeister sollten wir auch noch befragen. Also was meinst du?“ Micki: „Ich bin für Pizzaboten.“ So machten sie sich auf den Weg zum Pizza Express in die Wilhelmstraße 31. Leni suchte einen Parkplatz, fand aber keinen. Micki meinte dann, sie solle doch direkt vor der Pizzeria parken und das Blaulicht auf das Dach stellen und laufen lassen. Mit dem Schild Einsatzfahrzeug, wollten sie zusätzlich darauf hinweisen, das sie hier nicht aus privaten Gründen parkten, sondern im Einsatz waren. Die Pizzeria war um diese Zeit stark frequentiert. Kein Wunder, lag sie doch direkt an einer Haltestelle, an dem viele Schüler ein- und umsteigen mussten. Sie gingen hinein und fragten gleich nach dem Geschäftsführer oder Manager. Ein Angestellter führte sie nach hinten in das Office von Herrn Carlo Pascale. Sie klopften an und öffneten die Tür. Hinter dem Schreibtisch saß ein älterer Herr mit Halbglatze und Schnauzbart. Als er die beiden Frauen sah, kam in ihm das Jagdfieber hoch. Deshalb stand er sofort auf und fragte mit leicht südländischen Akzent: „Welch Glanz in meiner bescheidenen Hütte. Ich bin der Geschäftsführer hier, was kann ich für die hübschen Damen tun?“ Leni zückte sofort den Dienstausweis und hielt ihm ihn unter die Nase und sagte ganz freundlich: „Ich bin Frau Herbst und das ist meine Kollegin Frau Moser. Wir sind von der Kriminalpolizei Karlsruhe Mitte. Wir ermitteln gerade in einem Mordfall und haben ein paar fragen an sie. Haben sie jetzt Zeit, oder bevorzugen sie lieber die Atmosphäre des Präsidiums?“ Der Satz hat Wirkung gezeigt. Herr Pascale brachte nur noch: „Bitte nehmen sie Platz“ heraus und deutete auf die beiden Sessel die vor dem Schreibtisch standen. „Natürlich habe ich Zeit für sie. Was wollen sie von mir?“ fragte er weiter. Micki: „Wir haben ein einige Fragen über ihre Pizzafahrer. Wer hatte bei ihnen am Wochenende, am Samstag und am Sonntagabend Schicht?“ Pascale schluckte erst einmal. Micki und Leni merkten sofort, dass ihm das nicht gefiel. Dann fragte er: „Warum brauchen sie das? Das sind zwei harmlose Studenten, die sich am Wochenende etwas zu ihrem Studium hinzuverdienen. Also was wollen sie noch wissen?“ Leni wurde jetzt etwas lauter: „Haben sie etwas an den Ohren? Wir wollen von ihnen wissen, wer am Samstag und am Sonntagabend die Pizzen ausgefahren haben. Und wenn sie uns nicht gleich die Namen und Adressen herausgeben, werden wir sie mitnehmen aufs Präsidium. Ich hoffe sie haben mich jetzt verstanden.“ Pascale: „Ist ja gut, ich habe sie schon beim ersten Mal verstanden. Nur habe ich das Problem, dass ich keine Adresse von den beiden habe. Die rufen mich am Samstag an und fragen, wann sie kommen sollen. Ich sage ihnen dann die Zeit und stehen dann auf der Matte.“ Leni überlegte einen Augenblick und sagte zu Pascale: „Ich gebe ihnen bis um fünf Uhr Zeit mir die Adressen und die Telefonnummern zu besorgen. Haben sie diese nicht, werde ich sie wegen Verdunklungsgefahr verhaften und einsperren. Und zwar solange, bis ihnen Name, Adresse und Telefonnummer einfallen. So und weil wir gerade dabei sind, werde ich den Zoll und den WKD informieren, wegen Verdacht auf Schwarzarbeit.“ Pascale wurde seine Situation schlagartig bewusst und meinte: „Ich glaube ich habe mir die Adressen irgendwo notiert. Einen Augenblick ich hab‘s gleich.“ Er nestelte in einem Haufen von Zetteln, zog einen nach dem anderen heraus und schüttelte dann mit dem Kopf. Nach dem fünften Mal „Nee iss es nicht“ stand Micki auf und nahm ihm die Zettel aus der Hand. Sie schaute nach, ob etwas darauf geschrieben stand, aber sie waren alle leer. Micki griff an ihren Gürtel und holte die Handschellen heraus. Sie hob sie hoch und sagte: „Aufstehen, wir sprechen auf dem Präsidium weiter.“ Carlo Pascale fing an zu schreien: „Nein, warten sie. Ich weiß jetzt wo sie sind.“ Dann griff er hinter sich und holte einen kleinen Ordner aus dem Regal. Er öffnete ihn und zog zwei Blätter heraus und streckte sie Micki entgegen. Sie überflog die Blätter und gab sie nickend Leni. Dann meinte sie zu ihm: „Geht doch. Warum muss man immer erst den Macho heraushängen lassen? Aber der WKD wird Morgen trotzdem vorbeikommen. Ich rate ihnen zu einer Selbstanzeige, das vermindert das Strafmaß doch um einiges. Ach ja, sie rufen die beiden jetzt aber nicht an und sagen ihnen das wir sie besuchen kommen, denn das wirkt sich wieder negativ auf das Strafmaß aus und gibt einen Zuschlag. Also Finger weg vom Telefon. Haben sie mich verstanden?“ Micki war mit ihrer Belehrung fertig und Leni sagte nur noch: „Sie ist der gute Cop. Also bis dann und immer schön sauber bleiben.“ Im heraus gehen rief Micki gleich beim WKD an und erklärte ihnen den Verdacht mit der Schwarzarbeit. Sie machte noch Fotos von den Angestellten die im Moment im Laden arbeiteten und sendete sie an den leitenden Beamten. Als sie am Wagen ankamen, stand eine Politesse neben dem Wagen und tippte etwas in ihren kleinen Computer ein. Leni und Micki erkannten sie gleich wieder. Es war die gleiche Politesse, die sie am Morgen vor dem Präsidium mit beobachtet hatten. Leni lief direkt auf sie zu und sagte ihr: „Guten Tag mein Name ist KHK Herbst, und das ist mein Kollegin KK Moser. Wir sind im Einsatz, es hat leider etwas länger gedauert. In ein paar Minuten kommen noch Kollegen vom Streifendienst und vom WKD. Wir haben gerade einen Zeugen in einem Mordfall befragt und dabei bemerkt, dass im Lokal illegale Beschäftigte arbeiten. Wir müssten eigentlich jetzt warten bis die Kollegen kommen. Nun wollte ich sie bitten, das für uns zu übernehmen und jeden der herauskommt zu fotografieren. Wir sollten dringend noch zwei weitere Zeugen befragen, die auch in den Mordfall involviert sind. Wir können Fluchtgefahr der Zeugen, nicht ausschließen. Helfen sie uns Frau Hohner?“ Ihren Namen hatte sie von Kriminalrat Wulf am Morgen gehört, weil er sich mächtig über sie aufgeregt hatte. Die Politesse schaute beide an, zögerte einen Augenblick und meinte dann: „Ich habe doch gar keine Amtsbefugnis dafür, wie stellen sie sich das vor?“ Micki antwortete: „Für das fotografieren von flüchtigen Schwarzarbeitern, brauchen sie keine Amtsbefugnis. Wenn jemand etwas von ihnen möchte, berufen sie sich einfach auf uns. Hier ist unsere Karte, da steht unsere Nummer und E-Mail Adresse darauf. Dorthin können sie alle Bilder schicken. Ich werde sie auch lobend bei Kriminalrat Wulf erwähnen, für ihren selbstlosen und unbürokratischen Einsatz. Also, helfen sie uns?“ Sie nahm die Karte und meinte: „Klar doch, wir Frauen müssen doch zusammen halten. Also alles was herauskommt fotografieren? Ach ich muss ihre Daten noch aus dem Mobidat löschen. Sie waren ja nachweislich im Einsatz. Nun fahren sie schon, sonst sind ihre Zeugen weg.“ Micki startete den Wagen und Leni schaute nach, wohin sie mussten. „Wohin fahren wir?“ Leni: „Sie wohnen beide Im Laubengang, nur in anderen Appartements.“ Micki: „Im Laubengang ist direkt bei der Uni. Ich glaube da wohnen über 500 Studenten. Wenn ich mich nicht irre, gehört das alles noch zum Campus der Universität.“ Leni: „Ich mache vorsichtshalber einmal eine Abfrage, könnte ja sein das die beiden bei uns im System sind.“ Sie rief Sabine Junker die Sekretärin im K1 an und gab ihr die Daten durch: „Hallo Biene. Wir haben hier zwei Überprüfungen. Der erste ist Justin Hebel geboren am 14.10.1991, der zweite ist Freddy Tiehlmann geboren am 6.5.1993. beide müssten Im Laubengang in Karlsruhe gemeldet sein.“ Sie blieb am Telefon und wartete auf das Ergebnis. Nach einer Minute sagte Biene: „Beide Negativ.“ Also sind beide, strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten und hatten somit keine Vorstrafen. Nach zehnminütiger Fahrt, kamen sie Im Laubengang an. Sie standen vor einem riesigen Komplex, der sich Terrassenförmig ausbreitete. Sie hielten vor dem Eingang an, an dem ein großer Wegweiser hing. Auf ihm waren die einzelnen Appartements, farblich und nummerisch aufgelistet. Nach kurzen suchen, fanden sie die Nummer 12. Dort wohnte Justin Hebel. Mit dem Aufzug fuhren sie in die zweite Etage und über einen langen Flur gelangten sie an das Appartement 15 das Justin Hebel bezog. Micki klingelte und der