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Daß ich Briefe geschrieben habe
Lange her, daß ich Briefe geschrieben habe. Ich konnte es mal ganz gut. Wir werden sehen!
Hallo, Valeria!
Obwohl ich theatralische Auftritte liebe, möchte ich statt eines gemeinsamen Abschieds vielleicht sogar im Capone, vielleicht sogar am gleichen Tisch, das, was ich Dir sagen will, ein wenig nüchterner vortragen. Emotionen von mir sind sowieso eingebunden. Es bedarf also nichts Aufgesetztes. Also: Deine Arme gekreuzt, in Abwehrstellung!
Ich habe Dich nach relativ kurzer Zeit, zwischen unserem vorletzten und letzten Abend, abgehängt, weggedrängt. Es muß ungefähr Mitte November gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch Dein Foto vernichtet, das ich Dir hiermit ansonsten zurückgeschickt hätte. Aber ich war reichlich enttäuscht, wie wir uns behandelt haben, und deshalb wollte ich nichts mehr von Dir haben.
Sei’s drum: von meinen Emotionen und der Konsequenz, von Dir ein Kind zu wollen, habe ich kein Pünktchen zurückzunehmen! Diese Gefühle gelten immer noch. Aber sie sind ein Traum, eine schöne Seifenblase, die ich festhalten wollte und aus dem Wind rauher Gefühle in zärtliche Liebe hinüberretten wollte. Wie töricht von mir! Trotzdem freue ich mich, daß ich zu solch gigantischen Gefühlen noch fähig bin. Ich lebe also noch.
Und nicht nur dazu, auch zu meiner Naivität, hinter Deinem Geschenk Deines Fotos Liebe bei Dir zu vermuten, stehe ich. Ich bin in Gefühlsdingen sehr schnell aufs Kreuz zu legen, aber nur einmal. So hat das Bild bei mir einen grandiosen Irrtum ausgelöst, der mich viel Energie und Kraft gekostet hat. Trotzdem bin ich froh, Dich geliebt und gefickt zu haben. Es war bis auf die Male zum Schluß einfach genial! Im Herbst hast Du mich schwankend gemacht, aber ich habe mich für Paula, meine große Holländerin aus Köln, entschieden. Aber, meine Liebe, warum hast Du schon im Februar letzten Jahres Versteck gespielt? Du hast damals – auf einmal warst Du sechs Wochen verschwunden – schon nach Deinem Mann Eduard und über mich hinaus den nächsten Mann im Visier gehabt. So sehe ich es heute. Du warst mir zu nichts verpflichtet. Oder? Aber angesichts des wunden Zustands Deiner Seele hättest Du mir kein Foto schenken dürfen. Tus in Zukunft nur dann, wenn Du dazu stehst. Und sag, wenns anders wird. Diese Bitte hätte ich noch.
Du hast einen Platz in meinem Herzen. Wenn Du Probleme hast, auch finanzielle, helfe ich Dir, wenn ich kann. Hör auf zu rauchen und nimm 20 kg zu! Dann siehst Du sexy aus. Mark
P.S Steht zwar auf einen anderen Blatt: Was macht eigentlich Dragomir?
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Deine Augen will ich sehen
Deine Augen will ich sehen,
Klug und wachsam schaust Du an,
Daß sie lachen und verstehen,
Liebe zeigen, sei mein Mann.
Deine Lippen will ich küssen,
Rot und weich, mal ernst, mal froh.
Oft wirst Dus mir sagen müssen,
Sei mein Mann, ich lieb Dich so.
Deine Brüste will ich kosen,
Nackt und frei, ganz ohne Scham.
Knospen blühen auf wie Rosen,
Schauert Dich, wenn ich sie nahm.
Deinen Bauch will ich begreifen,
Wölbung vor, Dein Nabel fein,
Hände streicheln, sich versteifen,
Fühlen, Du wirst Mutter sein.
Deinen Po will ich genießen,
Stolz sind wir, weil rund und groß.
Zeigst ihn mir, dann läßt er sprießen
Lust, mein Speer in Deinem Schoß.
Deine Beine will ich kneten,
Schwarz in Strümpfen, offen schon,
Große Formen herrisch treten,
Deine Geilheit ist mein Lohn.
Dein Geschlecht will ich probieren,
Riechen, schmecken, Du bist mein,
Will Dich ficken, mich verlieren,
Süßes Weib, nicht mehr allein.
Deine Scheide will ich füllen
Voll mit meiner Liebe Samen.
Willst Dich Weib nie mehr verhüllen,
Du gehörst mir, jetzt, gleich. Amen!
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Deine Spur
Weihnachten im weißen Wind,
Wogen wie Gefühle sind.
Heiß mein Herz und kalt die Nase,
Frohes Fest, so heißt die Phrase.
Menschen eilen, Lichter fahl,
Bäume zeigen Zweige kahl.
Such ich Dich, wo bist Du nur?
Schnee und Nacht deckt Deine Spur.
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Bei Dir
Geh mit mir zusammen
Durch die schöne Welt.
Laß Dich hell entflammen,
So wies Dir gefällt.
Sprich mit mir und lache,
Öffne Deinen Mund.
Küß mich, daß ich mache
Unsre Träume bunt.
Nimm mich in die Arme,
Laß mich fest nicht los.
Meine Hand, die warme,
Drück auf Deinen Schoß.
Faß die harte Lanze,
Frage, ob sie Dein.
Sie und ich, das Ganze
Wird immer bei Dir in Dir sein.
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Unten
Gelähmt, getaucht, erstickt, ertrunken,
Gepfählt, betäubt, erdrückt, versunken,
Im Herz fehlt Hoffnung, wenig Mut,
Das Feuer brennt, noch glimmt die Glut.
Wie leb ich, lieb ich, tot, lebendig?
Dein Bild trag ich vor Augen ständig,
Verloschen bist Du wie ein Licht?
Was bleibt? Ich liebe Dein Gesicht.
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Tage Nächte
Wenn die Nacht uns umfängt, Dein Po, rund und groß
Sich lüstern preßt bebend in meinen Schoss,
Du bewegst Dich und forderst, so machst Du mich an,
Ich steck in Dich tief, ich anders nicht kann.
Und es jammert, stöhnet, wispert und spricht,
So wie wenn tausend Tode gestorben, ein Schrei,
Zum Ende, dem gültigen, kommen wir nicht,
Ein Gipfel bestiegen, unsre Gier nie vorbei.
Wenn der Morgen uns weckt, ich küß Deine Augen,
Die Brüste berühre,