Kapitel 5 – Der Katama See
Sechs Wochen sind nun vergangen, seit man hier in Grashügel 68 alles eingelagert hatte. Es war sauber und ordentlich in Regale verstaut. Erst jetzt sah man, wie viel man aus Loma mitgenommen hatte. Eine Inventarliste gab es mittlerweile auch. Sie sah aus wie eine große Einkaufsliste. Das Wichtigste von allem war aber in einem separaten Raum, auf dem Fußboden, zusammengelegt worden. Das Artefakt. Der Professor hat mit Hilfe von Philippe, das Rätsel gelöst. Es war nicht einfach, aber sie hatten es geschafft. Auf dem zwei Meter breiten und vier Meter langen Bild war eine große Landkarte, mit eingefügten Positionen und darunter einen Text in Altschnäbisch. Die Karte zeigte Simbara mit der Insel Loma und dem Katama See, sowie dem Tumba Gebirge und das Waldland. Darüber hinaus zeigte es aber auch noch Gebiete an, welche rechts und links des Tumba Gebirges lagen. Da stand aber auch Simbara darauf, als wenn alles zusammen gehören würde. Auch das Grasland war eingezeichnet, mit seinen kleinen Grashügeln im Süden, und den größeren Grashügeln in Norden - an der Küste. Alles schön und gut. Aber was Philippe und der Professor nicht verstanden waren die sechs Kreise, die mit Nummern von eins bis sechs versehen waren. Sie sind über ganz Simbara verstreut. Beim besten Willen konnte man sich keinen Reim darauf machen, was die Kreise mit den Nummern zu bedeuten hatten. „Wir sollten erst einmal den Text übersetzen, vielleicht ergibt sich daraus dann einen Hinweis oder eine Antwort,“ sprach der Professor zu Philippe. Und beide gingen an die Arbeit. Der Professor mit seinem Altschnäbisch Buch und Philippe mit seinen Landkarten. Immer wenn einer der beiden was gefunden hatte schrieb er es auf ein Stück Papier und legte es an die Stelle zu der es gehörte. Im Laufe der Zeit war die ganze Tafel mit kleinen Zetteln übersät. „So“, sagte der Professor, „wollen doch einmal sehen was da alles steht.“
In Loma wurde ich geboren und vergraben
Am See in den Fluten will ich euch haben
Nach den drei kleinen Hügeln im Lande müsst ihr schauen
Und in den Wald tief euch hauen
Im großen Sand an der Küste
Liegt der Schlüssel der Geschichte
Alles endet im Gebirge groß und klein
Es nicht findet, werdet ihr verloren sein
Alles gesammelte müsst ihr wiegen schon
Und setzt alles dann mit Maske dessen auf euren Thron
„Ach großes Rätsel der Geschichte, schrieb er jetzt noch Gedichte. Da spukt er und voller schauter, der große dicke Klabauter, “ dichtete Philippe und hob einen Arm bittend nach oben. „Oh Applaus dem Künstler voller Gnade, jetzt ist sein Werk beendet, oh ist nicht Schade,“ fügte der Professor noch dazu und beide fingen an laut zu lachen. Sie überlegten, was diese Reime bedeuten könnten. Sind es versteckte Hinweise für irgendetwas? Oder hat der Künstler des Artefakts nur einen Witz gemacht, so wie gerade Philippe und der Professor? Fragen die unbedingt beantwortet werden mussten, weil sonst die ganze Mühe umsonst war. Beide gingen vor der Tafel nachdenklich auf und ab und eine reghafte Diskussion kam in Gange. Philippe: „In Loma wurde ich geboren und vergraben – Wer der Künstler, oder was?“ Professor: „Am See in den Fluten will ich euch haben – wen will er haben - uns etwa?“ Philippe: „Nach den drei Hügeln im Land müsst ihr schauen – haben wir überhaupt drei Hügel in einer Reihe?“ Professor: „Und in den Wald tief euch hauen – mit was und wofür? Philippe: „Im großen Sand an der Küste – haben wir großen Sand an der Küste?“ Professor: „Liegt der Schlüssel der Geschichte – wir haben hier keine Schlösser für was auch!“ Philippe: „Alles endet im Gebirge groß und klein – hier gibt es nur das Tumba Gebirge, meinte er etwa das?“ Professor: „Alles gesammelte müsst ihr wiegen schon – was sollen wir sammeln – Pilze, Körner oder was?“ Philippe: „Und setzt alles dann mit Maske dessen euch auf euren Thron – aber wir haben gar keinen König - oder?“ Sie spielten dasselbe noch einmal, aber diesmal fing der Professor an. Sie kamen zu ähnlichen Antworten wie vorher. Philippe sagte dann: „ Auf Loma haben wir die Kisten mit der Tafel gefunden, die Mannschaft der PANDORA hat sie vielleicht wieder hingebracht. Sie hatte es vielleicht schon einmal dorte gefunden und woanders versteckt. Vielleicht habe sie nur wieder zurückgebracht?“ Professor: „ Gut gedacht Philippe, aber warum sollten sie es zuerst aus dem Hügel holen um es dann wieder zurückzubringen?“ Philippe: „Weise ja auch nicht, vielleicht wollte sie es verkaufe und hatte nicht losgebracht.“ Professor: „Wäre eine Möglichkeit, aber dann müssten sie es auf Loma in dem Hügel gefunden haben, dann hätten sie aber den Hügel mit den Treppen und Steingewölbe nicht erbaut, sondern irgendein anderer. Der hat dann das alles erschaffen und die Tafel dort versteckt.“ Philippe: „Da hatte die Besatzung Hügel nur für Versteck von Vorrat und die andere Sachen. Muße so sein, schau einmal auf die Tafel, da stehe Kreis eins auf Loma und Kreis isse da wo Versteck.“ Professor: „Du hast recht. Der Kreis ist wirklich auf der Stelle wo der Hügel ist. Die eins würde dann aber bedeuten, das ist der Anfang, hier geht es los und die Position zwei wäre der Katama See.“ Philippe: „Würde auch zu Gedicht passen wase da steht: Am See in den Fluten will ich euch haben. Also muße zwei im See sein. Professor: „Richtig. Und die drei, müssten dann drei Hügel im Grasland an der Stelle sein.“ Er deutete auf die Stelle des Artefakts, an der der Kreis mit Nummer drei war. Philippe: „Und die vier isse dann im Waldland weil da stehe ja und in den Wald tief euch hauen.“ Professor: „Und die fünf müssten die großen Sanddünen vor der Küste sein, weil da steht: „Im großen Sand an der Küste.“ Philippe: „Und letztes musse dort im Tumba Gebirge sein. Was immer dort isse, wir werden es finden.“ Professor: „ Ja wir werden es suchen und finden, egal was es und wo es ist!“ Sie riefen Kikki und Kira herein erklärte ihnen was sie entdeckt hatten. Beide waren wie sie, der gleichen Meinung und wollten sofort zum Katama See losziehen. Der Professor hielt die Jungschnäbler aber zurück. „Nicht so schnell ihr drei, wir haben noch viel vorzubereiten. Euren Eltern Bescheid geben, Proviant richten und einiges, was wir aus dem Versteck geholt haben, brauchen wir sicherlich auch. Lasst mich das über Nacht noch einmal überlegen. Und zudem ist es schon spät. Geht jetzt nach Hause und schlaft euch aus. Morgen wird ein anstrengender Tag für uns, “ sagte er ganz ruhig, denn in der