Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745099935
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gelagert waren. Das Gas explodierte und das Dach wurde abgetrennt und ins Meer geschleudert. Philippe wurde dabei mitgerissen und landete im Dach auf dem Meer. Das Schiff war wohl so schwer beschädigt, dass es mit gesamter Mannschaft unterging. Nur Philippe hat alles unbeschadet überstanden. Er war dann zwei Tage unterwegs, bis ihn die Strömung an der Insel Loma an den Strand spülte“. „Mein armer Junge, da hast du ja ein riesen Glück gehabt!“, sagte Mutter Dissi. Und alle nickten nur zustimmend. Die nächsten Wochen waren für Philippe nicht einfach. Er war die letzten Jahre nicht zur Schule gegangen, hatte aber auf dem Schiff lesen und schreiben gelernt. Luigi, der Schiffskoch hat es ihm so nach und nach beigebracht. Das Wichtigste für einen Seemann sei Karten- und Erdkunde, schließlich müsse man wissen woher man kommt und wohin man fahren muss, wenn man an einen bestimmten Punkt hin will. „Gar nicht so dumm dein Luigi, “ sagte der Professor und fügte hinzu, „dann wollen wir doch einmal sehen was du bei ihm gelernt hast und was du noch weißt.“ Der Professor legte Philippe einen Stapel Landkarten auf den Tisch und fragte ihn zu jeder Karte was für ein Meer, Insel oder Land das wäre. Bei den einzelnen Ländern musste Philippe passen, aber in den Meeren und Inseln kannte er sich perfekt aus. Er wusste einfach alles. Es kam noch besser. Philippe ergänzte die Landkarten so, dass man theoretisch einmal rund um die Erde fahren konnte. Schon bald bemerkte der Professor, dass nicht er der Lehrer, sondern der Schüler, weil Philippe sehr gut in Kartenkunde war. Sein Wissen war ein Geschenk des Himmels. So setzte sich der Professor gleich hin und fertigte, mit Philippes Hilfe, neue Landkarten an, in denen alle Meere, Inseln, Strömungen und Untiefen aufgeführt waren. Als sie noch einmal über die Insel Loma sprachen, fiel Philippe ein was er beim ersten Besuch gesehen hatte. Er war zwar nur auf dem Schiff gewesen, konnte aber von dort aus alles sehen. Er hat damals die Insel nicht erkannt, weil sie von der anderen Seite gekommen waren und er noch nie die Insel von der Seeseite her gesehen hatte. Das ist genauso, als wenn du dein Haus plötzlich von oben sehen würdest. Damals hatte zwar gerade die Dämmerung eingesetzt, aber er sah trotzdem dass mehrere Männer, schwere Kisten in einen der Grashügel brachten. Er weiß auch noch wo es war, weil man am nächsten Morgen noch die Fußspuren dahin sehen konnte. Der Professor wurde hellhörig und fragte nach. „Was für Kisten waren das genau Philippe, denk nach?“ Und Philippe beschrieb dem Professor die Größe der Kisten und das es um die zehn Stück gewesen sind. Sie sind wohl sehr schwer gewesen, weil mehrere Männer sie tragen mussten. „Du großer Klabauter, habe sie noch gehabt eine große Puppe, muße schwer krank gewesen sein, war überall voll in Binden gewickelt“, fügte Philippe noch hinzu. Der Professor überlegte einen Moment und klärte sie über die Puppe auf. „Also das mit der Puppe ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Mumie“, sprach er. „Was ist eine Mumie?“, fragte Kira. Der Professor erwiderte: „Die Menschen haben früher ihre toten gewaschen und mit Salbe und Harzen eingerieben oder besser gesagt einbalsamiert. Danach haben sie den ganzen Körper mit Binden umwickelt und noch einmal mit Harz eingerieben, um die Toten für ein späteres Leben zu erhalten. So steht es im großen Buch der Ahnen das ich von meinem Vater bekommen habe. Mich würde es brennend interessieren was in den Kisten im Grashügel alles versteckt wurde. Ich glaube wir sollten dort einmal nach dem Rechten sehen.“ Am anderen Morgen ging der Professor zu den Eltern von Kikki, Kira und Philippe erklärte Molle und Dissi das sie nach Loma gehen wollten. Die Eltern waren damit einverstanden und richteten etwas zu essen, weil man erst wieder am nächsten Tag nach Hause kommen würde. „Und seit bitte vorsichtig, man weiß ja nie, “ mahnte Vater Molle. Sie packten den Proviant ein, verabschiedeten sich und gingen in Richtung Loma, während die anderen Kinder zu Lehrer Klamm und Sekretärin Asani in den Unterricht gingen.

      Kapitel 4 – Das Puzzle von Loma

      Die Vier erreichten jetzt die Lagune der Insel, gingen dabei immer am Strand entlang. Da Philippe die Grashügel von der Seeseite her gesehen hatte, mussten die Hügel in der Nähe des Strandes sein. Gegen Mittag legte man eine Pause ein und stärkte sich mit Früchten, Körnerkraut und Nektar. Sie hatten mittlerweile über die Hälfte der Insel hinter sich gelassen, als Philippe in der Ferne drei große Grashügel sah. Er meinte so ähnlich haben sie ausgesehen, es fehlten aber ein paar Bäume die zwischen den Hügeln standen. Man hatte schon den nördlichsten Punkt der Insel hinter sich gelassen und war auf der anderen Seite der Insel angekommen. Philippe blieb plötzlich stehen und fuchtelte mit seinen Flügeln. „Ach du dicker Klabauter, da sind sie, meine Grashügel. Oh wie ich euch liebe, meine großen, dicken Grashügelchen.“ schrie er vor Freude. Alle blieben stehen und schauten sich die Grashügel mit den dazwischen liegenden Bäumen an. „Bist du dir ganz sicher, denn immerhin waren es bestimmt schon zehnmal deine großen, dicken Grashügelchen?“, fragte Professor Stutz. „Ja absolut sicher. Drei auf Steuerbord, zwei auf Backbord und dazwischen sieben Bäume – sie sind es,“ erwiderte Philippe. Und tatsächlich. Da standen die Grashügel, drei rechts, zwei links und die sieben Bäume in der Mitte. Alle Grashügel waren größer als die anderen auf der Insel. „Und welcher von den Fünfen ist es? Oder sollen wir etwa einen auslosen oder auswürfeln“, fragte Kikki ungeduldig, schließlich hatte Philippe bestimmt zehnmal zu früh gejubelt. „Ich bin mir absolute sicher, der ist es,“ sprach Philippe und deutete auf den mittleren Grashügel einer dreier Formation. Das ist er also, der geheimnisvolle Grashügel dachte sich der Professor. Sie entledigten sich ihrer Taschen und gingen gemeinsam auf den Grashügel zu. Er war richtig groß, im Gegensatz zu denen welche sie im Hügeldorf hatten. „Jetzt musst du uns nur noch den Eingang zeigen, dann wäre alles perfekt“, keuchte Kira, die etwas außer Atem war. „Von Eingang habe ich nichts gesagt, nur von Grashügel. Für was habe iche euch ihr Schlaumeier, oder muße ich alles alleine machen?“, fragte Philippe. „Kinder - Silentium triste.“ (Ist Latein und bedeutet so viel wie ganz ruhig) beruhigte der Professor die Gemüter und sprach weiter: „Wir haben bis hierher gefunden, dann werden wir den Rest auch noch schaffen. Das wäre ja gelacht, wenn wir den Eingang nicht finden würden.“ Alle nickten übereinstimmend und gingen suchend um den Grashügel herum. Auch nach der fünften Umgehung fanden sie keinen Eingang. Es war wie verhext, es gab keinen Hinweis für eine Tür oder sonst etwas. Der Grashügel wollte wohl sein verborgenes Geheimnis für sich behalten. „Also gut, gehen wir die Sache wissenschaftlich an. Wir haben fünf Sinne, also gebrauchen wir sie auch. Welche sind das?“, fragte der Professor Kikki. „Sehen, riechen, schmecken, tasten und hören,“ sprach Kikki. „Genau so ist es,“ sagte der Professor und erläuterte weiter: „Gesehen haben wir bis jetzt nichts. Riechen werden wir den Eingang genauso wenig wie schmecken. So bleibt nur noch tasten und hören übrig.“ Der Professor zeigte auf die Bäume und ließ vier lange, starke Äste abbrechen die vorne angespitzt wurden. Dann erklärte seinen Plan: „Wir stellen uns in einem Abstand von einem Meter nebeneinander. Dann bohren wir die Äste in den Boden und bewegen uns langsam um den Grashügel herum, bis wir wieder am Anfang sind. Dann versetzen wir die Suche um einige Meter nach oben, bis wir wieder am Anfang sind usw.“ Sie fingen an mit den Ästen in den weichen Sandboden zu stochern und klopften ihn dabei auch ab. Meter um Meter wurde der Boden um den Grashügel durchsucht. Dann kam der zweite Abschnitt dran. Der war jetzt nicht mehr um den Grashügel herum, sondern schon auf der schrägen Seite des Hügels. Nach wenigen Metern klang es bei Kira ganz hohl beim reinstecken des Astes in den Boden. Alle blieben stehen. Kira stach noch mal zu. Dong, Dong. Wieder hörte man das hohle Geräusch von Metall. Kein Zweifel hier war etwas, was von Natur aus hier nicht sein sollte. Sie legten die Äste beiseite und fingen an zu graben. Nach ein paar Minuten hatten sie den Eingang freigelegt. Es war eine zwei Mal zwei Meter große Metallplatte mit zwei Griffen. Sie schoben diese bei Seite und eine Steintreppe kam zum Vorschein. Jetzt wurde ihnen klar, dass sie den Eingang gefunden hatten. Es war ein tolles Gefühl was die vier überkam. Selbst der Professor war stolz darauf es geschafft zu haben. Sie gingen vorsichtig die zwölf Stufen herunter. Es wurde immer dunkler, je weiter sie in die Höhle kamen. Philippe bemerkte als erster das an der Wand eine Petroleumlampe hing. Er kannte sie vom Schiff und wie man sie anmachte. Der Professor staunte nicht schlecht, als Philippe die Lampe mit dem Feuerzeug entzündete. „Was ist das denn?“, fragte er ihn. Und Philippe erklärte ihm das Feuerzeug, welches auch mit Petroleum brannte, wie die Lampe. Luigi hat es ihm geschenkt und ihm gesagt er solle es wie das Messer mit dem Dosenöffner immer bei sich tragen. Man weiß ja nie wann man eines von ihnen braucht. Wie man sieht hatte Luigi wieder einmal recht gehabt. So langsam wurde Luigi, dem Professor sympathisch. Philippe leuchtete jetzt in den doch recht großen Raum. In einer