Kapitel 4 – Das Puzzle von Loma
Die Vier erreichten jetzt die Lagune der Insel, gingen dabei immer am Strand entlang. Da Philippe die Grashügel von der Seeseite her gesehen hatte, mussten die Hügel in der Nähe des Strandes sein. Gegen Mittag legte man eine Pause ein und stärkte sich mit Früchten, Körnerkraut und Nektar. Sie hatten mittlerweile über die Hälfte der Insel hinter sich gelassen, als Philippe in der Ferne drei große Grashügel sah. Er meinte so ähnlich haben sie ausgesehen, es fehlten aber ein paar Bäume die zwischen den Hügeln standen. Man hatte schon den nördlichsten Punkt der Insel hinter sich gelassen und war auf der anderen Seite der Insel angekommen. Philippe blieb plötzlich stehen und fuchtelte mit seinen Flügeln. „Ach du dicker Klabauter, da sind sie, meine Grashügel. Oh wie ich euch liebe, meine großen, dicken Grashügelchen.“ schrie er vor Freude. Alle blieben stehen und schauten sich die Grashügel mit den dazwischen liegenden Bäumen an. „Bist du dir ganz sicher, denn immerhin waren es bestimmt schon zehnmal deine großen, dicken Grashügelchen?“, fragte Professor Stutz. „Ja absolut sicher. Drei auf Steuerbord, zwei auf Backbord und dazwischen sieben Bäume – sie sind es,“ erwiderte Philippe. Und tatsächlich. Da standen die Grashügel, drei rechts, zwei links und die sieben Bäume in der Mitte. Alle Grashügel waren größer als die anderen auf der Insel. „Und welcher von den Fünfen ist es? Oder sollen wir etwa einen auslosen oder auswürfeln“, fragte Kikki ungeduldig, schließlich hatte Philippe bestimmt zehnmal zu früh gejubelt. „Ich bin mir absolute sicher, der ist es,“ sprach Philippe und deutete auf den mittleren Grashügel einer dreier Formation. Das ist er also, der geheimnisvolle Grashügel dachte sich der Professor. Sie entledigten sich ihrer Taschen und gingen gemeinsam auf den Grashügel zu. Er war richtig groß, im Gegensatz zu denen welche sie im Hügeldorf hatten. „Jetzt musst du uns nur noch den Eingang zeigen, dann wäre alles perfekt“, keuchte Kira, die etwas außer Atem war. „Von Eingang habe ich nichts gesagt, nur von Grashügel. Für was habe iche euch ihr Schlaumeier, oder muße ich alles alleine machen?“, fragte Philippe. „Kinder - Silentium triste.“ (Ist Latein und bedeutet so viel wie ganz ruhig) beruhigte der Professor die Gemüter und sprach weiter: „Wir haben bis hierher gefunden, dann werden wir den Rest auch noch schaffen. Das wäre ja gelacht, wenn wir den Eingang nicht finden würden.“ Alle nickten übereinstimmend und gingen suchend um den Grashügel herum. Auch nach der fünften Umgehung fanden sie keinen Eingang. Es war wie verhext, es gab keinen Hinweis für eine Tür oder sonst etwas. Der Grashügel wollte wohl sein verborgenes Geheimnis für sich behalten. „Also gut, gehen wir die Sache wissenschaftlich an. Wir haben fünf Sinne, also gebrauchen wir sie auch. Welche sind das?“, fragte der Professor Kikki. „Sehen, riechen, schmecken, tasten und hören,“ sprach Kikki. „Genau so ist es,“ sagte der Professor und erläuterte weiter: „Gesehen haben wir bis jetzt nichts. Riechen werden wir den Eingang genauso wenig wie schmecken. So bleibt nur noch tasten und hören übrig.“ Der Professor zeigte auf die Bäume und ließ vier lange, starke Äste abbrechen die vorne angespitzt wurden. Dann erklärte seinen Plan: „Wir stellen uns in einem Abstand von einem Meter nebeneinander. Dann bohren wir die Äste in den Boden und bewegen uns langsam um den Grashügel herum, bis wir wieder am Anfang sind. Dann versetzen wir die Suche um einige Meter nach oben, bis wir wieder am Anfang sind usw.“ Sie fingen an mit den Ästen in den weichen Sandboden zu stochern und klopften ihn dabei auch ab. Meter um Meter wurde der Boden um den Grashügel durchsucht. Dann kam der zweite Abschnitt dran. Der war jetzt nicht mehr um den Grashügel herum, sondern schon auf der schrägen Seite des Hügels. Nach wenigen Metern klang es bei Kira ganz hohl beim reinstecken des Astes in den Boden. Alle blieben stehen. Kira stach noch mal zu. Dong, Dong. Wieder hörte man das hohle Geräusch von Metall. Kein Zweifel hier war etwas, was von Natur aus hier nicht sein sollte. Sie legten die Äste beiseite und fingen an zu graben. Nach ein paar Minuten hatten sie den Eingang freigelegt. Es war eine zwei Mal zwei Meter große Metallplatte mit zwei Griffen. Sie schoben diese bei Seite und eine Steintreppe kam zum Vorschein. Jetzt wurde ihnen klar, dass sie den Eingang gefunden hatten. Es war ein tolles Gefühl was die vier überkam. Selbst der Professor war stolz darauf es geschafft zu haben. Sie gingen vorsichtig die zwölf Stufen herunter. Es wurde immer dunkler, je weiter sie in die Höhle kamen. Philippe bemerkte als erster das an der Wand eine Petroleumlampe hing. Er kannte sie vom Schiff und wie man sie anmachte. Der Professor staunte nicht schlecht, als Philippe die Lampe mit dem Feuerzeug entzündete. „Was ist das denn?“, fragte er ihn. Und Philippe erklärte ihm das Feuerzeug, welches auch mit Petroleum brannte, wie die Lampe. Luigi hat es ihm geschenkt und ihm gesagt er solle es wie das Messer mit dem Dosenöffner immer bei sich tragen. Man weiß ja nie wann man eines von ihnen braucht. Wie man sieht hatte Luigi wieder einmal recht gehabt. So langsam wurde Luigi, dem Professor sympathisch. Philippe leuchtete jetzt in den doch recht großen Raum. In einer