"Ich glaube, dass ist Dad. Ich bin schon sehr gespannt, was Mam und Dad mir so wichtiges sagen wollen. Ich komme später noch mal zu dir und wenn es sich ausgeht, können wir ja noch eine Runde ausreiten, wenn du das willst. Wenn du das denn auch noch willst."
Sunshine wiehert und nickt erneut.
Ich grinse, gebe ihr einen Kuss und gehe zum Haus. Auf dem Weg sehe ich auch schon das Polizeiauto vom Kollegen meines Dad´s, mit dem er gekommen sein muss, aus der Einfahrt fahren.
Im Haus höre ich meine Eltern reden und gehe ihren Stimmen nach. Mein Dad sagt noch: "Mach dir keine Sorgen mein Schatz."
Ich mache dir Tür auf, mein Dad dreht sich um.
"Christi. Mein Engel. Schön, dass du zu Hause bist."
Ich gehe zu ihm hin, schlage meine Arme um seine Taille, er seine um meinen Oberkörper und gibt mir einen Kuss auf meine Stirn.
"Es ist immer wieder schön, wenn mein kleiner Engel zu Hause ist und ich sehen kann, dass es dir gut geht."
"Ich habe dich auch vermisst Daddy."
Dann geht er zu Mam, nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss. Ich denke den Tisch zum Abendessen, als mein Vater noch ein viertes Gedeck vorbereitet. Ich sehe ihn fragend an, doch er antwortet, ohne, dass ich ihn danach frage.
"Deshalb wollten wir, dass du heimkommst. Wir müssen mir dir reden."
In diesem Moment geht die Tür auf und ein junger Mann kommt herein. Dunkle, kurze, braune Haare, braune Augen, groß gewachsen, und verdammt heiß. Er kommt auf meinen Vater zu und er klärt Mam und mich auf.
"Das ist Vincent. Du kennst doch Peter, meinen Kollegen auf der Wache?"
Ich nicke nur und er fährt fort.
"Lass uns zuerst an den Tisch setzen, bevor ich weiter erzähle."
Ich strecke Vincent die Hand zur Begrüßung und es funkt sofort zwischen uns, wie ein kleiner Stromschlag. Vincent und Dad setzen sich an den Tisch, während ich meiner Mam helfe, das Essen auf den Tisch zu stellen.
Anschließend setzt sie sich zu Dad und ich mich neben Vincent hin, während mein Vater weiter erzählt.
"Vincent ist sein Neffe aus Iowa City und ist zu seinem Schutz zu uns gekommen. Personenschutz sozusagen. Vincent hat zusehen müssen, wie man seine Mutter ermordet hat. Er wurde allerdings gesehen."
Mein Mund ist leicht geöffnet und ich atme schwerer. Das muss das schlimmste sein, das man miterleben könnte, wenn man zusehen muss, wie ein Elternteil ermordet wird. Ich will mir nicht mal vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn das Mam oder Dad passieren würde.
"Großer Gott."
"Vincent konnte die Täter identifizieren, doch die sind noch auf der Flucht. Peters Bruder hat ihn gebeten, für Vincent einen Platz zu finden, wo man ihn nicht so schnell findet. So ist er auf mich zu gekommen und hat mich gefragt, ob ich Vincent bei uns als Farmarbeiter anstellen würde. Bis die Täter gefasst sind und hinter Gittern. Naja, was soll ich noch sagen? Ich habe zu gesagt und jetzt ist er hier."
Ich sehe zu Vincent: "Mein Beileid wegen deiner Mam."
"Danke."
Innerlich schmelze ich dahin bei seiner Stimme. Sie ist sanft, sexy, männlich, göttlich.
Mein Dad reißt mich aus meinen Gedanken.
"Christi. Es geht jetzt darum, dass Vincent natürlich nicht unter seinem richtigen Namen hier ist. Er wurde von deiner Mutter und mir als Derick Webber eingestellt. Also, wenn dich jemand fragt, wer der neue Farm Arbeiter bei uns ist, dann ist es Derick Webber aus einem kleinen Dorf in der Nähe von LA. Solange wir vier unter uns sind, ist er Vincent aus Iowa City. Klar soweit?"
"Glasklar. Äh, welches Dorf in der Nähe von LA? Nur, falls es jemand genau wissen will."
„Dann antwortest du einfach, dass du es nicht so genau weißt und sich diejenige Person an mich richten soll.“
Wir reden während dem Essen noch über einige Details und auf was wir alles achten müssen, bis der Fall abgeschlossen ist.
Nach dem Essen helfe ich meiner Mam noch beim Abräumen des Tisches und abwaschen, während mein Dad mit Vincent einige Dinge klärt.
Nach dem wir fertig sind, gehe ich noch zu Sunshine, sattle sie und reite mit ihr aus. So kann ich über all das nachdenken, was Dad mir beim Abendessen gesagt hat und über Vincent, der verdammt heiß aussieht und was er alles durchmachen musste und immer noch muss.
Als ich an meinem Lieblingsort ankomme, einer großen Weide auf einer kleinen Anhöhe, wo ich auf die ganze Farm sehen kann und noch etwas weiter, steige ich ab, binde Sunshine an einem tiefliegend Ast an, setze mich auf die Wiese und versuche etwas abzuschalten.
Nach einer Weile, es wird langsam dunkel, binde ich Sunshine wieder los, steige ich auf, reite gemütlich zurück zur Farm, sattle Sunshine ab, verabschiede mich bei ihr und gehe zurück uns Haus.
Das ganze Wochenende verbringe ich an der frischen Luft wo ich auch die Möglichkeit habe, Vincent zu sehen und zu beobachten. Er sieht schon sehr sexy aus. Braune Haare, braune Augen, knackiger Po, breite Schultern, er wirkt muskulös. Beim Grinsen bekommt er kleine Grübchen. Die finde ich sehr sexy.
4)
Die nächsten Wochen muss ich sehr viel lernen für die letzten Prüfungen, arbeite aber auch sehr viel. Ich muss an manchen Samstagen in der Tierhandlungen arbeiten, gebe aber auch Nachhilfe von drei Kollegen, die in einem Fach auf Negativkurz stehen.
Die meiste Zeit bin ich mit ihnen in der Bibliothek, wo man gut an Unterlagen kommen kann. So kann ich auch noch etwas an meiner Arbeit arbeiten.
Was ich dabei komplett aus den Augen verliere, ist die Benennung eines neuen Kapitäns der Cheerleader Mannschaft. Nachdem ich der amtierende Kapitän bin, muss ich einen Nachfolger ernennen.
Während der ganzen Zeit, muss ich viel an zu Hause denken. Und an Vincent. Er geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Ich telefoniere, so oft ich kann, mit Mam und erkundige mich, wie es Mam und Dad geht und wie es Sunshine geht.
„Es geht uns beiden gut Christi. Dad ist viel auf Streife unterwegs und ich bin fleißig im Garten und im Stall unterwegs. Doch Vincent greift mir sehr gut unter die Arme. Er ist sehr fleißig und unterstützt mich wirklich sehr gut.“
„Das freut mich Mam. Es ist schön zu hören, dass es euch gut geht. Ich hoffe, dass ich bald wieder nach Hause kommen kann. Langsam aber sicher drehe ich noch durch hier.“
„Hast du so viel Stress am Collage? Du hörst dich sehr müde an.“
„Das bin ich auch Mam. Ich bin entweder in der Bibliothek und gebe Nachhilfe, büffle für meine Prüfungen, schreibe an meiner Abschlussarbeit, oder bin in der Tierhandlung. Ich hatte nicht mal die Zeit, dass ich eine Nachfolgerin für mich als Cheerleader Kapitän suche. Das habe ich komplett vergessen.“
„Oh Kleine. Ich würde dir ja gerne helfen. Aber ich weiß nicht wie.“
„Das musst du auch nicht. Nächstes Wochenende habe ich am Samstag frei. Das heißt, dass ich am Freitag nach der Schule heim kommen kann. Wenn ich denn heim kommen darf.“
„Christi. Du darfst immer heim kommen. Das weißt du doch. Jederzeit.“
„Danke Mam. Das weiß ich sehr zu schätzen.“
Nach dem Gespräch, suche ich mir auf meinem Laptop meine Abschlussarbeit raus und arbeite weiter daran.
Ich werde mit einem Kapitel fertig, als ich aufsehe und merke, dass es schon dunkel wird.
Ok, das heißt, es wird Zeit für eine Pause. Außerdem habe ich Hunger.Ich sehe mich um, doch ich bin noch alleine im Zimmer, was bedeutet, dass meine Mitbewohnerin noch nicht wieder zurück ist. Sie hat mir irgendetwas erzählt, das sie auf eine Party gehen will. Ich bin nicht wirklich so eine Partygängerin.