Asitor10 - Asitor (Band1). Simon Savier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Simon Savier
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738031102
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Option, da sich der Orkan schneller näherte, als die maximale Geschwindigkeit der Buggys war.

       »Ich muss dich leider enttäuschen, Carsi. Wir werden gezwungen, einen kleinen Tanz mit unserem ungebetenen Freund zu veranstalten. Er ist zu groß und zu schnell. Wie ein Sprichwort auf der Erde besagt: No Risk, No Fun.«

       »Berücksichtigt dein Risiko auch, dass man bei solchen Aktionen umkommen kann?«, murrte der kleine Mann.

       Ein freundlicher Blick und eine Geste der Beruhigung kamen als Antwort, dann drehte Boone sich wieder um und manövrierte das Vehikel direkt in das Auge des Geschehens. Quinn folgte ihm, als wüsste sie, was er vorhatte, ohne auch nur einmal das Radar überprüft zu haben.

       »In ungefähr einer Minute wird es hier ziemlich ungemütlich, meine Herrschaften«, warnte Boone. »Schnallt Euch lieber an.«

       »Schnallt Euch an! Gleich wird es uns durchrütteln«, rief Quinn ihren Passagieren zu.

       Wir haben absolut keinen Schutz, keine Deckung, gar nichts. Das schaffen wir nie! Halt! Abby fielen die Magnetwellen der Buggys ein. Das muss man doch irgendwie einsetzen können. Wenn wir das Magnetfeld rund um den Buggy aktivieren und mit der Zusatzenergie koppeln, könnten wir ein Schutzschild bilden, das uns von allen Seiten schützen würde. Wir müssen es einfach versuchen.

       »Genau! Das Magnetfeld. Genial, Abby!«, rief er ihr zu, sah aber, dass sie schon mit dem Aufbau des Magnetfeldes beschäftigt war.

       Dann nahm sie sich einen Augenblick Zeit. »Mel! Aktiviere das…«

       Sie wurde von Boone unterbrochen. »Ja, ich weiß – das Magnetfeld und dann mit der Zusatzenergie koppeln. Schon dabei. Geniale Idee, Abby.«

       Während sie versuchten, das Schild aufzubauen, machte ihnen der angekündigte Sturm bereits gehörig zu schaffen.

       »Wir schaffen es nicht!«, schrie Boone. »Die Zeit reicht nicht aus. Der Sturm ist da.«

       Und in dem Moment bauten sich beide Schutzschilde auf. Der Sturm fegte eindrucksvoll über die Buggys hinweg. Sie wurden nach links und nach rechts meterweit über den Boden geweht. Das Schutzschild wehrte die Einflüsse zufriedenstellend ab.

       »Wann ist das endlich vorbei?«, dröhnte Lih’Ar. Niemand konnte sie hören.

       Einige Sekunden später fand das harte Getöse ein Ende. Die Buggys rührten sich nicht mehr.

       »Anscheinend ist es vorbei«, sagte Wops erleichtert, krallte sich aber weiter an seinem Sitz fest. »Ich dachte schon, wir sind erledigt. Das war ein Ritt. War das aufregend. Ich zittere immer noch. Mir geht es gut. Wie steht es um Euch?«

       »Stopp! Luft holen, mein Freund«, bat ihn Bras freundlich.

       »Ähm … Leute«, unterbrach Boone seine Kollegen, »seht bitte nicht aus dem Buggy.«

       Natürlich taten sie genau das Gegenteil. Sie blickten aus allen Seiten des Buggys und…

       Ausdrücke des Entsetzens kamen nacheinander aus allen herausgeschossen.

       Dass die Leute immer das Gegenteil von dem tun, was man ihnen sagt. »Habe ich Euch nicht gesagt, dass Ihr nicht aus dem Buggy sehen sollt?«

       Zeitgleich begannen die Augen der beiden Alesstri grün zu glühen.

       Bras vom Haus der Dritten, Uco’Nephty, sagte: »Sieben Sekunden…«

       »Okay. Keine Panik«, sagte Boone zu sich selbst. »Wir sind zu schnell und werden am Boden zerschellen.« Im selben Moment schaltete er das Schutzschild ab und aktivierte die Bremsdüsen.

       Sie landeten. Es war keine sanfte Landung, doch sie überlebten und der Buggy blieb größtenteils unversehrt.

       Wops schnallte sich los und tastete seinen kleinen Körper nach Verletzungen ab. Er hatte Glück. »Geschafft! Ich danke dir, Mel. Schon wieder hast du mein Leben und das der anderen gerettet.« Abschließend fiel er in Ohnmacht. Hätte er nicht seinen Schutzanzug getragen, wäre sein Gesicht im Sand gelandet.

       Auch wenn ihm der Schrecken in den Gliedern saß, musste Boone schmunzeln. »Sind alle in Ordnung?« Sie nickten benommen. Er öffnete eine geräumige Lade direkt unter der Steuerkonsole. Unter neugierigen Blicken drehte er sich um. Tari saß ganz verschreckt in seinen Händen. »Unserem pelzigen Freund ist auch nichts zugestoßen. Die Damen werden sehr erleichtert sein.«

       Augenblicke später durchfuhr ihn ein unerwarteter stechender Schmerz in der Bauchgegend. So stark, dass er zusammensackte und das Shantari beinahe fallen ließ. Er übergab es mit schmerzverzerrtem Gesicht an Throna. Er öffnete den Schutzanzug und schnürte sein schwarzes Lederhemd auf, um nachzusehen, welche Art der Verletzung er hatte. Erstaunlicherweise war nichts zu erkennen. Keine offene Wunde, nicht einmal ein Kratzer. Aber der Schmerz existierte. Er konnte ihn ganz deutlich fühlen.

       »Deinem Gesichtsausdruck zufolge schließe ich, dass dein Wohlbefinden nicht das Beste zu sein scheint. Kann ich dir irgendwie behilflich sein?«, fragte der Creen besorgt.

       Deine Beobachtungsgabe ist einmalig, dachte Boone zynisch. »Ich weiß es nicht. Ich spüre ein sehr unangenehmes Stechen … hier«, erklärte er und zeigte auf die schmerzende Stelle seitlich am Bauch.

       Ohne sich zu wundern, dass er keine Verletzung sah, kam Throna näher und meinte: »Hier ist nichts, Mel.« Er legte seine mächtige Hand an die schmerzende Stelle. »Du hast Recht, ich kann deinen Schmerz fühlen, doch es ist nicht dein Schmerz.«

       »Nicht mein Schmerz?«, reagierte Boone verwundert. »Das verstehe ich nicht. Wie ist das möglich?« Sollte Yadoo Recht haben … Du liebe Güte! Keiner seiner vier Begleiter war verletzt. »Die Frauen!«, entfuhr es ihm.

       Vier der fünf Männer, Wops war immer noch ohnmächtig, stürmten zu ihren Kolleginnen, die circa zwanzig Meter entfernt gelandet waren. Boone tat sich schwer beim Laufen, kam nur leicht gekrümmt voran, hielt sich den Bauch, war aber trotzdem flink. Als sie bei den Frauen eintrafen, sahen sie bereits Tyy und Sora über Quinn gebeugt. Boone lief sogar an dem langen Gidaner vorbei, kam als Erster an und sah Anúa Soras blutverschmierten Hände.

       »Was ist passiert?«, rief Boone aufgelöst.

       »Bleib zurück, Mel«, wies Tyy ihn hektisch an. »Es geschah beim Absturz. Ein Teil der Verkleidung hatte sich gelöst und durchbohrte Quinns Unterleib. »Es wurden zum Glück keine wichtigen Organe verletzt. Es ist eine tiefe Fleischwunde, die, wenn sie ordentlich gesäubert, verarztet und mit dem Wundheilbeschleuniger behandelt wird, bald verheilt ist«, klärte sie ihre - um Quinn bangenden - Begleiter auf.

       »Im Unterleib?«, fragte Boone überrascht und warf Throna einen wissenden Blick zu.

       »Ja. Aber wie gesagt, es sieht schlimmer aus, als es in Wahrheit ist. Mach dir keine Sorgen«, beruhigte ihn die Creen.

       Während die beiden Frauen sich um Quinn kümmerten, erkundigten sich die Männer auch bei den anderen Frauen über ihren Zustand.

       »Wo ist Carsi?« Natürlich hatte Akilara Siri bemerkt, dass ihr Pendant Carsi Wops, ein Farbwandler wie sie, nicht bei ihnen war. »Ist ihm etwas zugestoßen? Sagt es mir!« Sie war um ihn besorgt, wie Boone es um Quinn war, und versuchte an ihren männlichen Kollegen vorbeizulinsen. »Ihr könnt es mir ruhig sagen. Ich verkrafte es.«

       Boone deutete Bras, für ihn zu antworten und ging zurück zu Abby.

       »Keine Sorge, Akilara. Carsi geht es gut. Es ist nur …«, er legte einen Arm auf Siris Schulter, »er ist müde und ruht sich aus.« Er wollte dem Wops die Peinlichkeit ersparen und verschwieg somit, dass der Tospari in Ohnmacht gefallen war.

       »So müde, dass er die paar Meter nicht mitgekommen ist? Das glaube ich dir nicht. Es ist ihm etwas zugestoßen.«

       Celáhr Dran antwortete emotionslos: »Was der Glaskopf damit sagen wollte ist, dass dein Partner nicht müde, sondern ohnmächtig ist. Der Absturz hat ihm psychisch zu sehr zugesetzt, so dass er sich entschieden hat das Bewusstsein zu verlieren. Aber wenn du auch mir nicht