DIE GUTE ALTE BAYERISCHE KÜCHE VON 1824. Heidi Dietzel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Heidi Dietzel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783753188591
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Rindfleisch

      Von einem 2 Pfund großen fleischigen Stück Rindfleischschneide man handbreite und zwei quer Finger lange Streifen, klopfe sie recht stark und wasche sie rein, streue auf die eine Seite fein geschnittene Schalotten, gewaschene, ausgegrätete und geschnittene Sardellen, ein wenige getrocknetes und geriebenes Basilikum, gestoßenen Pfeffer und etwas Muskatblüte neben Salz, dann schneidet man fingerförmige Stückchen Speck, legt sie dahin, wo man das bestreute Fleisch anfängt aufzurollen, so daß der Speck beim Aufrollen auf der bestreuten Seite in die Mitte kommt. Dann fängt man an, auf der Seite wo der Speck liegt, aufzurollen, umwickelt die Rolle mit Zwirn, salzt sie ein wenig und legt sie mit einem Lorbeerblatt in einen Tiegel, worin vorher ein Stück Butter zergangen, läßt es auf Kohlen langsam kochen, wende sie mehrmals um, damit sie auf allen Seiten gelb werden. Dann werden sie heraus genommen, und in dem Fett einige Löffel voll Mehl ganz dunkelgelb geröstet, nur soviel heiße Fleischbrühe nachgießen, damit die Brühe nicht zu dünne wird, ein wenig Zitronenschalen, und wenn man das Saure liebt, auch ein wenig Saft oder Essig neben Kapern daran tun. Dann wird der Zwirn von den Rollen abgenommen, diese wieder in die Sauce gelegt, und noch so lange gekocht, bis sie weich sind. Dann trägt man sie, mit Zitronenschalen belegt, zu Tisch. Dieses Rindfleisch kann auch mit Füllung (Farce) zubereitet werden.

       Rindfleisch auf niederländische Art

      Einen Tiegel belegt man mit einigen dicken Stückchen Speck, und mit mehreren Scheibchen Schinken, Petersilienwurzeln, gelben Rüben, einer großen Zwiebel, und legt ein schönes wohl gesalzenes Stück Rindfleisch hinein, gießt Wein, Essig und Wasser von jedem gleichviel hinzu, und dämpft es langsam auf nicht zu starken Kohlen, wenn es weich ist, so nimmt man es heraus, gießt die Sauce bisauf ein wenig ab, das Grüne und der Speck muß in dem Tiegel bleiben, und braun anlaufen, dann stäubt man zwei Löffel voll Mehl daran und dünstet es, danach gießt man die herunter genommene Sauce darauf, schöpft das Fett ab, gießt wenn die Sauce zu wenig sein sollte, noch etwas Fleischbrühe zu, läßt es gut sieden, seiht es durch ein Sieb in einen anderen Tiegel, tut Zitronenschalen und Kapern daran, legt das Rindfleisch hinein, gießt etwas sauren Rahm darüber, läßt es noch ein wenig auf dünsten und richtet es an.

       Rindfleisch mit Sellerie

      Zu einem Pfund Fleisch wird eine große Staude gerechnet, also zu 4 Pfund 4 große Stauden, diese werden wie Apfelschnitze geschnitten und etliche gelbe Rüben dazu genommen. Von der Butter, welche man zu diesem Zweck in einem Tiegel zergehen läßt, wird ebenfalls für jede Staude ein halbes Ei großes Stück bestimmt, dann der zerschnittene Sellerie leicht darin gedämpft, so daß er weiß bleibt, ein Löffel voll Mehl daran gestäubt, und noch eine kurze Zeit gedämpft. Dann gießt man eine halbe Maß siedende Fleischbrühe daran, tut ein wenig Muskatblüte hinzu, und läßt es so lange kochen, bis die Wurzeln weich sind, danach richtet man es über gesottenes Rindfleisch an.

       Rindfleisch mit Kräutern

      Wenn ein Stück Rindfleisch halb gesotten hat, und lind wird, nimmt man fein geschnittene Schalotten, Petersilie, Zwiebeln, Thymian, Basilikum, Bertram und Kapern, tut sie in ein dem Fleisch anpassendes Geschirr, brenne sie mit frischer Butter ein, dann legt man das Fleisch hinein, und läßt es auf gelindem Feuer, wenn man es gesalzen und gepfeffert hat, dünsten, bis es ganz lind ist, wenn eszu sehr einkochen sollte, so gießt man braune Schüsuppe (Jus-Suppe) oder etwas gute Fleischsuppe nach; vor dem Anrichten nimmt man 4 Löffel voll guten Senf und ein wenig Bertramessig oder Zitronensaft, vermengt es, und richtet es mit der Sauce zu Tisch an. Sauce darf überhaupt nur wenig sein.

       Rindfleisch mit Kartoffeln

      Halb gesottenes Rindfleisch mit etwas Speck, Schinken, Petersilie, gelbe Rüben, Kalbfleisch, etliche Körner Pfeffer, Muskatblüte, Salz und zwei Schöpflöffeln voll Rindsuppe, setzt man in einen Tiegel auf Kohlen, und läßt es langsam dünsten. Ist die Sauce eingetrocknet, so gießt man einige Löffel voll Rindssuppe nach, damit es im Saft bleibe. Dann werden die Kartoffeln gesotten und gereinigt, in einen Tiegel ein Stück Butter zerlassen, ein Löffel voll Mehl darin gelb werden lassen, die Kartoffeln hinein gelegt, etwas gedünstet, ein wenig von der Fleischbrühe und Sauce darauf gegossen, und kochen lassen, dann richtet man die Kartoffel in eine Schüssel an, legt das Rindfleisch darauf, und gießt die Sauce darüber.

       Abgebräunter (gegrillter) Brustkern mit Kartoffeln

      Man nimmt ein fettes Stück Brustkern, kocht es in einer guten Braise (Schmorsud) weich, dann nimmt man es heraus, beschmiert es gut mit Butter, salzt und bestreut es mit Semmelbröseln, brät es auf beiden Seiten auf dem Roste. Sodann schält man lauter gleich runde Kartoffeln ab, und kocht sie in dieser Braise (Schmorsud), worin die Brust gekocht hat, weich, gibt das darauf befindliche Fett dazu, richtet sie auf die Schüssel und die Brust darauf an.

       Übersottenes (blanchiertes) Rindfleisch

      In der Größe eines kleinen Fingers geschnittenen Speckkehrt man in Salz und anderem gestoßenen Gewürz um, zieht ihn an verschiedenen Orten durch das Fleisch, salzt dasselbe, belegt einen Tiegel mit Speck und legt das Fleisch darauf, tut Kettelkraut, Lorbeerblätter, eine Zwiebel, zwei Zehen Knoblauch, Sellerie, gelbe Rüben, Petersilienwurzeln, einige Gewürznelken, Pfeffer und Ingwer daran, gießt zu gleichen Teilen Wein, Essig und Wasser so viel daran, daß es nicht ganz über das Fleisch weggeht, deckt es zu, und siedet es weich, dann legt man das Fleisch auf eine Schüssel heraus, läßt die Sauce braun werden, stäubt etwas Mehl daran, damit sie nicht zu dünn wird, rührt sie um, und wenn sie genug versotten ist, seiht man sie durch ein Sieb über das Fleisch, läßt es noch einmal aufsieden, und legt dann länglich geschnittene Zitronenschalen darauf.

      Gemüse

       Wirsing in Buttersauce

      Der Wirsing wird wie gewöhnlich geputzt, und mit siedendem gesalznem Wasser zugesetzt. Überhaupt ist es bei allem grünen Gemüse Hauptsache, daß sie mit keinem anderen, als mit siedendem Wasser zugesetzt werden; wenn nun der Wirsing weich ist, wird er in einen Seiher getan, und mit kaltem Wasser übergossen. Für 6 Personen legt man hierauf einen halben Vierling Butter in einen Tiegel, röstet zwei starke Kochlöffel voll Mundmehl dunkelgelb darin, hierauf wiegt man Zitronenschalen und Petersilie, gibt sie ins Eingebrannte, tut gute Fleischbrühe, Salz, und wenn man will, auch Muskat daran, den abgeseihten Wirsingdarein, und läßt ihn auf Kohlen langsam kochen. Nur ist dabei, wie bei allem grünen Gemüse zu bemerken, daß es nicht zu dünne wird, und nicht viel Brühe haben darf. Für Personen welche den Knoblauch lieben, kann man 3 bis 4 fein gehackte Zehen mit der Butter und Mehl in dem Tiegel für sie dämpfen lassen, wodurch der Wirsing einen besonders guten Geschmack erhält.

       Wirsing auf eine andere Art

      Drei bis vier sauber geputzte Wirsingköpfe werden zu Vierteln geschnitten und aus frischem Wasser wohl gewaschen, dann gesalzen, mit siedendem Wasser zugesetzt, und bis sie weich sind, zugedeckt gekocht. Dann läßt man das Wasser vermittelst eines Seihers davon ablaufen, und flößt sie mit frischem Wasser wieder ab. Alsdann werden in einen halben Vierling zerlassene Butter, zwei Löffel voll Mehl ganz weißgelb geröstet, Fleischbrühe darauf gegossen, und ein wenig gestoßene Muskatblüte und Salz daran getan. Der Wirsing wird im Seiher gedrückt, daß das Wasser davon abläuft, dann in die Brühe getan und noch eine halbe Stunde gekocht. Im Fall der Wirsing mit Butter gekocht wird, so gibt ihm ein wenig süßer Rahm eine Viertelstunde vor dem Anrichten einen guten Geschmack. Man kann ihn aber auch mit Gänsefett kochen, ein wenig Bratenbrühe dazu tun, und ihn beim Anrichten mit Karbonaden (Koteletts) oder Bratwürsten belegen. Will man den Wirsing noch besser machen, so überstreut man ihn, nachdem er angerichtet worden ist, mit Semmelbröseln, belegt ihn mit dünnen Schnitten Butter, und stellt ihn auf einen Dreifuß auf ein wenig Kohlen, macht eine Kohlenschaufel ganz glühend, hält sie etlichemal darüber her, daß der Wirsing ganz gelbbraun wird, und gibt ihn so auf den Tisch. Gefüllter Wirsing

      Die