Die geheime Finanzierung zum Ausbau der CIA-Station kommt von der International Organizations
Division, eine Abteilung des Office of Policy Coordination, das über ein Bugdet von $100 Mio. für
verdeckte Operationen verfügt. Hunts Aufgabe in Mexiko ist, Antikommunisten zu unterstützen, vor
allem in Bezug auf die Führungsrollen in Gewerkschaften und Studentenorganisationen.
Everette Howard Hunt, dessen Vater ein Freund des OSS-Gründers William J. Donovan ist,
studierte englische Literatur und Journalismus und wurde an der Yale Drama School
aufgenommen. Nach einem Jahr bei der Navy arbeitete er für die Time im Südpazifik. 1944 begann
er beim OSS und kooperierte mit Lawrence Houston, Walter Kuzmuk und Ciaire Chennault für Paul
Helliwell in China. Hunt arbeitete 1948 als Wirtschaftsattache in Paris mit Richard Bisseil, OPC-
Direktor Frank Wisner und William Avereil Harriman. 1949 trat Hunt dem Office of Policy
Coordination der CIA bei und heiratete Dorothy Wetzel.
Frank Wisner wurde im 2. Weltkrieg von William Donovan rekrutiert und in den Balkan geschickt.
Seine Operationen dort gelten als vorbildliche Modelle für psychologische Kriegsführung. Wisner
nahm im April 1945 im Auftrag von Dulles Kontakt mit Reinhard Gehlen auf, um ihn anzuwerben.
Nach seinem Einsatz in Italien und dem Aufbau eines Agentennetzes in Osteuropa wurde er 1948
zum Direktor des Office of Policy Coordination ernannt, das 1952 offiziell mit der CIA fusioniert.
Dabei rekrutiert er ausländische Studenten, infiltriert Gewerkschaften und kümmert sich um die
Propaganda-Instrumente, um die "Wahrnehmung gegenüber dem Kommunismus zu verändern".
Über James Burnham lernte Hunt William F. Buckley Jr. kennen und holte ihn in die CIA. Buckley
Sr. besitzt die Pantipec Oil in Mexico, deren Wert auf $110 Mio. geschätzt wird. William F. Buckley
Jr. dient von 1950 bis 1954 bei der CIA in Japan und Mexico, danach gibt er die The National
Review heraus und hilft beim Aufbau des "American Committee to Aid the Katanga Freedom
Fighters", die im Kongo gegen Patrice Lumumba kämpfen. Zusammen mit Douglas Caddy gründet
Buckley 1960 die "Young Americans for Freedom", deren Mitglieder wie Tom Charles Huston für
die CIA und Howard Hughes arbeiten. Im Verwaltungsrat der YAF sitzen Scharfmacher wie die
Senatoren Strom Thurmond, John Tower und Barry Goldwater, Ronald Reagan, Professor Lev
Dobriansky, General Charles Willoughby, General Mark Clark, John Wayne und Robert Morris.
Buckley ist ein Freund von Cord Meyer, der die United World Federalists gründet, bei denen Ruth
Forbes Paine ein aktives Mitglied ist.
James Burnham war zusammen mit George Lyman Paine eine leitende Figur der United World
Federalists. Als Undercoveragent diente er sich in der trotskistischen Bewegung hoch, um sie zu
manipulieren oder zu spalten. Burham wurde danach Chef der verdeckten Aktionen bei der CIA.
Leon Trotsky wurde im mexikanischen Exil im August 1940 von Ramon Mercador, einem Agenten
der Geheimpolizei, umgebracht. Burnham beriet bereits 1942 das OSS und das OPC bei
Mordoperationen in Algier und unterstützt Howard Hunt, der Agenten in die mexikanische Trotsky-
Bewegung infiltriert.
Das National Security Council erlaubt 1950 mit dem Beschluss NSC-68, dieselben Methoden
anzuwenden wie die UdSSR, womit Geheimdienstaktionen gemeint sind, die die Ermordung von
Regimekritikern miteinschliessen. Die CIA-Station in Mexico beschäftigt allein sieben Agenten zur
Registratur von Personen öffentlichen Interesses in Mexico. Ein Ingenieur baut in der
Telephongesellschaft ein umfangreiches Abhörsystem auf, das nicht nur den Telephonverkehr
einiger Botschaften, sondern auch der mexikanischen Politiker bis hin zum Präsidenten aufnimmt.
Auch in Parteibüros und Buchläden werden Abhöreinrichtungen installiert. Daneben knüpft die CIA
ein Netz von Verbindungen zu Regierung, Staatsapparat, Armee, Parteien, Gewerkschaften,
Massenmedien und Kirchen. Diese Kontakte erhalten oft Geld oder werden unter Druck gesetzt,
damit sie kooperieren. Die New Yorker Bank Deak und Company spezialisiert sich auf die diskrete
Überweisungen von Bestechungsgeldern von Geheimdiensten und Waffenhändlern. Aber auch
gemeinnützige Stiftungen eignen sich für Geldtransaktionen. Nahezu die Hälfte der Gelder, die von
US-Stiftungen im Ausland ausgegeben werden, stammen von der CIA.
Quellen : Bartholomew (2): 13f ,(4): 2, Weberman (6): 3-8, Powers: 54, Schulz: 158f, Mason: 1f,
Brussell (1983): 12-15, Schröder, Kappstein: 33.
1951 Mafia-Untersuchungen top.
Der Senats-Ausschuss unter dem Voritz von Estes Kefauver untersucht erstmals die
Mafiaverbrechen auf nationaler Ebene. J. Edgar Hoover versuchte, das Kefauver-Komitee zu
verhindern und sammelte "Dreckmaterial" über den Senator. Hoover untersagt seinen Beamten
jede Kooperation mit dem Ausschuss und verbietet ihnen sogar, das Wort Mafia zu brauchen. Er
verweigert, selbst nachdem zwei Augenzeugen umgebracht werden, jeden Begleitschutz für die
Aussagewilligen. Das FBI hat keine Abteilung zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens, da
Hoover behauptet, es gebe kein nationales Verbrechersyndikat. Werden Zeugen zu Mafia-
Verbrechen oder beschuldigte Mafiosi vernommen, lässt der FBI-Direktor die Protokolle unter
fehlleitenden Begriffen archivieren.
Am 25.1.51 muss Carlos Marcello vor dem Ausschuss aussagen. Er benutzt 152 Mal den 5.
Zusatzartikel, der Aussageverweigerung erlaubt, wenn man sich damit selbst belasten würde.
Wegen Missachtung des Kongresses wird Carlos deshalb zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, was
ein Berufungsgericht aber aufhebt.
1953 kommt es zum ersten Ausweisungsbefehl gegen Marcello, was zu einem jahrzehntelange
Rechtsstreit führt, der Marcello insgesamt $1Mio. kostet. Nach dem Ausweisungsbefehl wechselt
Carlos Marcello 1 953 sein Hauptquartier. Am Ausgang des "Town & Country-Motel", das er mit
Nofio Pecora und Joseph Poretto leitet, hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Drei können ein
Geheimnis bewahren, wenn zwei tot sind".
Untersuchungsrichter Aaron Kohn kommt nach New Orleans und bildet die Metropolitan Crime
Commission of New Orleans zur Bekämpfung der Marcello-Organisation. Am Beginn seiner Arbeit
muss Kohn feststellen, dass alle lokalen Akten über Marcello vernichtet worden sind. Aber seine
Komission