Grenzgold. Carlo Fehn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carlo Fehn
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754928882
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und legte das Handy wieder an sein Ohr. Langsam drehte er sich dabei einmal im Kreis, wohl wissend, dass er den unbekannten Schützen nicht würde sehen können. Er hatte noch nicht einmal eine geringste Ahnung, aus welcher Richtung der Schuss gekommen war.

      »Hör jetzt gut zu!«, ermahnte ihn die emotionslose Stimme.

      »Ich lasse dir die Zeit, dich von deinem Vater zu verabschieden. 72 Stunden! Am 25. um spätestens 24 Uhr hast du, was ich will oder du bist der Nächste!«

      »Aber…«, versuchte Kaiser wie ein kleiner Junge zu protestieren. Der Unbekannte ließ ihm keine Chance.

      »Du erfährst noch rechtzeitig den Ort für die Übergabe. Lass die Polizei aus dem Spiel! Halte dich bereit!«

      Dann war das Gespräch beendet, Joseph Ferdinand Kaiser schaute wie benommen auf das Display. Dann drosch er das Mobiltelefon mit voller Wucht auf den Boden und schrie so laut er nur konnte. Anschließend sank er wieder auf die Knie, ließ sich nach vorne auf die Ellenbogen fallen, stütze den Kopf in seinen Händen ab und weinte hemmungslos.

      ***

      Pytlik hatte sein Auto am Rand der breiten Zufahrtsstraße zum Firmengelände der Kaisers geparkt, weit genug abseits der vorgelagerten Wohnsiedlung. Er nahm eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg. Nachdem er durch das große geöffnete Gittertor wieder in Sichtweite des beleuchteten Staplers war, suchte er sich eine geschützte Nische, die er für sicher befand und aus der heraus er alles beobachten konnte.

      Kaiser ging langsam und auf wackeligen Füßen in Richtung der ausgesetzten Palette, auf der sein Vater mit dem Rücken zu ihm kniete. Der Hauptkommissar konnte sehen, dass der alte Mann kurz zuckte, da er anscheinend von seinem Sohn angesprochen worden war. Hören konnte Pytlik allerdings nichts. Dann machte er sich ein genaueres Bild von der Situation. Neben dem Stapler, nur wenige Schritte entfernt, stand eine Art Säule, auf der ein kleiner Gegenstand lag. Pytlik kombinierte schnell und wusste, was gleich passieren würde. Wilhelm Kaiser war in einem erbärmlichen Zustand. Pytlik fror bereits beim bloßen Hinschauen. Außerdem hatte der Senior eine Wunde am Kopf. Die Hände waren nach vorne gefesselt, und auch die Beine schienen irgendwie fixiert zu sein. Er wäre ein schlechter Ermittler gewesen, wenn er das nicht bereits als einen ersten Hinweis auf das wahrgenommen hätte, was seiner Vermutung nach noch folgen würde.

      Am meisten wunderte sich der Hauptkommissar über die Fahne, in die Wilhelm Kaiser gehüllt war. Pytlik konnte die Flagge der ehemaligen DDR erkennen. Plötzlich tat sich etwas! Kaiser schaute zu dem Stapel Getränkekisten – Pytlik hatte es mittlerweile so erkannt – und lief anschließend hin, nahm den Gegenstand in die Hand, schaute ihn kurz an und legte ihn dann an sein Ohr. Der Hauptkommissar konnte nichts hören, ließ seine Augen zwischen Wilhelm Kaiser und dessen Sohn hin und her wandern. Als er wieder den Alten im Fokus hatte, schreckte er plötzlich wie vom Blitz getroffen zusammen. Pytliks Puls begann zu rasen. Ein Geschoss – dessen war er sich sicher – hatte Wilhelm Kaiser offensichtlich am Kopf getroffen. Er schaute schnell zu Kaiser Junior. Das Handy hatte er vor sich fallen lassen. Er war wie paralysiert und starr vor Schock. Dann schaute er hinauf auf die Palette, fiel anschließend auf die Knie und übergab sich mehrmals. Pytlik war innerlich zerrissen! Zum einen versuchte er, schnell zu analysieren, von wo der Schuss gekommen war. Andererseits wollte er natürlich irgendetwas tun und eingreifen; schließlich war er Polizist! Aber er musste erkennen und sich eingestehen, dass es keinen Sinn machte, gegen einen unsichtbaren Gegner anzukämpfen und sich selbst dabei zusätzlich in Gefahr zu begeben. Derweil rappelte sich Joseph Ferdinand Kaiser langsam wieder auf. Er machte einen zerbrechlichen Eindruck, wischte sich Mund und Hände an seinen Klamotten ab und lief langsam wieder zum vorbereiteten Tisch, da das Handy sich anscheinend noch einmal meldete. Pytlik sah, das Kaiser zuhörte, einmal kurz ansetzte etwas zu sagen und wenig später das Telefon mit voller Wucht auf den Boden schmetterte. Dann brüllte er aus Leibeskräften, fiel wieder auf die Knie und begann verzweifelt zu weinen. Wenige Augenblicke später erloschen die Lampen und es war stockfinster.

      ***

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