Vielleicht hängt da mal auch Bild von mir, dachte ich im Stillen.
Hoffentlich aus einem guten Anlass und nicht der Trauer wegen.
Aber klar, ich hatte vor, noch lange zu streiten, schreiben und gut zu leben.
„Heh, Juhu, wer kommt denn da? Bist du es wirklich, oder träume ich? Wo hast du dein Frauchen gelassen, bist du alleine?
Wie geht es dir?
Alles in bester Ordnung?
Steht euer Ferienhaus, da oben am Berg immer noch?“
Man, so viele Fragen auf einmal!
Mehr konnte ich im Moment nicht sagen, denn ein fast 2 Meter großer kräftiger Türke, eigentlich Kurde, drückte mich so kräftig, das ich nach Luft ringen musste.
„Nun, ist es aber gut, alles schön der Reihe nach,“ hauchte ich nach Luft ringend.
Und klopfte Maradonna , so kräftig, wie ich es konnte, aus seinen breiten Rücken.
Dann ließ er mich endlich wieder frei, denn ich war einer Ohnmacht schon sehr nahe, soviel Kraft auf einmal, das war zuviel für mich, wirklich, wirklich.
„Setz dich, mein Freund, nun erzähl mal, warum bist du alleine in Datca?“
Die Wahrheit konnte ich ihm natürlich nicht sagen, also musste ich Lügen.
„Mensch, ich habe in Deutschland viel zu tun, viel zu tun. Mein Arzt hat mir dringend eine Auszeit verordnet und wo soll ich schon hin, natürlich zu euch in Datca, dem schönsten Platz auf Erden, den wir uns denken können.“
„Zwei Raki lütfen, Tunjai!“ Rief Maradonna in Richtung Tresen.
„Nicht so schnell, mein Freund erst einmal brauche Wasser, das gute Wasser aus dem Taurus Gebirge, bitte!“
„Ich fliege, Dieter!“ Sprach Maradonna und sprang neben mir von seinem Sitz auf und verschwand in einer Kammer.
Kurz darauf kam er mit einer Glaskanne, gefüllt mit diesem Bergwasser wieder zu mir.
„Ich wünsch dir noch einen guten Tag bei mir und uns, sag, wenn du einen besonderen Wunsch hast!“
So jetzt war ich alleine, trank zwei große Gläser mit diesem herrlichem Wasser in riesigen Zügen aus und nippte zufrieden an dem Glas mit Raki, dem national Getränk in Datca und der Türkei.
Jetzt fühlte ich mich zufrieden und sicher, bei meinem starken türkischen Freund, hier in Datca am Jachthafen.
Ich blickte mich vorsichtig um, kannte ich jemanden?
Niemand bekanntes konnte ich entdecken, war vielleicht noch zu früh.
Aber da ständig einzelne Personen oder kleine Gruppen durch die zwei Eingangstüren kamen, war ich bestimmt nicht mehr lange alleine.
„He Hallo, junger Mann, auch mal wieder bei uns im Lande? Habe dich lange nicht mehr gesehen, ich dachte schon, ihr habt euer schönes Haus, da oben, am Berg verkauft.
Wie geht es dir und euch?
Was machen die Kinder?
Wieso bist du hier alleine, ich brauch deine Frau zum Quatschen!“
Eine kleine, ältere Frau stand plötzlich neben meinem Tisch, dem Stammtisch der Erkorenen, wie wir ihn alle getauft hatten.
„Oh Lilly, setz dich.
Erzähl von dir, lebst du noch immer noch ständig in Datca, hast du keine Sehnsucht mehr nach Deutschland?“
„Na bitte, was soll ich alter einzelner Mensch noch da oben? Hier habe einen guten Arzt und sehr gutes Essen und viele nette Freunde, was will ich mehr?
In Deutschland wollen alle nur mein Geld, ich persönlich bin denen unwichtig.“
„Lilly, muss ich erklären war eine, in Deutschland, sehr bekannte Kinderbuch Autorin und inzwischen bestimmt einige Millionen schwer.
Bei Maradonna war sie Teilhaberin und Sponsorin.
Überschrift 5
Lilly, trinkst du immer noch deinen frisch gepressten Orangensaft?“
„Na klar, das erste Glas ist immer mit einem Spritzer Raki, schmeckts wunderbar und ist für mich Medizin und du kannst sehen, wie gut mir diese türkische Medizin bekommt. Ich kann noch toben, tanzen und jogge jeden Morgen über die Hafenpromenade einmal rauf und einmal runter. Frühstück gibt es dann bei der Familie von Maradonna.“
„Herrlich, du hast wirklich ein sehr schönes Leben! Sag, was arbeitest du gerade?“
„Oh, interessant, ich schreibe an einer Kinderbuchserie, die in Deutschland verfilmt werden soll. Ich habe viel Spaß bei dieser Arbeit.
Und was treibst du gerade so auf dem Gebiet der Buchstabenverdreher?“
„Neben der Arbeit in meiner Firma, wenn es mir die Zeit erlaubt, schreibe Kurzgeschichten von der Straße für eine Zeitung, nichts Dolles, aber ich habe meinen Spaß und das ist für mich wichtig.“
„Hast du den Roman von der Ameise gelesen, über die junge Frau in Lybien?
Wahnsinn, wie kann ein Mann so packend und wirklichkeitsnah schreiben bemerkenswert! Alle Achtung, wirklich. Leider soll der Islam und diese verdrehten Allah-
Möchtegerner ihm nach dem Leben trachten, wie unmenschlich, bestimmt nicht im Sinne von diesem Allah, oder wie findest du das?“
„Den Roman habe ich nicht gelesen, aber ich habe davon gehört und in der Zeitung gelesen.“ Antwortete ich Lilly.
„Hallo Fans, habt ihr alle gut geschlafen? Ich schlafe schon seit Tagen hier in Datca saumäßig. Ich habe mir jetzt unter der Hand eine Pistole und Munition besorgt, die ich immer bei mir trage. Wollt ihr sie sehen?“ Flüsterte gebeugt über den Stammtisch ein kleiner Mann in kurzer Sommerhose und einem enorm dicken Bauch, viel zu groß für seine kleine Statur.
Lilly und ich, wir sahen den Neuankömmling erschrocken an.
„Wisst ihr, meine lieben zwei, direkt in Hamburg, auf dem Winterhuder Marktplatz, wurde ein anhaltender Bus überfallen, von schwarz gekleideten Männern, alle Fahrgäste tätlich angegriffen und der Busfahrer aus dem Bus geworfen.
Das alles geschah mit so einer Art Schlachtruf: „Hora Tod, Tod Hora“!
Nach gut 5 Minuten war der Spuk vorbei und die Täter mit einem bereit stehenden Transporter geflohen.“
„Die alamierte Polizei konnte nur noch für 1.Hilfe sorgen und den verstörten Busfahrer in ein Krankenhaus transportieren. Stellt euch vor, mein zweiter Wohnsitz ist direkt am Winterhuder Marktplatz, von meinem Balkon dort blicke ich direkt auf diesen Platz mit der Haltestelle.“
„Das ist mehr als grausam, das ist hochgradig kriminell und kann überall geschehen. Die wollen mit der Drohung doch nur in die Medien, wenn dann Menschen verletzt werden, so steigert es die Sachlage noch ordentlich und wird dringend.
Ich zwang mich ernsthaft , etwas zu sagen, denn wenn die wüssten, das ich mit einem islamkritischen Roman der Urheber dieser Aktion war, was bestimmt erst ein kleiner Anfang war von einer weiteren Serie.
Wie würden mich die beiden jetzt anschauen?
Hora, so ist der Titel von meinem Roman, zu meinem Glück schreibe ich unter Künstlernamen, bei Hora, war es die Ameise und nur mein Verlag, kannte meinen richtigen Namen und meine persönlichen Daten. Ihm droht eine riesige Summe Schadenersatz, wenn er meine Daten preis gibt, so hatte ich es mit meiner Anwaltskanzlei vereinbart. Auf Kosten meines Verlages bekomme ich dann eine neue Identität und einen Wohnsitz in Kalifornien.
Jetzt mussten nur alle eisern die Klappe halten, dann bin ich in keiner Gefahr und mein Verlag konnte sich eine goldene Nase verdienen.