Sky-Navy 04 - Finale auf Regan III.. Michael Schenk. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Schenk
Издательство: Bookwire
Серия: Sky-Navy
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738099539
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Fast hundert Meter im Durchmesser und fünfzig Meter tief. Drei Decks sind betroffen. Glücklicherweise verloren wir nicht mehr Menschenleben, da ja alle in die inneren Sektoren evakuiert worden waren. Bis auf die Schadenkontrollteams, Sir. Die müssen…“

      „Captain, Sie trifft keinerlei Schuld am Tod der Besatzungsmitglieder“, unterbrach Redfeather.

      „Sir, wenn wir unsere normale Bewaffnung geführt hätten, dann hätten wir die Aliens bezwungen. Die Railguns sind ausgesprochen wirksam gegen die Hantelschiffe. Aber mit den Standardwaffen war es ein Spießrutenlauf, bei allem Respekt, Sir.“

      „Das sehe ich ebenso, Captain.“ Redfeathers kupferbraune Gesichtshaut war noch eine Schattierung dunkler geworden. „Ich habe einen Fehler gemacht, den ich sehr bedauere. Die Verluste gehen auf mein Konto und nicht auf das Ihre.“

      „Werden wir unsere Rails zurückbekommen, Sir?“

      „So schnell wie möglich, Captain Hatamoto, und das gilt natürlich auch für Ihre Agincourt, Captain Muldoon. Jedenfalls werde ich kein Schiff mehr gegen die Greens schicken, das nicht über eine adäquate Bewaffnung verfügt.“

      Railguns… Diese schweren Waffen beschleunigten Bolzen aus Tri-Stahl auf nahezu Lichtgeschwindigkeit. Sie benötigten keinen Sprengkopf, denn trafen sie auf ihr Ziel, dann wurde ihre Masse sofort in Energie umgewandelt. Es war eine verheerende Waffe, deren Produktion allerdings kompliziert, kostspielig und langwierig war, denn zu der Waffe gehörten die entsprechenden Beschleuniger und Energieerzeuger.

      Vor einigen Monaten war ein schwerwiegender Engpass in der Produktion der Railguns eingetreten. Auf Drängen des Hohen Rates auf dem Mars hatte Redfeather zugestimmt, die Railguns aus den Trägerschlachtschiffen auszubauen und sie für die Bewaffnung dringend erforderlicher neuer Kreuzer und Stationen zu verwenden. Die übrige Armierung der Träger war derart beeindruckend, dass niemand damit gerechnet hatte, die Schiffe könnten ohne ihre Rails in Bedrängnis geraten. Doch genau das war durch das Erscheinen der Greens eingetreten.

      „Faso?“

      Der Adjutant erwiderte den Blick des Hoch-Admirals. „Das wird ausgesprochen schwierig bis unmöglich, Sir. Wir reden hier von neun Trägern und damit 180 Railguns. Vom Bedarf der Waffe für weitere Kreuzer ganz abgesehen.“

      John Redfeather nickte betrübt. „Es muss uns irgendwie gelingen.“

      „Admiral, wenn Sie erlauben? Ich hätte da noch einen Vorschlag.“

      Redfeather nickte Meredith Muldoon zu. „Wir können alles gebrauchen, das uns weiterhilft.“

      „Sir, ich denke an das Gefecht gegen die Flotte der Schläfer. Diese alten Schiffe aus dem kolonialen Krieg. Dabei wurde doch eine Railgun modifiziert und verfeuerte ein Nullzeit-Geschoss.“

      Candice Bergner lächelte. „Ich erinnere mich. Die Waffe wurde eigentlich nicht modifiziert, sondern der von ihr beschleunigte Bolzen. Er verfügt ja über ein eigenes Antriebsmodul. Damals wurde dieses Modul umgebaut und mit Hiromata-Kristallen versehen, so dass es einen Nullzeit-Sturz vollziehen konnte. Der Bolzen ging nach dem Abfeuern direkt in den Sturz und kam unmittelbar vor dem Ziel aus der Nullzeit. Eine Abwehrmöglichkeit gibt es da nicht.“

      „Das wäre im Kampf gegen die Green äußerst hilfreich“, sagte Redfeather prompt.

      „Sicher, Admiral, aber die Sache ist nicht so einfach, wie sie sich im ersten Moment anhören mag. Man muss die Entfernung zum Ziel ganz exakt berechnen und mit dem Abschuss und dem Hiromata-Impuls synchronisieren, sonst verfehlt man das Ziel.“

      „Da es einmal funktioniert hat, ist das Problem wohl nicht unlösbar“, knurrte ibn Fahed.

      „Dass es einmal gelang, kann ebenso ein Zufall sein“, hielt Bergner dagegen. „Das Problem ist, dass wir eine solche Modifikation zur Serienreife entwickeln müssten.“

      „Bei den heiligen Schwarzen Bergen meines Volkes… Eine Nullzeit-Railgun wäre eine Waffe, die uns einen unschätzbaren Vorteil verschaffen könnte“, sagte Redfeather nachdenklich. „Candice, die Entwicklung dieser Waffe genießt absoluten Vorrang.“

      „Reden Sie nicht mit mir, John, reden Sie mit den Verantwortlichen.“

      „Die Konstrukteure von Hollmann-Constructions auf dem Mars?“

      „Genau die.“

      John Redfeather sah seinen Adjutanten an. „Lassen Sie ein FLV für einen Flug zum Mars bereitstellen. Und machen Sie einen Termin mit dem Hauptverantwortlichen der Hollmann-Werften. Ich will mir gleich den Häuptling vornehmen.“

      „Soll ich auch gleich einen Termin mit dem Hohen Rat vereinbaren, Sir? Wenn Sie Nullzeit-Rails haben wollen, dann brauchen Sie auch Hiromata-Kristalle. Die einzigen ausreichenden Reserven werden jedoch vom Ältestenrat verwaltet.“

      „Danke, Faso, Sie haben natürlich recht. Verdammt, ich würde lieber in eine Schlacht gegen die Greens ziehen, als in einen Disput mit diesen Politikern.“

      „Nun, Sir, Sie sind zwar der Oberbefehlshaber der Direktorats-Streitkräfte, aber auch Sie erhalten Ihre Anweisungen, und zwar vom Rat.“

      „Nochmals Danke, Faso. Das war jetzt wirklich nicht ermutigend.“

      Kapitel 4 Zwingende Notwendigkeit

       Erster Zug, Troop A, zehnte Sky-Cavalry, Rufname Recon-One

       1.800 KM nordwestlich der Hauptstadt Paradise, Kolonialwelt Regan III.

      First-Lieutenant Phil Richards befehligte den Spähtrupp. Dieser war ungewöhnlich groß. Normalerweise bestand eine Reconnaissance-Einheit aus nicht mehr als fünf oder sechs Troopern, doch die Instrumente von Guardian 02 hatten ungewohnte Aktivitäten entdeckt. Kaum hundert Kilometer vom Camp entfernt und in Zeiten moderner Scanner galt dies de facto als die Fußmatte vor der Haustüre. Die Scanner zweier Aufklärungs-Drohnen konnten nur schwache Echos übermitteln. Eine Direktsicht war auf Grund der Dichte des Waldes nicht möglich. So entsendete Bardos Richards mit dem ersten Zug des Troop A. Siebenundzwanzig Männer und Frauen, die sich nun endlich dem Ziel näherten.

      Den größten Teil der Strecke hatten die Trooper lediglich unter tetronischer Tarnung zurückgelegt und auf die optische Tarnung und den Einsatz der bionischen Verstärkung verzichtet, um dadurch ihre Energie-Packs zu schonen. Die Truppe führte, neben ihrer Standardbewaffnung Messer, Pistole und M73-E-Karabiner, auch eine der tragbaren Gatling-Kanonen mit.

      Bardos wollte kein Risiko eingehen und seine Befehle für Richards waren eindeutig. „Finden Sie heraus, was da vor sich geht. Stoßen Sie auf Überlebende, dann eskortieren Sie diese in unser Camp. Stoßen Sie auf Aliens und wurden noch nicht entdeckt, dann ziehen Sie sich unbemerkt zurück. Achten Sie darauf, Phil, dass keine Spuren zu uns führen. Bemerkt der Feind Sie, dann seien Sie gründlich. Verhindern Sie, dass die Kerle noch Alarm geben können. Machen Sie sich um die entstehenden Spuren des Waffeneinsatzes keine Sorgen. Wenn Sie die Greens ausgeschaltet haben, dann wissen ihre Kumpels ohnehin, dass sie es mit einer Kampftruppe zu tun haben. Natürlich dürfen auch dann keine Spuren zu uns führen. Schlagen Sie nötigenfalls hart zu, Lieutenant, denn das verschafft uns den Zeitgewinn zum Verlegen unseres Lagers.“

      Die Troopers hatten ihre Helme geschlossen. Sie schlichen wie grau-schwarze gepanzerte Monstren durch den Wald, deren einzelnes großes Auge dunkel war und keinerlei Licht reflektierte. Die Sensoren und Scanner waren auf Passiv geschaltet, nur die Sensoren der Helme von Richards und First-Sergeant Klein arbeiteten mit voller Leistung. Ihre Daten wurden auf die Head-up-Displays der anderen übertragen.

      Richards ließ die Sensordaten ungefiltert. Jede Bewegung und jedes Wärmeecho im Umkreis von fünf Kilometern wurde ihm angezeigt. Die Hitzesignaturen der einheimischen Tierwelt waren inzwischen größtenteils bekannt, dennoch filterte der Offizier sie nicht aus. Er wollte Begegnungen mit Großwild meiden, welches vielleicht durch die Annäherung der Trooper aufgescheucht wurde und so die Unbekannten warnte.

      Er verglich