Sky-Navy 13 - Kampf um Rigel. Michael Schenk. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Schenk
Издательство: Bookwire
Серия: Sky-Navy
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750209480
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widerspricht dem Grundsatz des vereinigten Direktorats. Das Direktorat und sein hoher Rat sollen alle besiedelten Welten gemeinschaftlich vertreten. Ebenso, wie die Streitkräfte des Direktorats alle besiedelten Welten schützen und zwar ohne Unterschied. Eine Flotte in der Flotte ist genau so ein Schwachsinn, wie eine Flotte neben der Flotte. Es gibt die Navy und damit Basta!“

      „Nun, Sir, mit der Verordnung BF-2-01A gibt es nun auch die Kolonialflotte.“ Commander James Elliot schenkte dem Admiral Tee nach. „Sir, im Grunde ist es doch gar keine so schlechte Idee. Die Navy braucht Schiffe und Besatzungen und wir brauchen Kampftruppen für Bordoperationen oder Bodeneinsätze. Diese Verordnung bringt uns eine Menge Potenzial. Nach der Zerschlagung der Piraten der schwarzen Bruderschaft wurden eine Menge ihrer Walzenschiffe in unseren Besitz gebracht. Die meisten davon wurden inzwischen modernisiert. Sie haben vielleicht nicht den höchsten Navy-Standard, sind aber immerhin kampfstarke Einheiten. Die Schiffe werden nun mit Crews bemannt, die überwiegend aus den besiedelten Welten stammen und werden auch dort stationiert. So erhalten die größeren Siedlerwelten eine permanente Schutzflotte. Das entlastet die Navy, Sir. Außerdem erhalten diese Schiffe und die Welten, auf denen sie stationiert werden, eine eigene Kampftruppe.“

      „Die Sky-Cav hat schon alle Reservisten aktiviert. Zwanzig Regimenter der Raumkavallerie sind jetzt im Dienst. Wo will der hohe Rat des Direktorats die Leute herbekommen, um weitere Einheiten aufzustellen? Verflucht, Elliot, das Gesetz verbietet die Ausrüstung von Privatleuten mit militärischer Hardware!“

      „Wer sich zur Kolonialtruppe verpflichtet, der ist kein Zivilist mehr, Sir“, korrigierte James Elliot. „Die Hardware ist kein Problem. Mars Military Industries hat ausreichende Kapazitäten, um Anzüge, Waffen und Versorgungsgüter zu produzieren. Außerdem wird die Kolonialtruppe auf einen harten Kern erfahrener Raumkavalleristen aufbauen können. Wie Sie sicher wissen, Sir, haben sich viele entlassene Veteranen in der Organisation COBRA zusammengefunden. Cobra steht für „Corporated Brotherhood of Retired Members of Arms“. Die Leute helfen sich gegenseitig im Zivilleben und haben ein paar Einheiten aufgestellt, die für private Firmen als Sicherheitstruppen arbeiten. Sie sorgen auf gefährlichen Welten für den Schutz der Siedler.“

      „Söldner“, knurrte Derfflinger verächtlich.

      „Veteranen, Sir, und sie bewegen sich strikt im Rahmen des Gesetzes.“

      „Das schmeckt mir nicht“, gab Derfflinger grimmig zu. „Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl bei der Sache.“

      „Etwas anderes wird Ihnen dafür sicherlich gefallen.“ Elliot schmunzelte. „Wir bekommen Besuch. Redfeather.“

      Eine Augenbraue des Kommandeurs hob sich. „Der Hoch-Admiral kommt nach Rigel?“

      „Nicht der Hoch-Admiral, Sir, aber seine Tochter, Major Joana Redfeather.“ Elliot bemerkte den Blick des Admirals. „Die rot markierte Datei mit dem Vermerk „Terminsache“, Sir. Redfeather wird schon sehr bald eintreffen.“

      „Major Redfeather“, murmelte Derfflinger. „Fähiger Offizier, auch wenn sie nicht zur Navy gehört.“ Er las die Informationen. „Fortbildung für unsere Sky-Troopers? Nun ja, der Major hat wohl die meiste Kampferfahrung mit irgendwelchen Aliens.“

      „Sie hat bereits damals an der Rettungsmission für die Hanari teilgenommen“, führte Elliot aus. „Da war sie noch Lieutenant. Wurde noch während der Aktion zum Captain befördert. Zudem hat sie Erfahrungen mit Piraten und Negaruyen auf deren Heimatwelt gesammelt. Die Norsun sind ihr nicht fremd und es gibt eine streng geheime Datei, die mir verdächtig danach aussieht, als gebe es noch einen weiteren Erstkontakt.“

      „Mag so sein“, brummte Derfflinger ausweichend. Im Gegensatz zu Commander Elliot war er in die Vorgänge auf der Welt der Shanyar eingeweiht (Anmerkung: siehe Sky-Troopers 2 – Die Beutewelt). „Jedenfalls hat sie so viel Kontakt und Erfahrung mit Aliens gesammelt, wie kaum ein anderer Offizier der Streitkräfte. Sie kann unseren Raumkavalleristen sicherlich ein paar wertvolle Tipps geben.“ Der Admiral überlegte kurz. „Elliot, sorgen Sie dafür, dass auch die verfügbaren Captains unserer Schiffe an den Vorträgen teilnehmen.“

      „Ist notiert, Sir“, versicherte der Commander.

      Derfflinger studierte die Informationen nochmals. „Nicht nur Vorträge. Auch praktische Übungen. Die werden also unsere Trainingshallen und die Holoprojektoren zur Erstellung von Landschaften und Aliens benötigen. Mit den entsprechenden Programmierarbeiten.“

      „Redfeather bringt ihren eigenen Troop mit und auch ein paar Spezialisten, die sich damit auskennen.“

      „Nun, Übung und Fortbildung können niemals schaden“, meinte der Admiral und langte nach seinem Becher. „Ach, James, wenn wir nachher die Tagesbefehle ausgefertigt haben, dann schicken Sie doch bitte Colonel Rustov zu mir. Als Kommandeur der 10ten Raumkavallerie ist er sicher daran interessiert, wer uns da besuchen kommt. Ich muss zugeben, dass ich selber neugierig auf Redfeather bin. Guter Offizier, wenn auch nicht von der Navy.“

      Kapitel 5 Ein bekannter Name

       D.S. Orion, APS-Kreuzer, Registernummer 57

      Der Navigator gehörte zur absoluten Spitzenklasse der Navy, aber das war bei einem Besatzungsmitglied von Captain Tamara Jellenkova auch nicht anders zu erwarten. Die Orion kam so nahe an der Rigel-Basis aus der Nullzeit, dass der Rudergänger gerade ausreichend Zeit hatte, Kurs und Geschwindigkeit des APS-Kreuzers dem der Basis anzugleichen und mit „Relativ-Null“ anzudocken. Natürlich gehörte auch der Pilot zu den Besten.

      Captain Jellenkova nickte beifällig, als deutlich wurde, dass in der Raumüberwachung von Rigel ebenfalls keine Aushilfskräfte beschäftigt waren. Gerade als die Nullzeit-Scanner der Orion die Daten mit der Sternenkarte abglichen und aktualisierten, traf auch schon der Ruf der Basis ein. „Hier Upper Area Control Sky-Base Rigel. Sie sind über Echoimpuls identifiziert. Anflugerlaubnis ist erteilt. Flugvektoren für Anflug auf Dockpylon Drei werden auf dieser Frequenz übermittelt.“

      Nav nickte Jellenkova zu, die der Raumüberwachung antwortete. „Hier ist Captain Tamara Jellenkova von der D.S. Orion, Flottenregisternummer Fünf-Sieben, im Anflug auf Sky-Base Rigel. An Upper Area Control: Anflugvektoren für Pylon Drei werden auf Standardfrequenz empfangen. Erbitte Datensynchronisation und Bestätigung des Korridors.“

      „Upper Area Control Rigel an Orion: Wir bestätigen freien Korridor für Anflug. Daten für Anflug sind synchronisiert. Willkommen auf der Sky-Base, Orion.“

      „Bestätigt und Danke. Orion bleibt auf Empfang. Erneuter Kontakt geplant für direktes Andockmanöver.“

      „Upper Area Control Rigel bestätigt. Wünschen Sie automatisches Andocken, Orion?“

      Sicherlich übertrug der Funk das verächtliche Schnauben des Captains. „Danke, Control, aber ich habe hier einen Rudergänger an Bord und keinen Flugschüler.“

      Man hörte ein leises Lachen, dann schaltete die Raumüberwachung in der oberen Kugel der Basis auf Bereitschaft.

      „Automatisches Andocken“, knurrte Jellenkova. „Grundgütiger, für was halten die uns?“

      Die schwarzhaarige Kommandantin mit russischen Wurzeln sah in die lächelnden Gesichter ihrer Brückenbesatzung, die sich dann wieder auf ihre Aufgaben konzentrierte. Jellenkova wandte sich der jungen Frau zu, die neben ihr auf dem „Notsitz“ neben dem Kommandosessel saß. „Noch eine gute Stunde, dann docken wir an, Joana.“

      Sie waren seit Jahren befreundet. Tamara Jellenkova hatte den Prototyp der APS-Klasse und das neue Hiromata-Triebwerk getestet. Etwas war schief gegangen und das Schiff hatte notlanden müssen. Auf einer Welt, auf der die Überlebenden einer Bergbaukolonie mit der einheimischen Alienrasse im Krieg lagen. Glücklicherweise war Joana Redfeather mit einer Abteilung ihrer Sky-Troopers an Bord gewesen. Sie hatten nicht nur überlebt und waren wieder nach Hause gelangt, sondern hatten auch Frieden stiften können.