Irgendwann sehen wir uns wieder. Kristin Pluskota. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kristin Pluskota
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738046335
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ihre Fähigkeiten an andere Engel weiter geben, werden dann aber sterblich. Sie müssen ihr restliches Leben auf der Erde verbringen. Irgendwann blieben dann aber die Besucher aus, doch Mila wollte noch stärker werden. Keiner konnte sie stoppen, selbst ihrer Mutter nahm sie die Fähigkeiten. Ihre Anhänger suchten in den Nachbardörfern nach schwachen Engeln, diese wurden durch falsche Versprechen zu Mila gebracht. Dann hatten sie die Wahl, entweder an Milas Seite kämpfen oder ihre Fähigkeiten an sie abgeben und Marlos verlassen. Bald war sie im ganzen Land bekannt. Viele Bewohner von Marlos mieden von da an diese Gegend oder packten ihre Sachen und zogen weg.

      4.

      Marlos wird von den obersten Wächtern regiert, sie haben überall Verbündete. Als Kind werden einem schon Horrorgeschichten über die Wächter erzählt. Niemand würde sich gegen sie stellen, geschweige denn kämpfen, die Bewohner haben zu viel Angst.

      Die älteren Engel haben mir damals erzählt, dass die obersten Wächter mit nur einem Blick einen Engel die Fähigkeiten nehmen können. Es war vielleicht übertrieben, aber ein bisschen Wahrheit steckt da sicher hinter. Wächter sorgen für das Gleichgewicht auf der Erde und auf Marlos. Sie sind unsere Verbindung zwischen beiden Welten, ohne einen Wächter können Engel ihre Welt nicht verlassen. Wenn ein Engel auf die Erde reist, hinterlässt seine Aura einen Schweif am Himmel. Das menschliche Auge kann an besonderen Tagen diesen Schweif wahrnehmen. Denn wenn die Sonne scheint und es anfängt zu regnen, werden diese Farben als Regenbogen sichtbar. Jedem Schutzengel, der zu den Menschen reist, wird ein Wächter zur Seite gestellt. Wenn zu viele Engel auf der Erde sind, wird ein Reisestopp von den obersten Wächtern verhängt. Engel werden zurück nach Marlos geholt. Natürlich wurden die obersten Wächter auf Mila aufmerksam, zu viele Engel verloren ihre Kräfte. Sie sandten Krieger aus, die den Verlust der Schutzengel aufklären sollten. Als sie das Dorf erreichten, war Mila schon so stark, dass sie niemand aufhalten konnte. Sie hatte eine Armee von Schutzengel aufgebaut. Für Mila und ihre Anhänger war es ein leichtes die Krieger zu töten. Als die Obersten davon erfuhren, machten sie sich selber auf den Weg. Sie wollten sehen, was in dem Dorf geschah. Die Obersten waren dafür bekannt, dass sie nicht lange verhandeln. Sie bekehrten ihre Anhänger und nahmen Mila gefangen. Was dann mit ihr geschah, wusste keiner so genau. Aber es gab Vermutungen, dass sie noch immer in einem dunklen Verließ eingesperrt ist. Andere glaubten, sie wäre getötet wurden. Ein Schutzengel darf sich den Menschen nicht zeigen und sich schon gar nicht in einen verlieben, auf diese Verstöße steht die Todesstrafe. Mein Opa wollte mich und meine Mutter beschützen. Das sollte nicht mit mir passieren. Damals wusste ich nicht, dass ich anders bin, meine Familie hielt es für das Beste, nichts zu sagen. Als ich aber immer stärker wurde, erzählte mir mein Opa diese Geschichte. Ich sollte verstehen, was mit mir geschah. Es war schon komisch anders zu sein, aber ich wusste, dass ich nicht wie Mila bin. Ich würde meiner Familie oder meinen Freunden nie Leid zu fügen. Aber mein Opa musste sich sicher sein. Das Verlangen meinen Vater kennen zu lernen, wurde immer stärker. Leider war es nicht möglich, ich durfte das Haus nicht verlassen. Die obersten Wächter durften nichts von mir erfahren. Meine Mutter lehrte mich, mit meinen Fähigkeiten umzugehen. Ich wurde immer stärker, sogar stärker als sie. Jeden Abend musste sie mir von meinem Vater erzählen. Ich konnte die Geschichten schon mitsprechen, aber ich wollte sie immer wieder hören. Ich vermisste nicht nur meinen Vater, sondern auch meine beste Freundin. Auf dem Berg vor unserem Dorf stand ein großer Apfelbaum, das war unser Lieblingsplatz. Hier fühlten wir uns frei. Wir konnten das ganze Dorf überschauen. Die kleinen Lichter zeigten uns, wer noch wach war.

      Obwohl ich wusste, dass es falsch war, konnte ich nicht anders. Ich schlich mich nachts öfters aus dem Haus, auf dem Berg war einfach der beste Ort zum Abschalten. In dieser Nacht saß ich lange unter dem Baum. Ich vermisste meine Freunde und ganz besonders meine beste Freundin. Ich dachte, vielleicht könnte ich einfach mal durchs Fenster gucken. Dann stand ich auch schon vor ihrem Haus. In ihrem Zimmer brannte kein Licht, sie schlief schon. Ich nahm ein paar Steine und warf sie an ihr Fenster. Ich kann nicht gut werfen, aber damals traf ich beim ersten Mal. Nach kurzer Zeit öffnete Kathy das Fenster, zuerst konnte sie ihren Augen nicht trauen. Aber dann war sie so glücklich mich zu sehen. Kathy rief mir zu, ich solle warten, sie würde runter kommen. Kathy kam aus der Tür auf mich zu gelaufen. Sie lief direkt in meine Arme. Es war so schön sie zu sehen. Kathy hatte sich Sorgen gemacht. Sie hat es nicht verstanden, warum ich nicht mehr zur Schule kam. Aber ich konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Also sagte ich, dass ich krank war und eigentlich auch noch bin. Kathy, spürte dass etwas nicht stimmte, doch sie fragte nicht weiter nach. Aber in ihrem Blick konnte ich sehen, dass sie sich Sorgen machte. Wir gingen zu unserem Lieblingsplatz, ich hatte das alles so vermisst. Es fühlte sich gut an und ich wusste nicht, warum ich darauf verzichten musste. Sie hatte mir so viel zu erzählen, von unseren Klassenkameraden, wie sie sich alle verändert haben. Marley hat sich in Ben verliebt, keiner kann mehr von dem Anderen lassen. Als Kathy das erzählte verdrehte sie genervt die Augen. Ich musste lachen. Es sind so viele Sachen passiert, Kathy musste mir alles erzählen. Wir haben noch viel gelacht und Blödsinn geredet. Als so langsam die Sonne aufging, mussten wir wieder nach Hause, es durfte keiner von unserem Treffen erfahren. Aber wir wollten uns jetzt öfter sehen. Zum Abschied umarmte ich Kathy, ich war so glücklich. Doch dann spielten meine Gefühle verrückt. Meine Aura leuchtete hellrot, dann wieder dunkelblau. Ich hatte sie nicht mehr unter Kontrolle. Mir wurde heiß, mein ganzer Körper fing an zu kribbeln. Kathy bekam Angst, sie fing an zu schreien. Mir wurde schwarz vor Augen und ich viel zu Boden. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in meinem Bett. Meine Mutter saß in einem Lehnstuhl neben mir und guckte aus dem Fenster. Als sie bemerkte, dass ich wach wurde, nahm sie meine Hand. Erst da sah ich, dass meine Mutter am Weinen war. Ich bekam Angst, auch mir kamen die Tränen. Sie erzählte, was passiert war. Nachdem ich zusammengebrochen war, lief Kathy zu ihren Eltern. Ihr Vater nahm mich auf den Arm und brachte mich zu meinem Opa. Kathy ging mit ihrer Mutter nach Hause, doch ihr Vater blieb. Er wollte von meinem Opa wissen, was mit mir nicht stimmte. Er konnte es spüren und in meiner Aura sehen. Mein Opa erzählte ihm, dass ich halb Mensch halb Engel bin. Es müsste sich aber niemand Sorgen machen, ich wäre anders. Ich hätte meine Gefühle im Griff. Mein Opa wollte es ihm beweisen. Doch ihr Vater wollte das nicht glauben. Er hatte Angst vor den obersten Wächtern, sie würden uns töten und ganz Siel vernichten. Er war wütend, dass wir seine Familie in Gefahr gebracht haben. Kathys Vater verließ unser Haus und sagte meinem Opa, dass er sich morgen auf den Weg zu den Obersten machen würde, um uns zu melden. Meine Mutter und mein Opa konnten ihn nicht davon abhalten. Ariel streichelte mir mit der Hand übers Haar. Sie sagte mir, dass wir Marlos verlassen müssen. Ich wäre hier nicht mehr sicher. Die Wächter würden uns holen und bestrafen. Mein Opa bereitete schon alles für die Reise zur Erde vor. Ich wollte nicht weg, alles aufgeben, ich war nicht so wie Mila. Ich wollte zu Kathys Vater und ihm das erklären. Doch meine Mutter hielt mich zurück. Er würde mir nicht zu hören und ich könnte ihn auch nicht mehr einholen. Ich riss mich los und rannte zu Kathy und klopfte wie wild an ihre Tür. Doch mir machte keiner auf. Ich setzte mich vor die Tür und musste weinen. Als Ariel meine Haare berührte, schreckte ich hoch. Ich habe sie nicht kommen hören. Sie zog mich an meiner Hand hoch und nahm mich in den Arm. Ich wollte nicht zur Erde reisen, ich wollte auf Marlos bleiben, aber mir blieb nichts anderes übrig. Mein Opa, Palu blieb zurück auf Marlos, er wollte mit den obersten Wächter reden. Es viel mir schwer ihn zu verlassen, aber ich wusste wir werden uns wieder sehen. Damals wusste ich nicht wie ernst die Lage war. Meine Mutter begleitete mich. Sie hielt es für das Beste, wenn mein Vater auf mich aufpasst. Keiner wusste von ihm. Bei ihm wäre ich erstmal sicher. Ich weiß noch wie aufgeregt ich war. Ich würde das erste Mal meinen Vater sehen. Also ging ich mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge. Palu hatte mir verboten auf der Erde meine Fähigkeiten einzusetzen. Für die Wächter wäre es ein Leichtes mich zu finden. Ich hatte zu viel Angst wieder fort zu müssen, also hielt ich mich daran. Als meine Mutter an die Tür meines Vaters klopfte, konnte er nicht glauben, wen er da sah. Er erkannte Ariel sofort und fing an zu weinen. Er nahm meine Mutter in die Arme, auch ihr kamen die Tränen. Alle wollten ihm einreden, dass er nur von meiner Mutter geträumt hatte, dass es sie nicht wirklich gab. Doch sie stand vor ihm, immer wieder umarmte er sie. Dann entdeckte er mich. Mein Vater wusste nicht, dass meine Mutter mit mir schwanger war, als sie ihn verlassen