Eine sachliche Analyse des Bösen, das auf unserer Welt passiert!. Kathrin-Silvia Kunze. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kathrin-Silvia Kunze
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847648116
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permanent in einer Art Notsituation. Man kann sogar sagen, dass ihr Weltbild dadurch fast schon fiktiv und irreal ist. Denn der Druck, eine natürliche Emotion verdrängen zu müssen, in Kombination mit mangelnder Selbstvergebung, der eigenen Schwäche gegenüber, führt zu einem permanenten Missempfinden. Durch dieses Missempfinden ist der Geist nicht klar und frei um Sachverhalte nüchtern zu betrachten und logisch zu durchdenken. Dadurch verschiebt sich die empfundene Realität übermäßig ins Negative, oder wie Jeffrey Burton Russel es in Anlehnung an Dantes Werk Göttliche Komödie so treffend zum Ausdruck bringt: „Unsere Augen verklebt, unser Blick richtet sich auf uns selbst, schwer, von der Wirklichkeit abgeschottet, durch uns selbst an uns selbst gekettet, eingeschlossen und ausgeschlossen, [..] voll Wut und Hass, allein [..]“ (Jeffrey Burton Russell Biographie des Teufels). So haben Menschen, die ihre Angst nicht akzeptieren können, unter anderem, sehr gehetzte, verschlungene Gedankengänge. Dadurch können Menschen, die ihr einfach nur Mensch sein akzeptiert haben, sich auch solche Gedankengänge kaum vorstellen geschweige denn durchschauen. Stark Angst verdrängende Menschen fühlen sich regelrecht von ihrer gesamten Umwelt bedroht, so dass sie schon einfachen Blickkontakt als einen Akt der Aggression werten. Dies findet man in gesteigerter Form auch in Gefängnissen, wo der Blickkontakt unter einander von den Insassen absolut vermieden wird. Solche Menschen empfinden sich demnach als latent bedroht in einer Welt in der man sich keine Schwäche erlauben darf und immer stark sein muss und hart sich selbst und anderen gegenüber.

      Und das ist letztendlich der Grund, warum solche Menschen nach Macht streben. Sie wollen eine Form von Absicherung, weil sie sich nur als einfacher Mensch überhaupt nicht sicher, geschweige denn geborgen fühlen würden. Sie brauche also diese Macht, weil sie psychisch zu schwach sind, um in dieser Welt einfach nur durch sich selbst, als einfacher Mensch, zu bestehen. Wer also Macht braucht, ist machtlos. Wer aber durchs Leben geht ohne das Bedürfnis nach Macht, der hat durch sich selbst alles dabei, was er braucht. Der braucht dann auch nicht, der hat. Deshalb sind Menschen, die ihre Angst - und damit ihr einfach Mensch sein - akzeptiert haben, auch in sich ruhend. Verglichen mit unserem Beispiel der Radikaltheorie aus der Chemie sind solche Menschen genau das Gegenteil von einem hoch reaktiven Radikal, denn sie sind gesättigt und deshalb unreaktiv bzw. inert. Das heißt, sie sind zufrieden und sitzen eher im Garten, anstatt die Weltherrschaft anzustreben.

      Menschen jedoch, die ihre Angst - und damit ihr einfach Mensch sein - nicht akzeptieren können, sind in innerer Imbalance und sitzen nicht irgendwo zufrieden herum, sondern fühlen sich getrieben. Dadurch sind es leider auch oft die Menschen in den höchsten Machtpositionen, die ihre Angst nicht akzeptiert haben. Und diese Menschen streben dann dadurch auch meist noch nach zusätzlicher Besitzanhäufung und Machterweiterung. Immer in dem von vorn herein zum Scheitern verurteilten Bemühen, durch Machtanhäufung das zu verdrängen, was man nur durch Selbstvergebung in sich befrieden kann, nämlich die Angst vorm einfach Mensch sein. Aber da es ja nicht funktionieren kann, Angst zu verdrängen und schon gar nicht durch Machtaktionen, wird ihr inneres Missempfinden als Reservoir ihrer negativen Energie nie versiegen. Deshalb ist ihre negative Energie auch schier unerschöpflich.

      Anders ausgedrückt kann man also sagen, dass Menschen, die andere seelisch oder körperlich verletzen, oder sich auf ihre Kosten übermäßig bereichern müssen, um durchs Leben gehen zu können, dies aufgrund ihres latenten Miss- und Mangelempfinden einfach nötig haben. Und dieses Miss- und Mangelempfinden erwächst aus ihrem Unvermögen dem Leben einfach „nur“ als Mensch gegenübertreten zu müssen. Sie haben nicht die Kraft, sich selbst die mit dem Menschsein immer auch einhergehende Angst und Begrenztheit zu ertragen. Menschen, die sich dagegen anderen Menschen gegenüber neutral verhalten können und sie nicht in solcher Form „behelligen“ müssen, sind frei von diesem Miss- oder Mangelempfinden. Dies ergibt sich aus ihrer Fähigkeit, dem Leben „einfach als Mensch“ gegenübertreten zu können. Und Menschen die anderen darüber hinaus sogar helfen, dokumentieren damit ein inneres Wohl- und Sättigungsempfinden. Dieses erwächst ihnen aus ihrer vollständigen Akzeptanz und Fähigkeit, dem Leben „einfach als Mensch“ gegenüberzutreten.

      Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die negative Energie von Menschen, die ihre Angst und damit ihr einfach Mensch sein verdrängen, rastlos ist, brennt und keinen Frieden findet. Die positive Energie der Menschen, die ihre Angst und damit ihr einfach Mensch sein akzeptiert haben dagegen ist ein ruhiger, konstanter Fluss, der nur durch die Erkenntnis einer vorliegenden Notwendigkeit kurzzeitig und der Situation angemessen ansteigt.

      Darüber hinaus wird die aus Angstverdrängung und Ablehnung des einfach Mensch sein erwachsene negative Energie, solange es diesbezüglich nicht zur Selbstvergebung kommt, unerschöpflich bleiben.

       1.8 Das Universum strebt nach Chaos

      Das es so viele bösen Taten auf der Welt gibt, liegt neben den bisher beschriebenen Sachverhalten auch daran, dass es energetisch viel leichter ist, Böses zu tun als Gutes. Denn aufgrund der physikalisch-energetischen Gesetzmäßigkeiten des Lebens, und allgemein des Kosmos, ist es leichter, Leben und Dinge zu vernichten, als Leben und Dinge zu bewahren.

      Das Universum strebt nämlich in Hinblick auf seine physikalischen Gesetzmäßigkeiten nach Verteilung, die man auch als Unordnung oder Chaos bezeichnen kann. Diese Verteilung entspricht einer Ausrichtung auf den Systemzustand des Energieminimums. Am Punkt absoluter Verteilung herrscht absolutes Energieminimum, d. h. keine Energie ist mehr im System vorhanden.

      Damit ist an diesem Punkt auch kein Leben, wie wir es kennen, mehr möglich, d. h. dieser Punkt bedeutet das Ende allen Lebens. Denn alles was lebendig ist, benötigt für seine mannigfaltigen Lebensvorgänge Energie. Und um diese Energie zu erlangen, bedarf es des Systemzustands der Ordnung. Ordnung meint hierbei den geordneten Aufbau einer Mengendifferenz zwischen getrennten Kompartimenten entlang einer Barriere. Oder einfacher ausgedrückt, meint man mit Ordnung die geordnete Ansammlung gleicher Teilchen zwischen getrennten Räumen entlang einer Trennwand zum Aufbau eines Teilchengradienten. Damit geht es letztendlich also um die Ordnung innerhalb der Körperzellen von Organismen entlang von abgegrenzten Membransystemen zur Erzeugung eines Teilchengefälles. Um diese Ordnung und das daraus resultierende Teilchengefälle zu erzeugen, wird Energie benötigt. Das erzeugte Teilchengefälle entspricht damit, gespeicherter, konservierter, potentieller Energie. Beim Abbau dieses Teilchengefälles bzw. –gradienten, durch Verteilung und Mengenausgleich der Teilchen, entlang eines Membransystems, wird diese Energie dann frei. Mithilfe dieser freien Energie werden alle Lebensvorgänge unterhalten.

      Leben bedeutet demnach Ordnung und Energie. Tod dagegen bedeutet absolute Verteilung und Energielosigkeit.

      Damit folgen also Tod und Zerstörung einfach dem physikalisch-energetischen Bestreben des Universums nach Verteilung und Energieminimum. Leben und Aufbau jedoch erheben sich gegen das physikalische Bestreben des Universums.

      Das ist der Grund, warum es schwer bzw. energieaufwendig ist, Leben zu erhalten, denn es erhält sich nicht von selbst. Leben zu zerstören ist dagegen vom Energieaufwand her leicht. Denn ähnlich einer Kettenreaktion folgt dabei der Zusammenbruch der inneren Ordnung dem physikalischen Bestreben des Universums, nämlich der Verteilung, dem Chaos und dem Energieminimum. Dies gilt auch für alles Unbelebte, also sozusagen für alle Dinge. Denn auch alles Unbelebte ist dem Gesetz der Verteilung unterworfen und dadurch leichter zu zerstören als zu erschaffen. Und es erhält sich auch nicht von allein, sondern ist ab dem Moment seiner Entstehung dem latenten Verfall ausgesetzt.

      Dadurch ist Leben aber gleichzeitig etwas ganz besonderes, fragil und kostbar. Dies gilt auch für die Schöpfung aller unbelebten Dinge, sofern sie der Achtung und Bewahrung von Leben dienen.

      Damit haben es Menschen, die sich bemühen, Leben und Dinge zu bewahren, schwerer. Menschen, die Leben und Dinge sinnlos und absichtlich vernichten, haben es dagegen leicht. Deshalb sind Menschen, die sinnlos und absichtlich zerstören und töten auch nicht im Geringsten machtvoll, denn sie beschleunigen einfach nur den normalen Verfall und Tod von allem, was existiert. Ihnen wird sozusagen zugearbeitet, während Menschen die erschaffen und bewahren, sich damit den Kräften des Universums und dem Tod selbst entgegen stellen. Darum sind viele nötig, um zu erschaffen und zu bewahren, aber es reichen wenige, um zu zerstören und zu töten. Veranschaulichen wir uns diesen Sachverhalt