Eine sachliche Analyse des Bösen, das auf unserer Welt passiert!. Kathrin-Silvia Kunze. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kathrin-Silvia Kunze
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847648116
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verursacht zu haben oder zumindest Mitschuld zu tragen. Je geringer hierbei die Selbstvergebung des Menschen ist und je stärker er seine Angst verdrängen muss, desto aggressiver wird er dabei seine Umwelt beschuldigen oder gar attackieren. Und durch ein ungünstiges Zusammenspiel all dieser Faktoren kann dann tatsächlich ein falsches Wort an einem Feiertagswochenende in einer Familientragödie enden.

      Zusammenfassend lässt sich damit sagen, dass Stress und Überlastung die Angstschwelle herabsetzten und so die Wahrscheinlichkeit zur Angstverdrängung erhöhen. Wie bereits beschrieben, führt aber die Verdrängung von Angst beim Menschen zur Disposition Böses zu tun. Damit erhöhen also auch Stress und Überlastung beim Menschen die Wahrscheinlichkeit Böses zu tun.

       1.7 Negative Energie ist drängend und unerschöpflich

      Zu den bisher beschriebenen Ursachen warum auf dieser Welt soviel böse Taten begangen werden, kommt noch erschwerend hinzu, dass Menschen, die in der Disposition sind Böses zu tun, gleichzeitig über ein gesteigertes Maß an Energie verfügen. Dies kommt daher, dass Menschen, die ihre Angst verdrängen, unter diesem Druck eine innere Imbalance entwickeln, die sie als latente innere Unruhe bzw. als starkes Missempfinden wahrnehmen. Wenn nun das Ausmaß der Angstverdrängung nur geringfügig ist, reicht es solchen Menschen aus, sich vor ihrem Missempfinden permanent in harmlosen, nutzlosen Aktivismus verschiedenster Art zu flüchten.

      Wenn das Ausmaß der Angstverdrängung jedoch überhand nimmt, wird auch das Missempfinden stärker. Diesem extremen Missempfinden versuchen solche Menschen nun, mit allen Mitteln in Form von machtorientiertem Aktionismus zu entkommen. Da man aber der Angst niemals entkommen kann, sondern sie akzeptieren und in sich befrieden muss, sind diese Menschen sozusagen ihr Leben lang auf der Flucht. Man kann daher dieses starke innere Missempfinden und den daraus resultierenden Versuch latenter Flucht auch als sehr starken negativen Antrieb bezeichnen. Dieser negative Antrieb ist es letztendlich, der Menschen, die in der Disposition sind Böses zu tun, ein hohes Maß an Energie zur Verfügung stellt. Im Umgang mit ihrer Angst auf dem völlig falschen Weg, werden solche Menschen dann nicht ruhen, bis sie ihr in den höchsten Machtpositionen oder durch Gewaltaktionen entkommen zu sein glauben. Doch selbst dann wartet die Angst noch tief verdrängt im Inneren dieser Menschen. Sich keiner Schuld bewusst und in der Hoffnung auf Akzeptanz, als natürlicher Teil des einfach Mensch sein.

      Dieser Sachverhalt lässt sich mit einem Beispiel aus der Physik, genauer gesagt aus einem ihrer Teilgebiete, nämlich der Mechanik, veranschaulichen. Die Mechanik lehrt uns, dass ein Körper im Zustand der Ruhe verharrt, solange keine Kraft auf ihn einwirkt. (Volker Harms Physik für Mediziner und Pharmazeuten). Ein Körper; der sich im Zustand der Ruhe befindet; wird diesen Zustand also nicht von allein verlassen, d. h. er wird sich nicht von allein in Bewegung setzen.

      Ähnlich verhält es sich bei einem Menschen, der seine Angst als Teil des einfach Mensch sein akzeptiert hat. Er befindet sich weitestgehend in einem Zustand innerer Ruhe. Ein in sich ruhender Mensch ist zufrieden oder im positiven Sinne passiv und inaktiv. Man kann dies durchaus mit einem physikalischen Körper in Ruhelage vergleichen. Ein Körper in Ruhe bewegt sich also nicht von allein. Um aus der Ruhelage in Bewegung zu kommen, muss ihm z. B. durch einen Stoß Energie übertragen werden. Diese Energieübertragung bezeichnet man auch als Impuls. Nun erhalten Menschen, die ihre Angst verdrängt haben, aus sich selbst heraus solche Impulse, und zwar permanent. Denn die Angstverdrängung erzeugt einen inneren Druck, der zu emotionaler Imbalance führt und sich in Form eines latenten Missempfindens manifestiert. Dieses Missempfinden wiederum erzeugt das starke Bedürfnis zu handeln in der Hoffnung auf innere Befriedung bzw. in der Hoffnung, die Imbalance in Balance zu transformieren. Dieses Handlungsbedürfnis ist aber auf die Flucht vor der Angst ausgerichtet, wodurch der Antrieb in die völlig falsche Richtung verläuft, nämlich hin zu Macht- und Gewaltaktionen. Es ist also das, aus Angstverdrängung erwachsene latente Missempfinden, das solchen Menschen Energie überträgt, als Impuls in Richtung Macht- oder Gewaltaktion. Demnach sind Menschen aufgrund ihrer Angstverdrängung nicht nur in der Disposition Böses zu tun, ihnen erwächst aus dieser Angstverdrängung auch zusätzlich ein hohes Maß an Antrieb und negativer Energie für ihre destruktiven Taten.

      Die Mechanik lehrt uns außerdem, dass ein Körper, der durch einen Energieimpuls in Bewegung gebracht worden ist, diese Energie während seiner Bewegung sofort wieder abgibt. Das kommt daher, weil jeder Körper in Bewegung einem Widerstand ausgesetzt ist, den man auch als Reibung bezeichnet. Das heißt, jedem Körper in Bewegung wirkt ein Widerstand entgegen, der die auf ihn übertragene Energie wieder verbraucht. Um also einen Körper in Bewegung zu halten, ist ein latenter Einsatz von Energie nötig. Dieser zur Überwindung von Widerstand notwendige Energieeinsatz lässt sich mit dem vergleichen, was ein Mensch einsetzen muss, wenn er aufgrund seiner Angstverdrängung nach Macht strebt.

      Um z. B. eine hohe Machtposition zu erlangen, bedarf es dafür zumeist eines sehr hohen Energieeinsatzes, um alle Widerstände, die sich auf dem Weg dorthin ergeben zu überwinden. Auch zur Verübung extremer Gewalttaten bedarf es eines massiven Energieeinsatzes zur Überwindung des sicherlich zu erwartenden starken Widerstands. Wenn über einen langen Zeitraum Gewalt verübt wird, etwa in einer Militärdiktatur etc. ist dafür sogar nicht nur ein massiver, sondern auch latenter und oftmals ansteigender Energieeinsatz nötig, da der entgegengebrachte Widerstand zumeist im Laufe der Zeit wächst. Kaum auszudenken, wie viel negative Energie dann in Menschen stecken muss, die sich aufmachen die Weltherrschaft an sich zu reißen.

      Denn je destruktiver und lebensfeindlicher ein Vorgang, Zustand oder System ist, und je länger dessen Dauer, desto mehr Widerstand wird überwunden werden müssen, desto mehr Energie ist zur Aufrechterhaltung nötig. Das liegt daran, dass die Menschen natürlicherweise ein Leben entlang eines Energieminimums bzw. in Richtung auf ein Energieminimum leben möchten. Das heißt, sie möchten relativ konstant und in Frieden leben, statt dauernd in Bedrängnis zu sein oder gar in Lebensgefahr zu schweben. Das liegt daran, das schon ein normales Leben aufwendig und Energie verbrauchend genug ist, ganz zu schweigen von einem Leben in permanenter Angst und Gewalt. Zudem ist es auch letztendlich das biologische Bestreben aller Lebewesen, einschließlich des Menschen, zu leben bzw. zu überleben und sich womöglich fortzupflanzen und den Nachwuchs zu schützen. Sich diesem riesigen Antrieb von Progressivität und Leben mit Destruktivität entgegen zu stellen dafür bedarf es einer Unmenge an negativer Energie. Und diese Energie speist sich aus der Flucht der beteiligten, ausführenden Menschen vor der eigenen Angst, z. B. unbedeutend zu sei etc. Daraus kann man schließen, dass die verdrängte Angst der beteiligten, ausführenden Menschen umso stärker sein muss, je destruktiver ein hervorgerufener Zustand ist und je länger er andauert.

      Um diese Sachverhalte noch genauer zu beschreiben, kann man ein Beispiel aus der Chemie hinzu ziehen, nämlich die so genannte Radikaltheorie. Denn Menschen, die ihre Angst verdrängen, ähneln in ihrem Verhalten einem Radikal aus der Chemie. Ebenso wie das Radikal, sind sie nämlich hoch reaktiv.

      Als ein Radikal bezeichnet man in der Chemie ein Atom oder Molekül, dem - vereinfacht ausgedrückt – ein Elektron in der Außenschale fehlt. Bei einem Radikal ist also mindestens ein Elektron in der äußeren, reaktiven Schale, der Valenzschale, ungepaart. Darum ist das Radikal sozusagen ungesättigt und bestrebt, durch Reaktion ein weiteres Elektron zu erlangen. Diese fehlende Sättigung führt zu Instabilität und verleiht dem Radikal einen hoch energetischen Zustand. Deshalb sind Radikale hoch reaktiv. (Axel Zeek Chemie für Mediziner)

      Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die ihre Angst verdrängen. Sie sind unter diesem Druck nicht in sich ruhend, sondern voll Missempfindungen und daher emotional labil, bzw. instabil. Durch diese innere Imbalance verfügen solche Menschen über ein hohes Maß an überschüssiger Energie. Denn ähnlich einem Radikal, suchen sie nach Sättigung und Befriedung ihres Zustands. Und wo das Radikal dazu die chemische Reaktion sucht, suchen Menschen, die auf der Flucht vor ihrer Angst sind, entweder, wenn die Angstverdrängung noch geringfügig ist, permanent den harmlosen, nutzlosen Aktivismus oder aber, wenn die Angstverdrängung überhand nimmt, die Macht- oder Gewaltaktion.

      Darüber hinaus muss noch einmal deutlich gesagt werden, dass Menschen, die ihre Angst verdrängen, unter diesem Druck ein stark ins Negative verschobenes Weltbild haben. Dieser Umstand kommt