25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war. 28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach‘s und gab‘s ihnen. 31 Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; 34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. 35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.
Lk 24,13–35 Der Vorfall in Emmaus 24,13 Zwei von ihnen, Kleopas (V. 18) und eine nicht näher bestimmte Person, vielleicht eine Frau. Emmaus, die Lokalisierung ist unsicher. Sechzig Stadien, ein stadion sind ungefähr 180m. 24,16 Ihre Augen wurden gehalten, vgl. Anm. zu 9,45; Lk 18,34. 24,20 Hohenpriester und Oberen, Kleopas beschuldigt zwar nicht alle Juden, ignoriert aber die römische Beteiligung. 24,21 Erlösen, gr. lutroō, übers. „freikaufen“; vgl. Mt 20,28; Mk 10,45; 1Tim 2,6), das messianische Zeitalter einläuten (Lk 1,68). 24,22 Frauen, vgl. Anm. zu 24,11. 24,25 Was die Propheten geredet haben, die Christusgläubigen durchsuchten die Schriften nach Anspielungen auf ihn. 24,26 Musste nicht der Christus dies erleiden, dies ist nicht Teil der allgemeinen jüdischen Messiaserwartungen. 24,27 Mose und alle Propheten, vgl. Anm. zu 16,16; Lk 24,44; Apg 28,23; es wurde angenommen, dass Mose die Tora geschrieben hatte. 24,30 Nahm er das Brot, dankte und brach’s, vgl. Lk 9,16; 22,19. 24,31 Da wurden ihre Augen geöffnet, die Offenbarung wird mit dem Brotbrechen bei einem gemeinschaftlichen Mahl verbunden; Glaube kommt durch Offenbarung, nicht durch Bibelstudium, Logik und nicht einmal durch eine Jesusvision (vgl. V. 35; Apg 2,42; 20,7; 1Kor 10,16). Eine Szene des „Wiedererkennens“ (anagnorisis) war in griechisch-römischer Literatur ebenso üblich wie das plötzliches Erscheinen und Verschwinden eines (vermeintlich) Toten (so beschreibt z.B. Plutarch, wie der [tote] Romulus einem Freund außerhalb Roms erschien und ankündigte: „Ich werde euch der gnädige Gott Quirinus sein“ – und wieder verschwand [Plut.Rom. 28,1–3]). 24,34 Simon erschienen, vgl. 1Kor 15,5.
36 Als sie aber davon redeten, trat er selbst mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. 38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? 39 Seht meine Hände und meine Füße, ich bin‘s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. 40 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 41 Da sie es aber noch nicht glauben konnten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? 42 Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. 43 Und er nahm‘s und aß vor ihnen.
Lk 24,36–43 Jesu Erscheinung vor seinen Jüngern (Joh 20,19–23) 24,36 Friede sei mit euch, vgl. Anm. zu 10,5. 24,37 Geist, die Erscheinung eines Toten; hier eine Fehldeutung, da Jesus gar nicht tot ist (vgl. V. 39–40 bzgl. Jesu Leiblichkeit); Lukas hebt die Realität der Auferstehung Jesu hervor. 24,42 Gebratener Fisch, vgl. Joh 21,9–13. 24,43 Er […] aß, Geister und Engel essen nicht.
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