Seitdem präsentiert sich der Volkspark Laaer Berg als etwa 22 000 m2 großer Landschaftspark mit mächtigen Trauerweiden, schattigen Waldstücken, Teichen, Spiel- und Sportplätzen sowie einer von Maitre Leherb gestalteten Keramikstele namens „Tag und Nacht“. Hier finden nicht nur Wanderer und Jogger, sondern auch Petrijünger hervorragende Voraussetzungen für die Ausübung ihrer Hobbys. Außerdem entstand im Park der zweite Wiener Disc-Golf-Parcours, der als Par-27/9-Korb-Parcours für Anfänger – auch mit herkömmlichen Frisbees – etwas leichter bespielbar ist als sein 18-Korb-Pendant im Prater. Allerdings nur, wenn man seine eigenen Frisbees mitbringt …
Anfahrt: Vom Stadtzentrum U-Bahnlinie U1, Station Altes Landgut.
23 Lainzer Tiergarten
Ab dem 11. Jahrhundert wurde der Wald am Lainzer Berg von den Babenbergern für große Jagden genutzt. Aufgrund der Nähe zu besiedeltem Gebiet, massiven Flurschäden und Verbiss in den Weingärten wurde schon um 1561 das Areal mit einem, wie sich später herausstellen sollte, ineffizienten Holzzaun umgeben. Schließlich wurde unter Kaiser Joseph II. die Errichtung einer 24 km langen Steinmauer geplant und der Baumeister Philipp Schlucker zu einem Fixpreis damit beauftragt. Dieser vertat sich jedoch bei seiner Kalkulation ziemlich schwer und musste den Zaun weit unter seinen tatsächlichen Entstehungskosten fertigstellen, was ihm im Volksmund rasch den Beinamen „der arme Schlucker“ bescherte.
Heute ist das öffentlich zugängliche, 2450 ha große Naturschutzgebiet ein Eldorado für Erholungssuchende, Wanderer und Naturfreunde. Es ist insofern ein Tiergarten geblieben, da sich der immer noch enorme Wildbestand innerhalb des weitläufigen Waldgebiets frei bewegen kann. Beim Umherstreifen können einem also durchaus Wildschweine, Hirsche oder Rehe über den Weg laufen, und mit etwas Glück sieht man auch Salamander, Reiher, Spechte und anderes Getier. Besondere Ausflugsziele im Areal sind der nur im Rahmen von Führungen begehbare Urwald am Johannser Kogel und die Hubertuswarte. Nur wenige Schritte vom Parkplatz entfernt liegt der romantische Lainzer Teich mit altem Baumbestand.
Anfahrt: Hermesstr. 78, 1130 Wien
24 Maurerwald/Pappelteich
Am südwestlichen Stadtrand von Wien liegt das etwa 4 km2 große Ausflugsgebiet des Maurerwaldes, eingebettet zwischen dem bereits zu Niederösterreich gehörenden Naturpark Föhrenberg und dem Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten. Im Maurerwald fühlen sich besonders naturliebende, unternehmungslustige Familien und bewegungshungrige Mountainbiker wohl. Das bestens ausgeschilderte Wegenetz lässt keine Wünsche offen, südlich des Wilden Berges lädt das äußerst beliebte, empfehlenswerte Gasthaus „Zur Schießstätte“ zur Einkehr, und an zwei gut ausgestatteten Waldspielplätzen können sich die Kleinen richtig austoben.
Historisch interessant ist dabei der Spielplatz am Pappelteich. Der Teich wurde einst als Schwimmbecken zur körperlichen Ertüchtigung der Rekruten einer hier ansässigen Kaserne angelegt. Leider versandete das Becken immer mehr und wurde zwischenzeitlich von wild konzertierenden Laubfröschen in Beschlag genommen. Von diesem überreichlichen Nahrungsangebot angelockt, kann man daher am Pappelteich oft Graureiher beobachten, die sich den Bauch vollschlagen. Bekannt ist die Umgebung rund um den Waldspielplatz auch für seine Hirschkäferpopulation, deren Vertreter es hier zu ganz beachtlicher Größe bringen. In schneereichen Wintern wird rund um den Pappelteich sogar eine Langlaufloipe gespurt und der Abhang unterhalb der Hundezone als Rodelstrecke genutzt.
Anfahrt: Maurer Lange Gasse, 1230 Wien
25 Wotrubakirche
Die Kirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit auf dem Georgenberg im 23. Wiener Gemeindebezirk ist eigentlich der imposante Rest eines einstmals hier geplanten Karmeliterinnenklosters. Nachdem der Plan wegen zu hoher Kosten gescheitert war, bemühte sich die Erzdiözese Wien unter Kardinal Franz König zumindest um die Realisierung der Klosterkirche. Für deren künstlerischen Entwurf wurde der bis dahin nur als Bildhauer und Bühnenbildner bekannte Künstler Fritz Wotruba gewonnen. Anfänglich wollte dieser seine kühnen Vorstellungen mit Blöcken aus gelbem Marmor umsetzen. Der ihm zur Seite stehende Architekt Fritz Gerhard Mayr überzeugte ihn jedoch von den Vorzügen von Sichtbeton für dieses Vorhaben. So wurden in der 13-jährigen, von vielen kritischen Misstönen begleiteten Baugeschichte 152 unverkleidete Betonblöcke zu einem bildhauerischen Architektur-Statement geschichtet, das weit über die Grenzen Österreichs hinaus für Aufsehen sorgte.
Eingeweiht wurde die Kirche am 24. Oktober 1976, mehr als ein Jahr nach dem Tod des Künstlers Fritz Wotruba. Fast zeitgleich mit der Eröffnung verstummte auch die Kritik am markanten Erscheinungsbild des Gotteshauses. Vor allem die lichtdurchflutete, großzügige und helle Gestaltung des Innenraums nahm all jenen (Architektur-)Kritikern den Wind aus den Segeln, die bis dahin naserümpfend von einer „begehbaren Skulptur“ gesprochen hatten.
Heute gilt die abseits großer Besucherströme gelegene Wotrubakirche jedenfalls als eines der ikonischen Architekturdenkmäler Wiens.
Anfahrt: Maurer Lange Gasse, 1230 Wien
26 Sterngarten