Zwischen den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava befindet sich mit dem Marchfeld eine der größten Ebenen des Landes. Dementsprechend gilt das „weite Land“ als Korn- und Gemüsekammer Österreichs. Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei Gourmets der Marchfelder Spargel. Die Kleinregion hat den größten Anteil am Nationalpark Donauauen und beherbergt eine Vielzahl barocker Schlösser.
48 Orther Donauinseln
Nur wenige hundert Meter unterhalb des beliebten Gasthauses „Orther Uferhaus“ und der Anlegestelle der Donau-Radfähre liegen die sich stetig wandelnden Orther Donauinseln. Je nach Wasserführung der Donau sind sie manchmal nur tauchend, schwimmend oder aber auch trockenen Fußes erreichbar. Auch in ihrer Größe unterliegen sie durch die gestaltende Kraft des Flusses ständigen Änderungen. So wechseln Strand-, Schotter- und Sumpfflächen mitunter ihre Standorte und Ausdehnungen.
Manche der Inseln sind mit mächtigen Pappeln und Weiden bewachsen, auf anderen dominieren Farne und Bodendecker. Auf diesen Inseln im Nationalpark Donauauen gibt es noch echte Urwälder. Da einige Seitenarme wieder mit der Donau verbunden wurden, hat sich die Dynamik der Umgestaltung in diesem Lebensraum noch zusätzlich erhöht. Von der Vergrößerung der Wasserflächen profitieren auch seltene Tierarten wie Hundsfisch oder Sumpfschildkröten. Die dem ständigen Wandel unterliegenden Lebensbedingungen der hier verbreiteten Flora und Fauna verlangen ihnen einiges an Anpassungsfähigkeit ab. An beiden Flussufern sind die Auen wasserseitig durch Wander- und Radwege gut erschlossen und nicht nur bei Naturfreunden äußerst beliebt.
Anfahrt: Über die B3 bis zum Parkplatz beim Uferhaus.
49 Schloss Marchegg
König Ottokar II. ließ diese Anlage bereits um 1260 als mittelalterliche Befestigungsanlage bauen. Spätere Besitzer gestalteten sie jedoch zu einem Jagdschloss und Sommersitz um. Sein heutiges, barockes und frisch renoviertes Erscheinungsbild erhielt es um etwa 1730. Seit etwa 50 Jahren sind die ehemaligen Jagdgründe rund um das Schloss als Auenreservat ein ausgewiesenes, vom WWF betreutes Naturschutzgebiet, welches nicht nur Mitteleuropas größte auf Bäumen brütende Weißstorchkolonie, sondern auch Wildpferde und Biber beherbergt. Während der Sommermonate werden ausgehend vom Storchenhaus am Eingang zum Schlosspark interessante Führungen ins Naturschutzgebiet angeboten.
Anfahrt: A4, Ausfahrt Fischamend, B9 Richtung Fischamend 60 bis Bernstein, rechts ab, auf B49 bis Fünfhaus.
NATURPARK LEISER BERGE
Eine sanfte Hügellandschaft mit vielfältiger Flora und Fauna, ein breites Angebot an Ausflugszielen, zahlreiche Wander- und Radwege – all das zeichnet den einzigen Naturpark des Waldviertels aus, der zugleich einer der ältesten Niederösterreichs ist.
50 Hügelgrab Großmugl
Ein „Mugl“ ist umgangssprachlich ein großer Hügel. Ganze 16 m Höhe machen den vermutlich von den Kelten errichteten Leeberg in Großmugl tatsächlich zu einem „großen Mugl“ und zu einem der höchsten Hügelgräber Mitteleuropas. Die außergewöhnliche Höhe lässt darauf schließen, dass hier tatsächlich eine hochrangige Persönlichkeit begraben wurde. Das Grabmal, das während der Hallstattzeit aufgeschüttet wurde, ist das bedeutendste Relikt hier nachgewiesener Siedlungen und harrt noch seiner weiteren Erforschung.
Anfahrt: A22, Ausfahrt Stockerau-Nord, auf S3 Richtung Norden bis Sierndorf, rechts ab auf L1091 bis zum Ziel.
51 Weinviertel Draisine
Entlang einer stillgelegten Bahnstrecke bietet die Weinvierteldraisine eine ebenso gesellige wie außergewöhnliche Möglichkeit, die Landschaft der Leiser Berge mit ihren Wiesen, Feldern, Weingärten und Wäldern zu erfahren. Pro Fahrraddraisine können bis zu vier Personen mitfahren, bis zu drei Draisinen können aneinandergekoppelt werden. Von Ernstbrunn bis Asparn an der Zaya beträgt die Fahrzeit je nach „Wadel-Power“ zwischen ein bis zwei Stunden, am Ankunftsbahnhof steht ein gut geführter Gasthof zur Stärkung bereit. Von hier aus kann die Rückfahrt per Draisine oder Auto angetreten werden.
Anfahrt: A22, Ausfahrt Korneuburg-West weiter auf S1, Ausfahrt Stockerau-Nord, B6 bis Ernstbrunn, rechts ab auf B40 bis zum Ziel.
52 Aussichtswarte Leiser Berge
Vom Oberleiser Berg aus genießt man bei klarer Sicht einen Fernblick bis zu den Karpaten im Osten, Rax und Schneeberg im Süden und zu den Pollauer Bergen im Norden. Auf dem Hochplateau wurde ein 23 m hoher Aussichtsturm errichtet. In seinem Schauraum werden Funde ausgestellt, welche die 6000 Jahre zurückliegende Siedlungsgeschichte auf diesem, seit jeher als Kraftplatz geltenden Bergrücken belegen.
Anfahrt: A22, Ausfahrt Korneuburg-West weiter auf S1, Ausfahrt Stockerau-Nord, B6 bis Ernstbrunn, geradeaus weiter auf B40 bis Oberleis.