Anfahrt: A2, Ausfahrt Lafnitztal, B50 bis Bernstein, Schloßweg 1.
45 Burgruine Neuhaus
Einst zählte die heute verfallene Burg zu den ältesten Wehranlagen im österreichisch-ungarischen Grenzraum. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert errichtet und hatte im Lauf ihrer umkämpften Geschichte eine Vielzahl von Burgherrn der unterschiedlichsten Geschlechter und Nationalitäten. Ihr endgültiger Verfall ist jedoch nicht auf kriegerische Handlungen oder Brandschatzung zurückzuführen, sondern auf die Einführung der sogenannten „Dachsteuer“ durch Kaiser Josef II. Um dieser zu entgehen, wurden die Dächer abgetragen und damit auch die Mauern dem Verfall preisgegeben.
Schließlich wurden diese als Steinbruch verwendet und aus dem Steinmaterial die katholische Kirche, zwei Mühlen und einige Wohnhäuser errichtet. Noch heute sind der fünfeckige Grundriss sowie einige Mauerreste mit spitzbogigen Öffnungen und die im Burghof befindliche ausgekleidete Zisterne erkennbar. Wandert man vom Ort Neuhaus zur Burgruine, kann man im Wald auch noch die Reste der alten Vorburg entdecken. In einem neu errichteten Gebäude am Burghügel gibt es neben einer Naturlehrwerkstätte auch Veranstaltungsräume, in denen immer wieder Konzerte, Events und Trauungen stattfinden.
Anfahrt: A2, Ausfahrt Fürstenfeld, B319 bis Großwilfersdorf, rechts ab auf L454 bis Kreuzung B57 links ab Richtung St. Martin an der Raab, bei Schiefer rechts ab auf Hirzenriegelweg, Mühlgraben, Neuhaus.
46 Vitaquelle Sulz
Einst ein Quell sprudelnder Lebensfreude, heute eine Industrieruine mit Potenzial zum Lost Place? ! Eine 1815 nahe des interessanten Kastell Festetics gefundene, mit Nymphen verzierte Steinplatte belegt, dass die Quelle bereits um Christi Geburt von den Römern genutzt wurde. Dies bestätigte die Annahme, dass die Vitaquelle wohl eine der ältesten Heilquellen Österreichs sein dürfte. Noch im 19. Jahrhundert wurde in Sulz eine mit allerlei zusätzlichen Lustbarkeiten wie Tanzsaal und Billardzimmer ausgestattete Badeanstalt betrieben. 1904 wurde der Badebetrieb wegen der schlechten Erreichbarkeit von Güssing-Sulz mit der Eisenbahn eingestellt.
Der Wasserverkauf entwickelte sich jedoch weiterhin gut und erreichte um 1990 mit einem Jahresabsatz von 30 Millionen Litern sein Maximum. Das vorläufige (?) Ende der inzwischen unter Güssinger Beverages & Mineralwater firmierenden GmbH kam Ende 2019, nachdem die Hofer KG als größter Abnehmer nicht gehalten werden konnte. Seitdem gibt es um die Weiterführung des Unternehmens und die Renovierung des benachbarten Kastells Festetics viele Gerüchte und Spekulationen. Fakt ist jedoch, dass der familienfreundliche circa 6,5 km lange „Wasser-Wanderweg“ ins benachbarte Güssing an den beiden Stätten vorbeiführt und zuletzt auch noch einen schönen Blick auf die beeindruckende Burg Güssing bietet.
Anfahrt: A2, Ausfahrt Fürstenfeld, B319 bis Großwilfersdorf, links ab auf B57a , rechts ab auf L250 bis Sulz.
47 Skigebiet Kukmirn
Es ist kaum zu glauben, aber selbst im sonnenreichsten Bundesland Österreichs im Burgenland, genau genommen im Südburgenland, gibt es Skigebiete! Handelt es sich beim Skizentrum Rettenbach allerdings um den Sommersport „Gras-Skilauf“, so geht es auf der Skiwiese in Kukmirn um echten alpinen Skilauf. Da man in diesen Gefilden nicht davon ausgehen kann, dass es Frau Holle jeden Winter mit den immerhin 300 Mitgliedern des „Schi -und Wanderclubs Kukmirn“ gut meint, wurde im circa zwei Hektar großen Skigebiet sogar eine Beschneiungsanlage errichtet.
Die für deren Inbetriebnahme nötigen Minusgrade vorausgesetzt, kann man hier im Winter also mehr oder weniger elegant durch die Weinberge wedeln. Dem Skivergnügen äußerst zuträglich sind neben der Beschneiungsanlage ein Tellerlift, eine Flutlichtanlage und eine gemütliche Skihütte (www.swc-kukmirn.com).
Anfahrt: A2, Ausfahrt Fürstenfeld, B319 bis Großwilfersdorf, links ab auf B57a, rechts ab auf Bergstr. bis Kukmirn.
Warum Sabine am 10. Juni Namenstag feiert
Sabine Haider, Bio Olivia
Würde Sabine Haider ihren eigenen Namenstag feiern, müsste sie dies am 29. August oder am 27. Oktober tun. Sabine feiert jedoch am 10. Juni, jenem Namenstag, der auf die Heilige Olivia verweist. Denn Sabine ist Olivenbäuerin. Nicht auf Kreta, nicht in der Toskana oder in Spanien, nein, die von ihr betreuten Olivenhaine stehen im burgenländischen Mörbisch.
Sabines Lebensgefährte Franz, im Brotberuf Inhaber einer Installationsfirma, spielte schon länger mit dem Gedanken, dass die beiden irgendwann auch noch etwas Landwirtschaftliches anpacken sollten. Durch ihre Vorliebe für Olivenöl reifte schließlich „die verrückte Idee“, hierzulande Oliven anzupflanzen.
Schnell stellte sich heraus, dass dies – falls in Österreich derzeit überhaupt (schon) möglich – wohl nur im Burgenland Sinn ergeben würde. Auf der Suche nach geeigneten Grundstücken wurde Sabine schließlich mitten in den Weinbergen oberhalb von Mörbisch fündig. Obwohl dem Vorhaben anfänglich von den Einheimischen etwas Skepsis entgegengebracht wurde, wurden sie herzlich aufgenommen und ihre ersten Schritte freundlich kommentiert. Die Frage nach den Erfolgschancen