Datenschutzrecht. Jürgen Kühling. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jürgen Kühling
Издательство: Bookwire
Серия: Start ins Rechtsgebiet
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783811490383
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(Abruf: 12.1.2021).

       [13]

      Vgl. hierzu zum BDSG a.F. Simitis, in: Simitis (Hrsg.), Kommentar zum BDSG, 8. Aufl. 2014, Einl. Rn. 182.

      1. Kapitel Grundlagen › B. Unionsprimärrechtliche Grundlagen

B. Unionsprimärrechtliche Grundlagen

      1. Kapitel GrundlagenB. Unionsprimärrechtliche Grundlagen › I. Einführung

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      Das Datenschutzrecht ist spätestens mit der Datenschutz-Grundverordnung auch in den Details ganz wesentlich auf europäischer Ebene ausgestaltet. Zentraler normativer Rahmen für die Schaffung, Überprüfung, Auslegung und Anwendung dieses sog. Sekundärrechts ist das Primärrecht der Europäischen Union, also der EUV, der AEUV und vor allem die GrCh. Rechtsakte, die die Organe der Union erlassen, müssen vollumfänglich dem Primärrecht entsprechen, dem damit eine verfassungsähnliche Funktion zukommt. Die Reichweite, entsprechende Gesetzgebungsakte auf Unionsebene zu erlassen, ergibt sich aus der Kompetenzverteilung (dazu II.). Prägende Wirkung für das geltende Recht entfalten zunehmend jedoch auch die Unionsgrundrechte (dazu III.).

      1. Kapitel GrundlagenB. Unionsprimärrechtliche Grundlagen › II. Kompetenzgrundlagen für Sekundärrechtsakte

II. Kompetenzgrundlagen für Sekundärrechtsakte

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      Anmerkungen

       [1]

      EuGH, Urt. v. 30.5.2006, C-317/04 u. 318/04, ECLI:EU:C:2006:346 – Fluggastdatenübermittlung; Urt. v. 10.2.2009, C-301/06, ECLI:EU:C:2009:68 – Vorratsdatenspeicherung.

       [2]

      Vgl. auch Bernsdorff, in: Meyer/Hölscheidt (Hrsg.), Kommentar zur Charta der Grundrechte der Europäischen Union, 5. Aufl. 2019, Art. 8 Rn. 24; Jarass, Kommentar zur Charta der Grundrechte der Europäischen Union, 3. Aufl. 2016, Art. 8 Rn. 1.

       [3]

      Zu beachten ist der explizite Hinweis auf den als lex specialis bezeichneten Art. 39 EUV in Art. 16 Abs. 2 UAbs. 2 AEUV, der das Datenschutzgrundrecht auch im Bereich der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik anerkennt, die Gesetzgebungskompetenz zu seiner Ausgestaltung aber einzig dem Rat zuspricht. Vgl. auch die Erklärungen 20 u. 21 der Schlussakte von Lissabon bezüglich der datenschutzrechtlichen Rechtssetzung im Bereich der Domaine Réservé und der PJZS, CIG 15/07 Schlussakte der Konferenz der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten v. 3.12.2007. Der Rat hat von seiner unter der alten Rechtslage alleinigen Kompetenz zur Ausgestaltung in Form des Rahmenbeschlusses 2008/977/JI über den Schutz personenbezogener Daten, die im Rahmen der PJZS verarbeitet werden, Gebrauch gemacht, ABl. EU 2008, L 350/60. Die Mitgliedstaaten waren gehalten, den Vorschriften des Rahmenbeschlusses bis zum 27.11.2010 nachzukommen (Art. 29 Abs. 1). Vgl. auch tiefergehend hierzu Albers, in: Wolff/Brink (Hrsg.), BeckOK Datenschutzrecht, 33. Ed. 2020, Syst. L. Rn. 30.

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