Kolloidales Silber - eBook 2020. Werner Kühni. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Werner Kühni
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783039020027
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Lagerung drei bis vier Monate seine Wirkung behält, kann es auch in Apotheken, Reformhäusern oder Bioläden gekauft werden, wo es aus rechtlichen Gründen meist als Pflanzenschutzmittel angeboten wird. Apotheker sind oft damit überfordert und geben entweder keine oder falsche Auskünfte über kolloidales Silber.

      Die relativ kurze Haltbarkeit ist der Grund, weshalb kolloidales Silber für die Pharmaindustrie uninteressant ist. Kolloidales Silber stellt gewisse Ansprüche an die Lagerung und verändert schon nach kurzer Zeit seine Farbe. Das geschieht vor allem unter dem Einfluss von Licht; das kolloidale Silber verliert dabei relativ schnell seine Wirkung. Deshalb ist es sinnvoll, kolloidales Silber immer so frisch wie möglich selbst zuzubereiten.

      Die meisten Thesen in den Werbeseiten der Firmen, die kolloidales Silber verkaufen, sind rein hypothetische »Verkaufsargumente« ohne gesicherte Belege, die häufig den Verkaufsargumenten anderer Firmen widersprechen. Manches davon ist offensichtlich falsch, wird aber dennoch oft wiederholt und gilt dann irgendwann als »Wahrheit«.

      Es wird immer wieder behauptet, dass die Farbe des kolloidalen Silbers etwas über seine Qualität aussage, vor allem wird behauptet, dass gutes kolloidales Silber gelb sein müsse. Diese Aussagen decken sich nicht mit unseren Erfahrungen in den letzten 20 Jahren. Wir haben in diesem Zeitraum mit 18 verschiedenen Geräten und weiteren 20 Prototypen mehrere Tausend Liter kolloidales Silber unter den unterschiedlichsten Bedingungen hergestellt. Die Farbe der kolloidalen Lösung (eigentlich eine Suspension) schwankte von wasserklar über leicht gelblich bis tief gelb, manchmal auch bräunlich bis violett. Lässt man die kolloidale Lösung etwas stehen, verändert sich die Farbe öfter zu einem leichten Gelbton. Wichtig: Die Flüssigkeit sollte nicht trüb sein, denn das bedeutet, dass zu große Silberschwebeteile das Kolloid verunreinigen. Lässt man die Flüssigkeit jedoch stehen, sedimentiert das gröbere Silber auf dem Boden, und die Flüssigkeit wird klar. All das spielte sich bei immer gleichbleibenden Bedingungen ab: Das kolloidale Silber wurde immer am gleichen Platz, mit weitgehend gleicher Temperatur und gleicher Wasserqualität hergestellt. Dies wurde uns auch von mehreren Hundert Patienten bestätigt, die ihre kolloidale Silberlösung selbst herstellen.

      Einige Firmen, die kolloidale Silberlösungen verkaufen, behaupten, dass diese besser seien, je gelber ihre Farbe sei. Diese Behauptung ist aus unserer Erfahrung nicht nachvollziehbar, die Begründungen dazu sind rein hypothetisch. Warum einzelne Geräte farbige Lösungen erzeugen, ist physikalisch-chemisch nicht nachzuvollziehen.

      Teilweise wird bei der Herstellung kolloidalen Silbers die Flüssigkeit während des gesamten elektrogalvanischen Vorgangs auf hoher Temperatur (teils kurz vor dem Sieden) gehalten. Die entstehende kolloidale Suspension wird dabei immer gelb, allerdings kann dadurch kein »besserer Erfolg in der Anwendung« begründet werden.

      Eine kolloidale Goldlösung dagegen ist immer farbig, das entspricht auch unserer Erfahrung. Alle kolloidalen Goldlösungen, die wir herstellten, waren farbig von tief gelb bis rot.

      Das elektrogalvanisch abgeschiedene kolloidale Silber, das in der Alternativmedizin verwendet wird, hat nichts mit dem »Kolloidalen Silber« des Deutschen Arzneibuchs zu tun, das in Pulverform in der Apotheke zu beziehen ist.

      Für die medizinische Verwendung charakterisiert das Deutsche Arzneibuch (DAB 10, 1991, sowie DAB 2006) und das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur., 8. Ausgabe, 2014) Argentum colloidale ad usum externum, »kolloidales Silber zum äußerlichen Gebrauch«, eine Silber-Eiweiß-Verbindung mit einem Gehalt von 70 bis 80 Prozent an elementarem Silber (getrocknete Substanz). Dazu enthält das kolloidale Silber des DAB 75 mg Propyl-Hydroxybenzoat und 124 mg Methyl-Hydroxybenzoat.

      Aussehen: Flocken oder Pulver, grün bis bläulichschwarz, metallisch glänzend, hygroskopisch.

      Löslichkeit: Leicht löslich bis löslich in Wasser, unlöslich in Dichlormethan und Ethanol 96 %.

      Kolloidales Silber des DAB kann zu einer Argyrie führen, was bisher bei galvanisch abgeschiedenem kolloidalem Silber nicht beobachtet wurde. Durch die Gleichstellung beider Stoffe wird kolloidalem Silber eine Giftigkeit unterstellt.

      Bei Internet-Recherchen ist zu beachten, dass in Wikipedia kein Unterschied zwischen Silber, Nanosilber und kolloidalem Silber gemacht wird.

      Silberproteinprodukte sind die zweithäufigsten Typen »kolloidalen Silbers« und schon seit über 70 Jahren auf dem Markt, zumindest in den USA. Diese Produkte sind eine Kombination von metallischen Silberpartikeln und einem Proteinbindemittel, um die Metallteilchen in Suspension zu halten, also keine eigentlichen Silberkolloide. Silberproteinprodukte haben eine geringe Partikeloberfläche für die angegebene Silberkonzentration, sodass das Silber für die sichere und wirksame Absorption durch den Körper nicht zugänglich ist.

      Wird ein Silberproteinprodukt aufgeschüttelt, produziert es Schaum über der Flüssigkeit, der für einige Minuten fortbestehen bleibt. So lässt es sich zuverlässig von echtem Silberkolloid unterscheiden.

      Die Konzentration der Silberproteinprodukte ist in der Regel sehr hoch. Meist liegen diese Konzentrationen im Bereich von 30 bis 20 000 ppm. Konzentrationen von Silberkolloiden in diesem extrem hohen Bereich werden in den USA vertrieben und angewendet. Oft nur tropfenweise als orale Gabe. Wir lehnen diese extrem hohen Konzentrationen entschieden ab, zumal sie nicht lange stabil sein können.

      Von Natur aus haben einige Metalle schon in winzigsten Mengen eine hohe antiseptische Wirkung auf Bakterien, Pilze und andere Krankheitskeime. Diesen Effekt nannte der Botaniker Carl Wilhelm von Nägeli Oligodynamie. Die wichtigsten dieser Metalle sind Kupfer und seine Legierungen Messing und Bronze, Silber, Zinn, Eisen, Blei und Gold.

      In den letzten Jahren wurden, von den USA her kommend, weitere »kolloidale Metalle« in esoterischem Kontext, aber auch im alternativmedizinischen Gebrauch eingeführt. Dabei handelt es sich vor allem um die Edelmetalle Gold, Platin, Iridium und Osmium, die angeblich auf übergeordnete Drüsen wirken sollen, aber auch andere essenzielle Metalle wie Kupfer, Magnesium, Selen, Silizium sowie nicht-essenzielle Metalle wie Germanium.

      Insgesamt sind inzwischen 25 »kolloidale Metalle« auf dem deutschen Markt (über das Internet bestellbar), die alle »mit einer neuartigen Methode – mittels Schwingungen« hergestellt sind, nämlich: Aluminium, Bismut, Bor, Calcium, Chrom, Eisen, Germanium, Gold, Kalium, Kobalt, Kupfer, Lithium, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Platin, Selen, Silizium, Tantal, Vanadium, Wolfram, Zinn und Zink, meist in Konzentrationen von 44 bis 60 ppm. Dass Calcium, Kalium, Lithium, Magnesium und Natrium in wässriger Lösung nie kolloidal existieren können, scheint die Anwender dieser »esoterischen Methode« nicht zu stören. Wie diese Stoffe exakt hergestellt werden, ist nicht bekannt.

      Begründet wird der Einsatz dieser Stoffe immer mit dem Eingreifen der Metalle in den Stoffwechsel oder die physiologischen Reaktionen des Körpers, wobei man den kolloidalen Metallen eine schnellere und bessere Wirksamkeit unterstellt als den entsprechenden organischen oder anorganischen Verbindungen dieser Metalle. Ein Beweis für die Richtigkeit dieser Hypothese wurde bisher nicht erbracht. Unseres Erachtens gibt es keinen Grund, kolloidale Metalle wie etwa Eisen, Kupfer, Magnesium, Selen, Zink oder gar Silizium einzusetzen. Dafür gibt es bewährte organische Metallverbindungen, die vom Körper gut aufgenommen und auch leicht in den Stoffwechsel übernommen werden.

      Die medizinische Verwendung von kolloidalem Gold umfasst die Behandlung von arthritischen und rheumatischen Störungen, Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen und nervöse Störungen. Da Gold nicht zu den Stoffen gehört, die der Körper braucht, um existieren zu können, stehen wir der Verwendung sehr skeptisch gegenüber. Alle genannten physiologischen Indikationen lassen sich ebenfalls mit kolloidalem Silber angehen, zu dem viele Erfahrungen vorliegen. Im Gegensatz zu kolloidalem Silber, das man in extrem hohen Dosen über längere Zeit problemlos einnehmen kann, trifft das auf kolloidales Gold nicht zu, das erheblich giftiger als Silber ist.

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