Als Entstehungsgrund eines solchen Skriptmusters sind tatsächliche Einbrüche in Lebensschicksale der Sippe vorstellbar. Eltern, die ein Vertriebenenschicksal erlitten haben, könnten ihren Kindern ständig vermittelt haben, dass sie sich in der neuen Welt nicht zu sehr heimisch machen dürfen, weil dies einen drohenden Verlust (wie in ihrem eigenen Leben) um so schmerzlicher machen würde. Also kann man sich auch hier eine Mehrgenerationen-Loyalität vorstellen. An Schicksalen wird durch deren Nachahmung, zumindest im Erleben, Anteil genommen.
2.5 Nützliche methodische Figuren
Die TA bietet auch eine Reihe von eigenen methodischen Figuren, die insbesondere einen hohen didaktischen Nutzen für die Fort- und Weiterbildung haben. Zu erwähnen sei hier z.B. der Kontrakt. In der Psychotherapie ist ein Behandlungsvertrag eine Klärung und Vereinbarung zwischen Klient und Therapeut, was das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit sein soll und wie dieses Ergebnis erarbeitet werden soll. Jeder Praktiker ist angehalten, mit seinem Klienten in überprüfbaren Begriffen einen von beiden geteilten, vernünftigen und von Fachkollegen nachvollziehbaren Kontrakt abzuschließen. Dieses didaktische Mittel verlangt dem Praktiker ab, sich Rechenschaft über die professionelle Beziehung abzulegen und die zu erbringende Dienstleistung angemessen zu planen sowie Arbeitsfortschritte zu bewerten. Ein solcher Kontrakt hält auch im Bewusstsein, dass – bei allem menschlichen Berührstein – eine Dienstleistung gegen Bezahlung die Beziehung begründet und eine auf das zu erreichende Ziel zweckbezogene Angelegenheit ist.
Aus der Perspektive der Kontrakte werden z.B. Therapiebeziehungen auch auf unausgesprochene problematische Therapieverträge hin untersucht. Zum Beispiel scheint beim »Endlos-Therapie-Vertrag« ein längeres Miteinander-Arbeiten, jedoch nicht das Erreichen von Zielen vereinbart. Beim sogenannten Eltern-Ich-Vertrag wird ein zu erreichendes Therapieziel zur Beruhigung des Gefühls, es müsste eigentlich etwas geschehen, verabredet. Oft ist nicht hinreichend geprüft, ob das erklärte Vorhaben aus anderen Perspektiven der Persönlichkeit heraus sinnvoll ist und mitgetragen wird.
Einen formalen Vertrag abzuschließen ist eine Hilfe für eine bewusste und geklärte Arbeitsbeziehung und Rollenverteilung. Wer einen solchen Vertrag formal und inhaltlich qualifiziert abschließen kann bzw. die gegenwärtige Arbeitsbeziehung in Begriffen eines Zielerreichungs- und Dienstleistungsvertrages klar nachvollziehbar beschreiben kann, braucht das formale Instrument ›Vertrag‹ weniger. Es reicht ein »Monitoring« aus der Kontraktperspektive.
II.
PERSPEKTIVEN PROFESSIONELLER STIMMIGKEIT
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