richtig gemacht hast“, sagt sein Nachbar.
„Brad“, wiederholt Ben.
„Wer war englischer Premier-Minister?“
Diesmal steht Brad auf. „Mr Ross, hm,
Premier-Minister, ich glaube es war …“
„Das geht noch viel zu langsam, Brad“,
unterbricht ihn Ben. „Antworte so kurz wie möglich.
Und zwar sofort, wenn ich dich frage.
Versuch es noch einmal, Brad.
Also: Wer war Premier-Minister?“
Jetzt steht Brad schnell auf und antwortet sofort:
„Mr Ross, Winston Churchill!“
Ben nickt. „Richtig! So beantwortet man Fragen:
schnell, kurz und klar. Sehr gut, Brad!
Andrea, welches Land hat Hitler im September 1939 angegriffen?“
Andrea springt auf und steht kerzengerade neben ihrem Stuhl.
„Mr Ross, ich weiß es nicht!“
Ben lächelt. „Richtig gemacht, Andrea.
Auch wenn du die Antwort natürlich wissen solltest.
Amy, weißt du es?“
Amy springt auf. „Mr Ross, Polen!“
„Sehr gut“, sagt Ben. „Brian, wie hieß Hitlers Partei?“
Brian springt auf. „Mr Ross, die Nazis!“
Ben nickt. „Gut, Brian. Wie ist der vollständige Name der Partei? Laurie?“
Laurie steht auf. „National-Sozialistische …“
„Nein!“, unterbricht Ben. „Nochmal, aber richtig!“
Laurie setzt sich erstaunt.
David sagt leise etwas zu ihr.
Laurie steht wieder auf. „Mr Ross! National-Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei.“
„Sehr gut“, sagt Ben. Er stellt die nächste Frage.
Und wieder die nächste. Blitzschnell springen die Schüler auf und antworten kurz und klar.
Die Stimmung in der Klasse ist anders als sonst.
Etwas Neues, Aufregendes liegt in der Luft.
Schnell und genau kommen die Antworten.
Die Glocke läutet zum Ende der Stunde.
Doch niemand steht auf.
Alle sind mitgerissen von dem schnellen
Frage-und-Antwort-Spiel.
Auch Ben ist beeindruckt.
Er atmet tief durch und gibt die Hausaufgaben:
„Heute Abend lest ihr Kapitel 7 im Geschichts-Buch
zu Ende. Schluss für heute! Geht jetzt in die Pause.“
Die Mädchen und Jungen stehen auf.
Ruhig und geordnet verlassen sie
das Klassen-Zimmer.
Ein tolles Gefühl
„Das war gut heute!“ David beißt kräftig
in sein Pausen-Brot. Eric und Brian nicken.
Die Jugendlichen stehen auf dem Schulhof
zusammen. Alle sind begeistert.
„Erstaunlich“, sagt Amy. „So viel Spaß hat mir noch keine Geschichts-Stunde gemacht.“
„Auf jeden Fall war es spannender als sonst“, sagt Eric.
„In der Klasse war eine super Stimmung.
Ich habe mich ganz anders gefühlt als sonst“, sagt David.
„Da war ein richtiges Gemeinschafts-Gefühl.
Wir waren irgendwie eine Einheit.
Und auf einmal hat alles geklappt.
Wahrscheinlich ist es das, was Mr Ross
mit Macht gemeint hat. Oder nicht?“
„Naja“, sagt Brad. „Ich finde, du übertreibst.“
Aber David hört gar nicht hin.
Ihm ist plötzlich ein Gedanke gekommen.
„Wäre es nicht toll, wenn wir dieses Gefühl auf unsere Football-Mannschaft übertragen
könnten? Mit dieser Energie könnten wir jeden
Gegner schlagen. Als Spieler sind wir ja nicht
schlecht, aber wir sind alle Einzel-Kämpfer.
Wir müssen besser zusammenhalten.
Dann werden wir auch wieder gewinnen!“
Brad schüttelt zweifelnd den Kopf.
David schaut auf seine Uhr.
„Wir sehen uns gleich beim Sport.
Ich muss noch mal rein.“
Er geht zur Toilette.
Im Wasch-Raum sieht er Robert.
Der steht gerade vor dem Spiegel und streicht sich die Haare glatt. Dann drückt er den Rücken durch und stellt sich ganz aufrecht hin.
Seine Lippen formen stumm die Worte ‚Mr Ross‘.
Als er David bemerkt, bekommt er einen roten Kopf und geht schnell hinaus.
David sieht ihm überrascht nach.
Auf Robert hat die letzte Geschichts-Stunde
wohl den größten Eindruck gemacht.
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