Arbeitsplatz Tagesschule (E-Book). Regula Windlinger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Regula Windlinger
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783035516296
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33,3 5 5 5 Total 43 27,9 12 11 11 Gesamttotal alle drei Kantone 404 28,2 114 105 104

      4.4.2 Mitarbeitende und Leitungspersonen

      Wir baten die Leitungspersonen der Einrichtungen, die ihre Teilnahme zugesichert hatten, uns eine Liste ihrer Mitarbeitenden in der Betreuung (d.h. ohne Köchinnen, Köche und weiteres Personal, welches nicht in der Betreuung tätig ist) zukommen zu lassen. Der Versand der Fragebögen erfolgte dann jeweils an alle Leitungspersonen und alle von den Leitungen aufgeführten Mitarbeitenden. Nicht alle angeschriebenen Mitarbeitenden nahmen am Forschungsprojekt teil (siehe Angaben zum Rücklauf in Kapitel 4.6). Zudem meldeten die Leitungen wahrscheinlich auch nicht immer alle ihre Mitarbeitenden für die Teilnahme an, beispielsweise, weil Mitarbeitende nicht teilnehmen wollten oder nur zu sehr kleinen Pensen angestellt sind. Aus diesen Gründen ergibt sich eine Diskrepanz zwischen der Anzahl der Mitarbeitenden insgesamt, die gemäss Angabe der Leitungspersonen in den Einrichtungen arbeiten (siehe auch Kapitel 5), und der Anzahl der Mitarbeitenden, die sich am Forschungsprojekt beteiligt haben. Die 655 Mitarbeitenden der Stichprobe (Welle 1) entsprechen rund 61 Prozent aller Mitarbeitenden der 114 Einrichtungen der ersten Erhebungswelle.

      Aus den 37 teilnehmenden Einrichtungen im Kanton Aargau haben 57 Prozent der Mitarbeitenden an der ersten Erhebungswelle teilgenommen. Dabei sind die Mitarbeitenden ohne pädagogische Qualifikation (61 Prozent) anteilsmässig etwas stärker vertreten als die Mitarbeitenden mit pädagogischer Qualifikation (51 Prozent) und die Lehrpersonen (41 Prozent).

      Im Kanton Bern ist der Anteil der teilnehmenden Mitarbeitenden mit rund 63 Prozent am höchsten. Die Lehrpersonen sind etwas weniger stark vertreten (56 Prozent) als die weiteren Mitarbeitenden mit pädagogischer Qualifikation (65 Prozent) und die Mitarbeitenden ohne pädagogische Qualifikation (68 Prozent). Dies könnte auch damit zu tun haben, dass Lehrpersonen neben ihrer Anstellung an der Schule nur mit sehr kleinen Pensen in der Tagesschule arbeiten.

      Im Kanton Solothurn haben sich 56 Prozent der Mitarbeitenden aus den 12 Einrichtungen beteiligt. Hier ist der Anteil der Teilnehmenden mit pädagogischer Qualifikation (60 Prozent) höher als derjenige ohne pädagogische Qualifikation (45 Prozent). Zur Teilnahme der Lehrpersonen lässt sich keine sinnvolle Aussage machen, da in den Einrichtungen im Kanton Solothurn kaum Lehrpersonen angestellt sind.

      Detaillierte Angaben zu Merkmalen der Mitarbeitenden und Leitungspersonen, die am Projekt teilgenommen haben, sind in Kapitel 6 zu finden.

      4.5 Vorgehen bei der Datenerhebung

      Die Datenerhebung erfolgte in drei Wellen. Den Leitungen und Mitarbeitenden wurde drei Mal, jeweils im Abstand von 6 Monaten, ein Fragebogen zugestellt. Die Befragungen führten wir im November/Dezember 2017, im Mai/Juni 2018 und im November/Dezember 2018 durch (siehe Tabelle 1). Jeder Person wurde ein Code zugeordnet, sodass die Daten der Teilnehmenden anonymisiert und die Fragebögen aus den drei Erhebungswellen pro Person für die Auswertung zusammengefügt werden konnten. Der Code erlaubte weiter die Zuordnung jeder Person zu ihrer Einrichtung (jede Einrichtung wurde ebenfalls durch einen Code gekennzeichnet), sodass die Antworten aller Mitarbeitenden pro Einrichtung für gewisse Auswertungen zusammengefügt und mit den Angaben der Leitungsperson verknüpft werden konnten.

      4.5.1 Befragungsinstrumente

      Für jede der drei Befragungswellen wurde je ein Fragebogen für die Leitungspersonen und ein Fragebogen für die Mitarbeitenden erstellt. Gewisse Fragen wurden von uns neu entwickelt, beispielsweise Fragen zur Einschätzung der Leitungen in Bezug auf die Raumsituation in der Einrichtung. Soweit es sinnvoll und passend war für die spezifische Situation in der SEBB, setzten wir bereits erprobte und bewährte Erhebungsinstrumente ein, welche gleichzeitig möglichst kurz und damit erhebungsökonomisch sind. Zudem wählten wir bevorzugt Instrumente aus, welche den Vergleich der Ergebnisse mit einer gesamtschweizerischen Stichprobe ermöglichen (siehe Kapitel 4.2). Da die Leitungspersonen in ihren Fragebogen viele Angaben zu ihrer Einrichtung und den Rahmenbedingungen der Arbeit machten, erfragten wir bei ihnen die anderen Faktoren (Belastungen, Ressourcen usw.) in einem reduzierten Umfang. Die definitive Auswahl der Variablen und das Erstellen der Erhebungsinstrumente erfolgten in mehreren Schritten: Zuerst überprüften wir den aktuellen Forschungsstand, danach tauschten wir uns mit anderen Forschenden im Bereich der vorschulischen oder schulergänzenden Bildung und Betreuung bezüglich ihrer Erfahrungen mit den eingesetzten Instrumenten aus. Schliesslich führten wir verschiedene Experteninterviews mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen aus der SEBB. Rückmeldungen von weiteren Experten sowie Pretests führten zu weiteren Anpassungen der Fragebögen.

      Angaben zu den Quellen der verwendeten Instrumente finden sich in den jeweiligen Kapiteln, wenn über die entsprechenden Ergebnisse berichtet wird. Weitere Angaben können bei den Autorinnen eingeholt werden.

      4.6 Entwicklung der Stichprobe über die drei Messzeitpunkte

      Bei Langzeitstudien mit mehreren Messzeitpunkten muss immer mit einem Stichprobenschwund gerechnet werden (Schupp, 2014). Beim ersten Messzeitpunkt (Welle 1) lag der Rücklauf bei den Mitarbeitenden bei 80 Prozent und bei den Leitungen bei 93 Prozent. Personen, die uns explizit mitteilten, dass sie am Projekt nicht teilnehmen möchten oder nicht mehr teilnehmen können, oder die durch ihre Leitungsperson abgemeldet wurden, schrieben wir in der folgenden Erhebungswelle nicht mehr an.

      Bei der zweiten Welle lag der Rücklauf (immer in Bezug auf die Gesamtheit der versendeten Fragebogen) bei den Mitarbeitenden bei 71 Prozent und bei den Leitungen bei 93 Prozent. Bei der dritten Welle war der Rücklauf bei den Mitarbeitenden 82 Prozent und bei den Leitungen 94 Prozent.

      Über die Gründe, warum Mitarbeitende und Leitungspersonen aus dem Projekt ausgestiegen sind, ist uns in vielen Fällen nichts bekannt. Aus den Angaben der Personen, die sich direkt bei uns abgemeldet haben, lässt sich schliessen, dass ein relativ grosser Anteil auf Stellenwechsel, Kündigungen und Pensionierungen zurückgehen.

      Um zu überprüfen, ob sich die Mitarbeitenden, die aus der Befragung ausgestiegen sind, unterscheiden von den Mitarbeitenden, die an allen drei Befragungswellen teilgenommen haben, verglichen wir die beiden Gruppen bezüglich verschiedener Merkmale. Hier zeigte sich, dass die «Ausgestiegenen» (also Mitarbeitende, die ausschliesslich an Welle 1 oder nur an Welle 1 und Welle 2 teilgenommen haben) im Vergleich mit den Mitarbeitenden, die an allen Befragungswellen teilgenommen haben, durchschnittlich etwas jünger sind, eine weniger hohe Bindung zur Einrichtung haben (siehe Kapitel 11), ihre Arbeit als weniger vielfältig und abwechslungsreich wahrnehmen (siehe Kapitel 9), ein geringeres Arbeitsengagement berichten (siehe Kapitel 10) und ein grösseres Ungleichgewicht zwischen beruflicher Anstrengung und erhaltener Belohnung wahrnehmen (siehe Kapitel