Der Verlag Hier und Jetzt wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt.
Mit weiteren Beiträgen haben das Buchprojekt unterstützt:
Elisabeth Zollinger-Anliker, Ottikon
Emil und Carolina Zollinger, San Francisco
Gemeinnützige Stiftung Basler & Hofmann, Zürich
Gemeinde Gossau
Zürioberland Kultur
Verein der Freunde der Paul-Kläui-Bibliothek, Uster
Stadt Uster
Gemeinde Grüningen
Raiffeisenbank Zürcher Oberland
Heimatschutzgesellschaft Grüningen
Antiquarische Gesellschaft Wetzikon
Nachtheuel-, Dorf- und Frauenverein Herschmettlen
weitere private Spenderinnen und Spender
Dieses Buch ist nach den aktuellen Rechtschreibregeln verfasst. Quellenzitate werden jedoch in originaler Schreibweise wiedergegeben. Hinzufügungen sind in [eckigen Klammern] eingeschlossen, Auslassungen mit […] gekennzeichnet.
Umschlagbild: Fotomontage von Jakob Zollinger, Nachlass Zollinger
Lektorat: Stephanie Mohler, Hier und Jetzt
Gestaltung und Satz: Simone Farner, Naima Schalcher, Zürich
Bildbearbeitung: Benjamin Roffler, Hier und Jetzt
Druck und Bindung: Kösel GmbH, Altusried-Krugzell
ISBN Druckausgabe 978-3-03919-467-4
ISBN E-Book 978-3-03919-942-6
E-Book-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
© 2019 Hier und Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte GmbH, Baden, Schweiz www.hierundjetzt.ch
Inhalt
Später Lohn für lebenslanges Forschen
Zollikon, Oberottikon, Herschmettlen
Aus dem Exil zurück nach Herschmettlen
Ein junger Lehrer auf Wanderschaft
Das Heimatdorf unter dem Mikroskop
Rückzug in die inspirierende Natur
Der umfangreiche Nachlass von Jakob Zollinger Walter Bersorger
Publikationsverzeichnis Jakob Zollinger
Vorwort
Es war an meinem 60. Geburtstag. Eine bunte Gesellschaft von Angehörigen und Freunden traf sich an einem strahlenden, kalten Januartag in einem Hotelsaal im obersten Toggenburg zu einem reichhaltigen Frühstück. Unsere beiden Söhne nahmen ihren Papa dort ganz ordentlich auf die Schippe und zerrten Müsterchen mehr oder weniger gelungener Erziehungsbemühungen ans Licht der Halböffentlichkeit. Ganz unvermittelt fiel dabei der Satz: «Was unser Vater genau denkt und glaubt, ist uns nie so richtig klar geworden, aber eines ist sicher: Er glaubt an Kobi Zollinger.»
Ich sass betreten da und konnte das eben Gehörte kaum fassen. Was hatte die beiden jungen Männer zu diesem Satz bewogen? Sie kannten Jakob Zollinger, meinen hochgeschätzten Mittelstufenlehrer, späteren Vereins- und Bergkameraden, kaum. Sie hatten ihn vielleicht ein-, zweimal gesehen. Ich forschte nicht weiter nach dem Ursprung dieser Aussage, aber sie wirkte in mir in den folgenden Monaten nach. Ich begann, über meine Beziehung zu Jakob Zollinger nachzudenken. Dabei wurde mir manches bewusst, was uns verband. Irgendwann kam mir die Idee, das Leben dieses so eigenwilligen Mannes in einer Biografie nachzuzeichnen, und ich hoffte, eine solche Aufgabe könnte meinen bevorstehenden Pensionierungsschock abdämpfen. Das Einverständnis von Witwe Elisabeth Zollinger-Anliker und ihren drei Kindern zu meinem Vorhaben kam prompt.
Nachdem ich den Schritt in die grosse Altersfreiheit getan hatte, begann ich mit der Recherche. Zuerst galt es, das Gespräch mit den noch lebenden Weggefährten zu suchen. Angefangen bei den Brüdern Emil und Fritz Zollinger führte ich rund sechs Dutzend Interviews. Danach las ich ein paar Tausend Seiten Tagebucheinträge durch. Weil in der Zwischenzeit der Historiker Walter Bersorger den Jakob-Zollinger-Nachlass im Dürstelerhaus Ottikon im Auftrag der Gemeinde Gossau geordnet hatte, fand ich mich in dem überreichen Material überhaupt