Der Wunsch, vom sichtbaren Äußeren auf das unsichtbare Innere zu schließen, ist uralt. Seit Jahrtausenden versuchen Menschen, aus dem, was sie sehen, auf das, was sie nicht sehen, Rückschlüsse zu ziehen. So fällt beispielsweise jeder Mutter gleich auf, wenn ihr Kind blass und die Zunge belegt ist, es Schatten unter den Augen oder eine Fieberröte hat. In allen Kulturen haben die Erfahrungen und Beobachtungen von Müttern zu unglaublichem Wissen geführt, das dann innerhalb der Kulturkreise weitergegeben wurde.
Erste Zeugnisse im Hinblick auf die Hand- und Antlitzdiagnostik kommen aus China, wo die Kunst, Krankheiten aus dem Gesicht zu erkennen, Siang Mien genannt wurde, was übersetzt »Gesichterlesen« bedeutet. Es war ein großes Geheimnis und wurde nur an auserwählte Schüler weitergegeben.
In der Naturheilkunde, vor allem bei den Heilpraktikern, gibt es nach wie vor Schulen, die dieses alte Wissen vermitteln. Allen Schulen gemeinsam ist, dass Falten, Schwellungen, Blässe, Röte oder Hautverfärbungen ganz konkrete Hinweise auf körperliche Beschwerden oder innere Erkrankungen, seelische Stimmungen, psychische Prozesse und die Persönlichkeit eines Menschen geben.
Die Antlitzdiagnose ist kein objektiv-wissenschaftliches Diagnoseverfahren, sondern eine subjektiv-empirische Methode.
Ein Zusammenhang zwischen Antlitzzeichen und körperlichen Beschwerden ist immer nur eine These, eine Vermutung. Sie beruht auf langjährigen Erfahrungen von Menschen wie H. D. Bach, H. Castrian, N. Ferronato, F.-G. Fleck, C. Huter oder Dr. Markgraf. Antlitzdiagnostik ist immer Hinweisdiagnostik. Wenn ein Hinweis gegeben ist, heißt das zunächst, es liegt eine Disposition vor, die durch eine günstige und angemessene Lebensweise beeinflusst werden kann.
Hier greifen dann die entsprechenden Schüßler-Salze und die Ernährung korrigierend und gesundheitsfördernd ein. Sind mehrere Hinweise vorhanden, können wir davon ausgehen, dass eine Krankheit besteht, auch wenn sie noch nicht als äußeres Symptom zu erkennen ist.
Das Sehen und Erkennen von Arealen können Sie am besten erlernen, wenn Sie sich Zeit dazu lassen. Prozesse entwickeln sich. Wählen Sie bei sich selbst ein ganz bestimmtes Zeichen aus, und beobachten Sie es während der folgenden Wochen. Das Gesichtsfeld bietet sich förmlich dazu an. In der liebevollen Hinwendung zu sich selbst werden Sie die subtilen Veränderungen spüren und die Bereitschaft der Veränderung zu sich selbst, zu Ihrem Umfeld wahrnehmen.
Dieser wertvolle Ratgeber wird Ihnen sicherlich zur Seite stehen, sodass Sie Befindlichkeitsstörungen und Entwicklungen eingrenzen können und in der Eigenbehandlung einen Weg finden, der Sie auch therapeutisch zu den richtigen Behandlern und Ärzten führen wird.
Ich darf Ihnen dieses ganz besondere und einzigartige Werk an die Hand geben. Folgen Sie Ihrem persönlichen Gesundungsweg mit den »Gesundheitserregern« von Dr. Schüßler, den sogenannten biochemischen Funktionsmitteln, die den Körper dazu anregen, seine Kräfte zu mobilisieren und Mangel auszugleichen.
Gerchsheim im März 2018
Angelika Gräfin Wolffskeel
Was sind eigentlich Schüßler-Salze?
Der Beginn einer neuen Zeit …
Im 18. und 19. Jahrhundert führten grundlegende Erkenntnisse in den Naturwissenschaften zu einem neuen Denken und damit zu veränderten, neuen Konzeptionen in der Medizin.
Die Zeit war geprägt von einer Abkehr der bis dahin herrschenden naturphilosophischen Betrachtungsweise des Menschen und der Krankheiten – hin zu einer naturwissenschaftlich begründeten Medizin. Es wurde erkannt, dass Veränderungen, die das sogenannte innere Milieu eines Organismus – das heißt die biochemischen Abläufe in den Zellen – stören, maßgeblich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind. In dieser Zeit lebte auch Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, der Begründer der Biochemie.
Die Biochemie nach Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler
Das Lehrgebäude Dr. Schüßlers baut zunächst auf drei bereits damals bekannten Grundsätzen auf:
1. Die kleinste Lebenseinheit ist die Zelle.
2. Das Wesen der Krankheit ist die pathogen (krankhaft) veränderte Zelle (Virchow).
3. Gesund bleiben kann der Mensch nur, wenn er die nötigen Mineralstoffe in der erforderlichen Menge und im richtigen Verhältnis besitzt (Moleschott).
Aus diesem Wissen heraus entwickelte Schüßler dann seine eigenen Lehrsätze:
1. Lehrsatz: »Alle Krankheiten entstehen durch einen Mangel an bestimmten lebensnotwendigen Mineralstoffen in der Zelle.«
2. Lehrsatz: »Durch Zuführung der fehlenden Mineralsalze tritt die Heilung ein.«
3. Lehrsatz: »Die Zuführung der Mineralstoffe darf nur in allergeringsten Mengen erfolgen.«
4. Lehrsatz: »Die Zuführung der fehlenden Stoffe muss in solch einer Verdünnung erfolgen, dass der Übertritt des funktionssteigernden Salzes unmittelbar durch die Schleimhäute in Mundhöhle, Schlund und Speiseröhre direkt ins Blut erfolgen kann.«
Die Bedeutung von Mineralstoffen im Stoffwechsel
Für den Stoffwechsel sind Mineralstoffe ein lebensnotwendiger Bestandteil. Mineralstoffe nach Schüßler sind keine Mineralien im üblichen Sinne, wie wir sie in Lebensmitteln finden. Im menschlichen Körper treten Mineralien zum einen als Feststoffe auf, zum anderen in den Körperflüssigkeiten in Form von Ionen. Diese werden für viele Vorgänge im Körper benötigt.
Die Biografie von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler
Wilhelm Heinrich Schüßler wurde am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn im Großherzogtum Oldenburg geboren. Aus finanziellen Gründen konnte er erst im Alter von 30 Jahren mit dem Medizinstudium beginnen. Obwohl die damalige Schulmedizin die Homöopathie stark bekämpfte, erfuhr diese in der Bevölkerung wegen ihrer Heilerfolge großen Zuspruch.
Als homöopathisch arbeitender Arzt eröffnete Schüßler 1858 in Oldenburg seine eigene Praxis und arbeitete dort als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Durch die beginnende naturwissenschaftliche Einsicht, dass Mineralstoffe für den Zellstoffwechsel und die Krankheitsentstehung eine sehr große Bedeutung besitzen, begann Schüßler, sich mit den in der Homöopathie gebräuchlichen Mineralstoffen vermehrt auseinanderzusetzen. Seine Forschungen führten ihn zu der Erkenntnis, dass 12 Mineralstoffe besonders wesentliche Funktionen ausüben. Diese setzte er dann in homöopathisch potenzierter Form ein. Trotz großer Skepsis seitens der Kollegen, auch der homöopathisch tätigen, verbreitete sich die Behandlung mit den »biochemischen Funktionsmitteln« rasend schnell. Am 30. März 1898 verstarb Dr. Schüßler.
Da die Mineralstoffe im Organismus für lebenswichtige Funktionen notwendig sind und durch ihre spezifische Gabe gestörte Funktionen wieder in Gang bringen, spricht man bei diesen Arzneien in potenzierter Form auch von biochemischen »Funktionsmitteln« oder von den »Salzen des Lebens«. Diese Mineralsalze können, da sie »anorganisch« sind, nicht vom Körper hergestellt werden.
»Gesundheit ist das quantitative Gleichgewicht der einzelnen Mineralsalze, Krankheit entsteht erst durch das Ungleichgewicht dieser Mineralsalze.«
Dr. Schüßler
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