Basse, Detmar Friedrich Wilhelm (6.4.1764 Iserlohn/preußische Grafschaft Mark-19.6.1835 Mannheim), luth., V Wilhelm Gerhard Basse (1733-1796), wohlhabender Tuchmacher, Fabrikant, M Katharina Elisabeth geb. von der Becke (1737-1765, aus der sauerländischen Unternehmerfamilie), ∞ 1. Iserlohn 1785 Sophie Wilhelmine Keller (1768-1800, V Johann Leonhard Keller, Senator in Frankfurt a. M. [aus der Schweiz, kaufte 1789 im rheinhessischen Dahlheim Oberen Hubacker, Begründer des Weinguts Keller?], in seinem Haus verkehrte Katharina Elisabeth Goethe, Johann Wolfgang Goethes Mutter),
Tochter:
Friederike Wilhelmine Zélie Basse (1786-1871) ∞ 1807 Philipp Ludwig Passavant (1777 Frankfurt a. M.-1858 Zelienople/Pennsylvania)
Detmar Basse war vermutlich mit → Julius Philipp Heintzmann verwandt, der eine geborene Basse heiratete
Detmar Basse wurde nach der Lehre 1785 Teilhaber seines Großvaters mütterlicherseits, des Tuchhändlers Kaspar Dietrich von der Becke, gründete in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main eine Filiale, betrieb einen überregionalen Handel und erhielt 1788 den Titel eines preußischen Hof- und Kommerzienrats. Er besuchte zunächst von Iserlohn, dann von Frankfurt aus die Messen in Frankfurt (Oder), wo ihn die Loge Zum aufrichtigen Herzen (GNML3W) am 17.2.1785 aufnahm und am 11.7.1788 zum Gesellen und am 11.7.1788 zum Meister beförderte; sie nannte ihn letztmals 1790. Ob er der Frankfurter eklektischen Loge Zur Einigkeit beitrat, ist nicht ermittelt, dagegen ist sicher, daß er nicht in die erst 1796 gegründete Iserlohner Loge Zur deutschen Redlichkeit eintrat, die indes vier Verwandte mütterlicherseits in ihren Reihen hatte.
Friedrich Christian von der Becke (1756-1835), Großfabrikant in Sundwig/Grafschaft Mark, a. 29.3.1797, II. 20.3.1798, letztmals 1803 im Gesellengrad
Johann Diedrich von der Becke (1744-1806), 1794 in Hemer bei Iserlohn, 1796 Großfabrikant in Hemer, a. 1794 von der Loge Zum goldenen Löwen (gegründet 1790) in Schwelm und Hagen, 3.3.1796 Mitstifter der Loge Zur deutschen Redlichkeit in Iserlohn, II. 12.12.1798, III. 18.7.1804, 10.1.1807 Trauerloge
Johann Wilhelm von der Becke (14.6.1770-1806 Leipzig), V Johann Konrad von der Becke (1708-1787 Leipzig), Tuchhändler, Fa. Conrad von der Becke & Co., ab 1781 Leipzig, M Katharina Elisabeth geb. Lürmann (1742-1822), Kaufmann in Sundwig, a. 22.8.1797, II. 1.2.1798, III. (16.12.)?1799, 10.1.1807 Trauerloge
Melchior Diedrich von der Becke (1751-1802), Kaufmann in Iserlohn, 1803 Großfabrikant in Sundwig/Grafschaft Mark, a. 27.6.1797, II. 14.5.1799, III. (27.8.)?1799, letztmals 1803 genannt
Basse kamen, als die Franzosen 1796 Frankfurt am Main besetzten, seine engen Beziehungen zu französischen Unternehmern und Bankiers zugute. Er handelte als Beauftragter des Rates einen Neutralitätsvertrag mit der Französischen Republik aus, führte 1797 in Paris für Köln erfolgreiche Kontributionsverhandlungen und verhandelte ab 1797 zugunsten des hessen-kasselschen Landgrafen Wilhelm I. auf dem Rastatter Kongreß, der nach der Abtretung der linksrheinischen Reichsgebiete an Frankreich die Entschädigung weltlicher Reichsfürsten auf Kosten kirchlicher Territorien regelte, später in Berlin und Den Haag. Die Napoleonischen Kriege und die Kontinentalsperre ruinierten Basse. 1802 ging seine Pariser Filiale in Konkurs. Er wanderte nach Nordamerika aus, wo er sich als Farmer im Bundesstaat Pennsylvania niederließ, Eisenwerke und Sägemühlen sowie einen einträglichen Handel mit eingeführten Merinoschafen betrieb, auch die noch heute bestehenden Siedlungen Bassenheim und Zelienopel gründete. Er kehrte 1818 nach Deutschland zurück und ließ sich in Mannheim nieder. (Robert Diehl, NDB, 1, 620f.)
Baudesson der Ältere, Daniel (15.8.1716 Berlin-22.11.1785), ref., Mitglied der französischen Kolonie in Berlin, V François Baudesson, Schuhmacher, aus Metz, M Anne Margarethe geb. Krüger, ∞ 12.10.1741 die 19-jährige Elisabeth Friot (19.9.1722 Berlin-1789).
Sohn:
→ Daniel Baudesson
Daniel Baudesson, ein Goldschmied, Hofjuwelier (Bijoutier de la cour) und metteur en oeuvre, fertigte 1730-1780 teilweise in Zusammenarbeit mit Daniel Chodowiecki kostbare Tabatièren (Schnupftabakdosen) für Friedrich II. und Friedrich Wilhelm II. Gemeinsam mit → Johann Ernst Gotzkowsky organisierte er 1760 die Verpflegung des Korps Herzog von Württemberg. Baudesson wurde 1781 Ältermeister (Obermeister) in der französischen Kolonie, auch Direktor der École de Charité (Armenschule). Die Familie wohnte im eigenen Haus auf dem Friedrichswerder in der Unterwasserstraße. Die Mutterloge zu den drei Weltkugeln nahm Baudesson auf Vorschlag des Logengründers → Philippe Simon am 2.7.1750 einstimmig auf. Er demissionierte 1754 und gründete mit anderen Berliner Freimaurern die Loge De la Concorde (9.12.1754 Stiftungspatent der Mutterloge zu den drei Weltkugeln, 4.1.1755 installiert, Meister vom Stuhl → Arnaud-Alexandre Imbert). Die Loge wählte ihn wiederholt zum Steward (20.6.1754 5:2, 2. Steward, 24.6.1755, 3.6.1756). Er demissionierte am 23.4.1757, war am 28.5.1760 wieder Mitglied, demissionierte erneut, wurde 1766 reaffiliiert. Mit der Beförderung am 14.4.1768 zum Schottenmeister wurde er Mitglied der altschottischen Loge Zum goldenen Löwen. Die Mutterloge zu den drei Weltkugeln nannte ihn letztmals im Januar 1769.
Sein am 17.6.1755 (I, II) aufgenommener Diener Bessier (auch Bechier) war dienender Bruder der Berliner Vereinigten Logen (Mutterloge zu den drei Weltkugeln, Concorde, L'Amitié), III. 11.5.1758, nunmehr Tuileur, erkrankte 1761, 1.9.1762 Jahrespension der Mutterloge von 16 Rtl, 26.9.1763 um 8 Groschen erhöht, letztmals 1763/64 als Tuileur genannt
Baudesson der Jüngere, Daniel (13.9.1742 Berlin [get. 16.9.1742 Köpenick, Taufpate Louis Friot]-20.4.1788), V → Daniel Baudesson d. Ä., ∞ 1766 Susanne Charlotte Bouisson(t) (* 20.3.1742 Berlin).
Daniel Baudesson jun., Kompagnon der Tapetenmanufaktur Baudesson & Co. (Wachsleinwand, Papier, 1782 3 Arbeitskräfte), ersuchte nach dem Tod seines Vaters Friedrich Wilhelm II. am 8.8.1786 um die Erneuerung des Patents als Bijoutier de la Cour und des königlichen Privilegs, was dieser am 1.9.1786 genehmigte. Die Loge seines Vaters, Zur Eintracht, nahm ihn am 23.8.1765 auf, beförderte ihn am 18.10.1765 zum Gesellen, am 11.4.1767 zum Meister und am 14.4.1768 zum Schottenmeister. Er wechselte mit Zustimmung seiner Loge am 5.12.1777 zur Royale York de l'Amitié, die ihn am 14.6.1779 zum 2. Vorsteher (bis 1781), am 23.5.1781 mit 32 zu 14 Stimmen zum deputierten (substituierten) Meister für die französischen Arbeiten (eingesetzt am 22.6.1781, bis 1788), am 6.6.1783 mit 37 zu 4 Stimmen zum Meister vom Stuhl wählte und am 14.6.1787 durch Akklamation bestätigte.
Bause, Johann Friedrich (3.1.1738 Halle/Saale-5.1.1814 Weimar), luth., aus einer alten Patrizierfamilie, V Christian Gottlieb Bause (1696-1745), in Halle Patrizier, Pfänner (Eigentümer oder Pächter eines Teils einer Saline), Kommissariatssekretär, M Sophie Elisabeth geb. Dryander (V Kaufmann und Pfänner Johann Christoph Dryander), ∞ Halle 1763 Henriette Charlotte Brünner (1742-1818).
Tochter
Juliane Wilhelmine Bause (1768-1837), Malerin, Kupferstecherin, ∞ den Leipziger Bankier Karl Ebrhard Löhr (1763-1813), für den Bause sein letztes Porträt anfertigte
War Johann Friedrich Bause mit Dryander verwandt?
Benjamin Herrmann Dryander (30.8.1740 Halle-16.6.1816 Halle), aus alter Patrizierfamilie, studierte 1760 Jura in Halle, promovierte zum Dr. jur., kgl. preußischer und fürstlich schwarzburgischer Hofrat, Universitäts- und Pfännerschaftssyndikus, Administrator des