Dieses Buch soll Menschen ermächtigen und von ihrem Schmerz befreien, indem es ihnen ein neues Verständnis dafür ermöglicht, wie das Bewusstsein funktioniert, und ihnen zeigt, was wirklich geschehen ist, wenn ihnen dunkle Dinge im Leben widerfahren sind. Dieses Buch soll Angst und Schuld auflösen, sodass du deine Gaben, deine Lebensaufgabe und deine Bestimmung erkennen kannst. Dies ist nur in dem Maße möglich, in dem du erkannt hast, dass du unschuldig bist. Das Maß, in dem du Eigenverantwortung übernimmst, entspricht dem Maß deiner Unschuld.
Wenn du dich dafür entscheidest, dort Heilung zu erlangen, wo du dein Ego und die mit ihm verbundene Trennung, Konkurrenz und Besonderheit aufgebaut hast, dann tauschst du diese Fallen gegen Unschuld und neue Gaben ein. Wir entwickeln uns im Grunde alle zu größerer Wahrheit und größerer Freiheit hin. Das Ego ist dagegen der Vater der Lügen. Es strebt nach Unabhängigkeit, die dissoziiert ist und seiner Verteidigung dient. Es strebt nach Aufmerksamkeit. Wenn es sie nicht auf positive Weise erlangen kann, versucht es, sie durch negative Ereignisse zu bekommen. Es strebt nach Besonderheit ungeachtet des Preises, den du dafür zahlst. Das Ego glaubt an Aufopferung, Schwierigkeiten und Verzögerung. Das höhere Bewusstsein vertraut darauf, dass du deine Lektionen leicht und mühelos lernst, damit dein Glück, deine Fülle und deine Liebe wachsen können. Deine einzige echte Wahlmöglichkeit besteht darin, ob du auf dein Ego oder auf dein höheres Bewusstsein hörst. Der Ausgang eines Ereignisses zeigt immer, auf welche Stimme du gehört hast. Wenn es mit Schmerz, Verlust oder Unglücklichsein verbunden war, hast du auf das Ego gehört und dich für Trennung und Kontrolle entschieden. Wenn es ein glückliches und liebevolles Ende genommen hat, hast du die richtige Entscheidung für das höhere Bewusstsein und für deine eigene Unschuld getroffen.
Ich habe in den letzten fünfundvierzig Jahren mit zahllosen Workshopteilnehmern und Klienten auf der ganzen Welt gearbeitet und dabei festgestellt, dass es immer die Folge einer Illusion, eines Fehler oder eines heimlichen – oder nicht so heimlichen – Grolls ist, wenn du in einer Situation gefangen bist. Dieses Buch kann dir ein besseres Verständnis dafür vermitteln, wie die Wirklichkeit funktioniert. Es kann dich befähigen, deine Erfahrung zu verändern, damit ihr ein höheres Maß an Wahrheit innewohnt. Die in diesem Buch erläuterten Dynamiken sind jedoch nicht die einzigen Gründe, aus denen schlimme Dinge passieren. Im Laufe meiner Arbeit habe ich weit mehr als fünfhundert solcher Dynamiken entdeckt. Dieses Buch stellt lediglich eine kleine, aber wichtige Auswahl vor.
Da ich seit Jahrzehnten um diese Prinzipien weiß und sie auch in meinen Workshops angewendet habe, sind mir bei den Teilnehmern irgendwann tiefgreifende Veränderungen aufgefallen, die darauf zurückzuführen waren, dass die für den Heilungsprozess üblicherweise benötigte Zeitspanne erheblich abgekürzt wurde. Ich habe viele Jahre daran gearbeitet, den in diesem Buch vorgestellten Denkansatz zu entwickeln, zu testen und zu verfeinern. Das Buch fasst lediglich zusammen, was ich im Laufe der Zeit herausgefunden habe. Das Prinzip der Eigenverantwortung mag nicht unbedingt dein persönlicher Weg der Heilung sein, gehört jedoch fraglos zu den großen Methoden der Heilung. Eigenverantwortung kann die Menschen befreien. Sie bewirkt Transformation, und das ist vielleicht ihre beste Referenz.
Das vorliegende Buch soll dir dabei helfen, die hier erläuterten Prinzipien und Methoden in dein Leben zu integrieren. Diese Prinzipien geben dir die Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln, ein höheres Maß an Selbstvertrauen zu erlangen und erfolgreicher zu sein. Sie geben dir die Möglichkeit zur Selbstermächtigung. Du kannst sie benutzen, um dich von Schmerz, negativen Situationen und Schuld zu befreien, indem du die Illusionen der Gegenwart auflöst und aus den Fallen ausbrichst, in denen du dich befindest. Es ist wichtig, dir bewusst zu machen, dass zahllose Hindernisse und Probleme zwischen dir und dir selbst und damit letztlich zwischen dir und GOTT stehen. Nur ganz wenigen Menschen gelingt es, alle diese Begrenzungen in einem einzigen Leben zu überwinden und an einen Ort zu gelangen, an dem sie einfach nur glücklich sind. Eigenverantwortung kann dich in hinreichendem Maße befreien und befähigen, gegenwärtige Probleme zu überwinden und dich wieder auf deine Lebensaufgabe zu konzentrieren, die zuerst in deinem eigenen Glück und dann im Glück der Menschen in deiner Umgebung besteht. Sie gibt dir Prinzipien an die Hand, mit deren Hilfe du dich befreien kannst, wenn dir schlimme Dinge widerfahren.
Eigenverantwortung erfordert ein gewisses feinfühliges Gleichgewicht. Einige der in der Vergangenheit eingesetzten Therapieformen hielten es für gut, gegen die Menschen zu wüten, die uns in irgendeiner Form zum Opfer gemacht hatten. Dafür spricht, dass es uns mit der Tiefe unserer Emotionen in Kontakt bringt. Wenn diese Wut bestehen bleibt, sorgt sie aber leider auch dafür, dass wir in einem frühen Stadium der Therapie steckenbleiben. Es ist zwar wichtig, unsere inneren Gefühle wahrzunehmen, aber wenn wir nicht aufhören, wütend zu sein, verstärkt dies nicht nur unsere Wut, sondern auch andere Emotionen, und es führt außerdem dazu, dass wir keine Verantwortung übernehmen. Die ungelernte Lektion setzt ein selbstsabotierendes Muster in Gang und bringt uns von unserem Weg ab. Für manche Menschen mag es zwar wichtig oder sogar notwendig sein, dieses Stadium zu durchleben, um eine Lektion zu lernen, aber wenn wir länger darin verweilen, wird es ein äußerst schmerzhafter Lernprozess. Solange wir in einer Emotion feststecken, können wir uns niemals vollkommen von der Vergangenheit befreien. Die Vergangenheit bestimmt und beeinflusst unser ganzes jetziges Leben. Mentale Bilder, Glaubenssätze und mangelnde Eigenverantwortung erzeugen immer neue negative Emotionen. Die Tragik unseres Verharrens in der Opferrolle liegt darin, dass wir die Vergangenheit niemals heilen, niemals die Weisheit, das Mitgefühl, die Gabe oder das Talent erkennen, das mithilfe der Situation erschlossen werden möchte. Wenn wir den Schmerz nicht überwinden, setzen wir entweder den Weg des Opfers fort oder werden unabhängig und merken es nicht, wenn wir selbst andere Menschen unwissentlich zum Opfer machen. Die Möglichkeit, entweder selbst Opfer zu sein oder andere Menschen zum Opfer zu machen, ist keine echte Wahl.
Je größer das Trauma ist, umso größer ist auch die Gabe, die darunter verborgen liegt. Jeder ist voll verantwortlich. Obwohl jede Situation von allen daran beteiligten Menschen gemeinsam erschaffen wird, kann ein einziger Mensch, der zur Erkenntnis gelangt, Heilung für alle bewirken. Wenn ein Mensch ein höheres Maß an Freiheit erlangt, kommt dies uns allen zugute. Schuldzuweisungen, Urteile und Wut auf die Menschen, die uns zum Opfer gemacht haben, befreien uns niemals von der heimlichen Schuld, die wir dafür in uns tragen, dass wir zum Opfer gemacht wurden. Alle Dinge, derentwegen wir uns schlecht fühlen, zeugen im Grunde von einem Bereich, in dem wir uns schuldig fühlen. Wenn wir also zum Opfer gemacht werden, fühlen wir uns schuldig dafür, dass wir zu Schaden gekommen sind, haben aber auch die Schuld in uns getragen, die zu dieser Situation geführt hat.
Was Eigenverantwortung nicht bewirkt
Eigenverantwortung befreit dich nicht von Schmerz, vor allem dann nicht, wenn du bereits darin gefangen bist. Diese Aufgabe kommt der Heilung zu. Eigenverantwortung bringt dich jedoch rascher durch den Heilungsprozess hindurch. Wenn du einem anderen Menschen die Schuld an deiner Situation gibst, brauchst du – falls es dir überhaupt möglich ist – wesentlich länger, um Heilung zu erlangen. Im günstigsten Fall sind die Menschen, die du beschuldigst, genau dieselben Menschen, mit denen du eine geheime Absprache getroffen hast, um dich zurückzuhalten und dich vor deiner Angst vor dem nächsten Schritt zu schützen. Es ist hilfreich, anderen Menschen zu vergeben, weil sie die Anteile deines heimlichen Glaubenssystems verkörpern, die diese Situation zusammengefügt haben. Vergiss nicht, auch dir selbst und deinem Glaubenssystem sowie allen anderen Menschen für das zu vergeben, was geschieht.
In Ein Kurs in Wundern heißt es, dass wir selbst den Menschen dankbar sein können, die uns Schmerz bringen oder uns vermeintlich angreifen, weil uns genau dieser Schmerz oder dieser Angriff tief in uns verborgene Anteile unserer selbst zeigt, die sich in einem Konflikt befinden und uns angreifen. Es wäre uns ohne ihre „Hilfe“ vielleicht nicht gelungen, diese verschütteten Selbstkonzepte zu finden. Wir hätten sie weiterhin unbemerkt in uns getragen, und sie hätten uns zurückgehalten und uns inneren und äußeren Schaden zugefügt.
Du trägst den