Mitochondrien. Birgitt Täuber-Rusch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Birgitt Täuber-Rusch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783956280405
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zugleich viele interessante Antworten aus uralten schamanischen, spirituellen, philosophischen und fernöstlichen Lehren sowie aus wissenschaftlichen Randgebieten heranziehen.

      Wir begeben uns auf eine Reise, die uns zunächst in unsere Körperzellen führt und dort zu den Mitochondrien – den Kraftwerken der Zellen, den offensichtlichen Energielieferanten des materiellen Körpers. Wir betrachten unser feinstoffliches Energiesystem, seine Verbindungen in die Außen- und in die Innenwelt sowie seinen Einfluss auf unser Energielevel und unser Wohlbefinden. Wir erforschen die Zusammenhänge zwischen Energielosigkeit und Krankheiten und betrachten natürlich auch das Gegenteil: Zustände nahezu unbegrenzter Lebenskraft.

      Unser Anliegen ist es, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wertfrei und undogmatisch möglichst viele Informationen auf Ihren persönlichen Weg mitzugeben, damit Sie selbst Ihre Lebensenergie aktivieren, steuern und beeinflussen können, um möglichst das Optimum davon zur Verfügung zu haben.

      Regensburg, Januar 2020

      Dr. rer. nat. Birgitt Täuber-Rusch und Stefan Limmer

      Teil 1

      Mensch und Energie

      Die Wissenschaft hat klare Kriterien festgelegt, um Leben zu definieren:

      • Fortpflanzung

      • Stoffwechsel und Energieaustausch

      • Wachstum und Entwicklung

      • Bewegung

      • Reizbarkeit

      • Vorhandensein von Zellen

      • Evolution

      Etwas Lebendes muss also in der Lage sein, sich fortzupflanzen, es muss einen Stoff- und Energieaustausch aufweisen, einem Wachstum unterliegen, sich weiterentwickeln, sich bewegen und auf Reize reagieren, aus Zellen bestehen und sich an die Umwelt anpassen können.

      Damit diese Kriterien beim Menschen erfüllt sind, hat die Natur komplexe aufeinander abgestimmte biologische Strukturen geschaffen, die miteinander kommunizieren und mit der Umgebung interagieren. Die wichtigste Voraussetzung ist aber das Vorhandensein einer Energiequelle, die das Leben aufrechterhält und dafür den notwendigen »Treibstoff« liefert. Die offensichtlichste Energiequelle auf unserem Planeten ist die Sonne; ohne sie gäbe es weder Licht noch Wärme, weder Natur noch Leben.

      Neben der Sonnenenergie gibt es als »Urenergie« die Energie aus radioaktiven Zerfällen aus dem Erdinnern, die der Erdoberfläche in großem Maß zugeführt werden. Weitere offensichtliche Energielieferanten, die wir für unser Leben nutzbar gemacht haben, sind die in der Erde gespeicherten fossilen Energieträger Öl, Kohle und Erdgas; sie sind im Lauf von Jahrmillionen entstanden … und wir sind gerade dabei, sie in unglaublich kurzer Zeit aufzubrauchen.

      Genauso wie wir im großen Stil bei der Verbrennung fossiler Energieträger Sauerstoff benötigen und Kohlendioxid freisetzen, brauchen auch die Mitochondrien als Kraftwerke in unseren Zellen Sauerstoff und setzen Kohlendioxid frei.

      Was ist Energie?

      Energie ist in vielen naturwissenschaftlichen Gebieten eine fundamentale physikalische Größe; sie wird in der Maßeinheit »Joule« angegeben. Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten. Es gibt verschiedene Energieformen, die ineinander umgewandelt werden können:

      • Bewegungsenergie (kinetische Energie)

      • Lageenergie (potenzielle Energie)

      • Wärmeenergie

      • Elektrische Energie

      • Atomenergie, Kernenergie

      • Strahlungsenergie (elektromagnetische Wellen, Sonnenenergie)

      • Chemische Energie

      Streng physikalisch gesehen kann Energie nicht erzeugt oder vernichtet werden, da bei allen Energieumwandlungen die Menge der Energie – zumindest in abgeschlossenen Systemen – immer gleich bleibt. Wenn wir von »Energieerzeugung« sprechen, verstehen wir darunter den Prozess, bei dem eine Energieform in eine andere gewünschte oder benötigte Form umgewandelt wird. Dieser Umwandlungsprozess erzeugt immer Wärme, die als »Energieverlust« bezeichnet wird, wenn eigentlich eine andere Energieart benötigt wird. Es wird also nur ein Teil der Ursprungsenergieart in eine andere umgewandelt. In der Technik spricht man vom »Wirkungsgrad«. Je höher der Wirkungsgrad, desto effektiver ist der Umwandlungsprozess. Bei der konventionellen Stromerzeugung wird z.B. ein Teil der chemischen Energie der Brennstoffe Öl, Kohle oder Gas in elektrische Energie mit einem Wirkungsgrad von 30–45 Prozent umgewandelt; der Energieverlust in Form von Wärme ist dabei also sehr hoch.

      In uns Menschen wird bei jeder Form von »Arbeit« Energie umgewandelt, z.B. wenn wir uns im Alltag bewegen, Sport treiben oder geistige Leistungen vollbringen, wenn unser Herz das Blut durch die Adern pumpt, wenn wir unser Mittagessen verdauen oder wenn insgesamt Stoffwechselprozesse ablaufen. Die dabei entstehende Wärme sorgt dafür, dass die für die physiologischen Stoffwechselvorgänge nötige Grundtemperatur von ca. 37 Grad im Körper aufrechterhalten wird. Verschiedene Kontroll- und Regelsysteme gewährleisten normalerweise, dass unser Körper weder auskühlt noch überhitzt, sondern in einem engen Temperaturrahmen bleibt, in dem der Körper optimal arbeiten kann.

      »Arbeit« kennzeichnet also immer einen Vorgang oder Prozess, »Energie« dagegen kennzeichnet den Zustand eines Körpers.

      Neben der wissenschaftlichen Sichtweise von Energie finden wir viele andere Energiebegriffe, z.B.:

      • Feinstoffliche Energie

      • Lebensenergie und Lebenskraft

      • Seelenenergie

      • Chi

      • Prana

      Diese Energieformen können messtechnisch nicht erfasst oder nachgewiesen werden und werden deshalb von der etablierten Naturwissenschaft ignoriert. Insofern werden diese vorwiegend im philosophischen, spirituellen und religiösen Kontext beschrieben. Wir gehen später genauer darauf ein (➧ Teil 3).

      In der Natur ist im Lauf der Entwicklungsgeschichte des Lebens auf unserem Planeten ein fein aufeinander abgestimmtes Gleichgewicht zu beobachten. Alle Lebensformen wirken daran mit und haben so das Leben, Überleben und die permanente evolutionäre Weiterentwicklung ermöglicht.

      Eine der für uns wichtigsten »Arbeitsteilungen« in der Natur ist die Produktion von Sauerstoff durch die Pflanzen und die Produktion von Kohlendioxid durch Menschen und Tiere. Für ihre Energiegewinnung und zum Leben benötigen die meisten Pflanzen Kohlendioxid, wohingegen Menschen und die meisten Tiere Sauerstoff brauchen.

      Pflanzen betreiben Photosynthese – der wahrscheinlich wichtigste Prozess in der Geschichte des Lebens auf der Erde. Vor ca. 4,5 Milliarden Jahren bestand die Erdatmosphäre aus einem Gemisch aus eher lebensfeindlichen Gasen, z.B. Wasserstoff, Helium, Ammoniak, Methan.

      Vor ca. 2,5 Milliarden Jahren tauchten Algen und Bakterien auf, bei deren Stoffwechsel als Abfallprodukt Sauerstoff anfiel: Er reicherte sich in mehreren Hundert Millionen Jahren in der Erdatmosphäre an, bis die heutige Konzentration von 21 Prozent Sauerstoff erreicht war. Menschen und Säugetiere können nicht selbst Sauerstoff produzieren. Er wird zu 100 Prozent durch Photosynthese von Algen, Bakterien und Pflanzen synthetisiert.

      Die Chemie beschreibt diesen Vorgang mit der folgenden Formel:

      6 H2O + 6 CO2 + Licht → 6 O2 + C6H12O6

      Pflanzen benötigen sechs Moleküle Wasser, sechs Moleküle Kohlendioxid und Licht und stellen daraus in einem chemischen Prozess sechs Moleküle Sauerstoff und ein Molekül Glukose her. Glukose, den sogenannten Traubenzucker, benötigt die Pflanze als Ausgangsstoff für die Herstellung von Fetten und Eiweißen. Der bei der chemischen Reaktion anfallende Sauerstoff ist für die Pflanze ein reines Abfallprodukt und eher ein »notwendiges Übel«. Der