Kent Hoffman, Glen Cooper und Bert Powell, unter Mitarbeit von Christine M. Benton
Aufwachsen in Geborgenheit
Wie der Kreis der Sicherheit Bindung, emotionale Resilienz und den Forscherdrang Ihres Kindes unterstützt
Vorwort von Daniel Siegel
Aus dem amerikanischen Englisch von Lisa Baumann
Arbor Verlag
Freiburg im Breisgau
© 2019 der deutschen Ausgabe: Arbor Verlag GmbH, Freiburg
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel:
Raising A Secure Child. How Circle of Security Parenting can help you nurture your child‘s attachment, emotional resilience, and freedom to explore
Copyright © 2017 The Guilford Press
A Division of Guilford Publications, Inc.
Published by arrangement with The Guilford Press
Titelfoto: © 2019 David-W- / photocase.de
Lektorat: Richard Reschika
Hergestellt von mediengenossen.de
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
1. Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
E-Book 2020
www.arbor-verlag.de
ISBN E-Book: 978-3-86781-357-0
Wichtiger Hinweis: Die Ratschläge und Übungen in diesem Buch sind von den Autoren sowie dem Verlag sorgfältig geprüft worden. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Bei ernsthafteren oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall eine Ärztin, einen Psychotherapeuten, eine Psychologin oder einen Heilpraktiker Ihres Vertrauens zu Rate ziehen. Eine Haftung der Autoren oder des Verlages für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Mit Respekt und Dankbarkeit für
Jude Cassidy, Mentorin, Kollegin und Freundin
Inhalt
Geleitwort
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Vorwort
Vorbemerkung der Autoren
Einleitung
TEIL 1
Einmal im Kreis herum:
Bindung und die Bedeutung von Sicherheit verstehen
1. Bindung: Warum sie wichtig ist
2. Sicherheit: Mit der Unvollkommenheit Freundschaft schließen
3. Eine Landkarte der Bindung: Der Kreis der Sicherheit
4. Die Hände auf dem Kreis sein
5. Haifischmusik: Wie unsere Kindheit in unserem eigenen Elternsein widerhallt.
6. Verhalten als Kommunikation verstehen: Signale und falsche Signale
TEIL 2
Den Kreis bilden und erhalten:
Größer, stärker, weiser und gütig – und ausreichend gut
7. Haifischknochen: Unsere zentralen Sensitivitäten erkunden
8. Neue Gewässer erforschen: Sich für Sicherheit entscheiden
9. Über Wasser bleiben: Sich immer wieder für Sicherheit entscheiden, während Ihr Kind größer wird
Literatur
Danksagungen
Über die Autoren
Geleitwort
Dieses Buch richtet sich an Eltern und alle Menschen, die an Kindern, Bindung und Entwicklung interessiert sind und sich selbst in Beziehung zu anderen betrachten mögen. Es ist ein wegweisendes Buch, weil es den Wunsch nach einer besseren Welt teilt. In ihr kann es Eltern gelingen, eine liebevolle und sichere Bindung zu ihrem Kind aufzubauen und es darin zu bestärken, sich neugierig und vertrauensvoll der Welt zuzuwenden.
Die Autoren Kent Hoffman, Glen Cooper und Bert Powell führen den Lesenden mühelos in die Bausteine des Elternseins und deren Anwendung anhand ihres „Kreises der Sicherheit“ ein. Sie erläutern anhand von theoretischen und praktischen Beispielen, Übungen und Checklisten, wie mit Hilfe der Landkarte „Kreis der Sicherheit“ und der Erkundung eigener „Haifischmusik“ mehr Orientierung, Schutz und Freude in der Beziehung zum Kind möglich wird. „Haifischmusik“ steht für eigene Gefühle von Unlust, Unbehagen, Entfremdung, Angst, Wut oder für spezifische Gedanken, die in der Beziehung zum Kind auftreten können. Das Erkennen der „Haifischmusik“ auf dem „Kreis der Sicherheit“ schafft eine Verbindung zu eigenen Erfahrungen mit Bindungsfiguren der Kindheit. Dies ermutigt zum bewussten Dialog mit anderen und dem Kind.
Nach dem „Kreis der Sicherheit“ ermöglicht das Elternsein einen Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozess, der emotional aufwühlend, schmerzhaft, aber auch befreiend sein kann. Es kann Verständnis und Akzeptanz für die eigenen elterlichen Schwierigkeiten und die des Kindes anregen und dazu beitragen, einen sicheren Mutter/Vater-Kind-Kreis zu stärken. Dieses Buch zum Elternsein nach dem „Kreis der Sicherheit“ fördert in ansprechender Weise die Entwicklung von Familie und seelischer Gesundheit.
PD Dr. phil. Dipl.-Psych. Brigitte Ramsauer,
Circle of Security International Provider;
Universitätsklinikum Münster; [email protected]
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Dieses Buch spricht für sich selbst. Ich will mich deshalb kurz fassen. Endlich liegt nun auch für die Eltern im deutschen Sprachraum eine spannend geschriebene Beschreibung des „Kreises der Sicherheit“ vor, mit dem sich bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung besser verstehen – und „bestaunen“ – lässt!
Warum Bestaunen? Weil Menschenkinder in ihrer Entwicklung in Wirklichkeit einen schier irrwitzigen Spagat bewältigen müssen:
… einerseits sind sie die unreifsten, entwicklungsbedürftigsten und die „sozialsten“ Lebewesen, die es auf der ganzen Erde gibt – und damit auf Gedeih und Verderb auf Schutz, Nähe, Versorgung, Pflege und feinfühlige Begleitung angewiessen. Und wie!
… andererseits sind sie die einzigen Lebewesen, die sich auf eine komplett ungewisse Zukunft vorbereiten müssen. Das liegt an der einmaligen Anpassungsstrategie des Homo sapiens: Anders als die Tiere passt er sich der Umwelt an, indem er sie verändert. Menschenkinder müssen sich deshalb immer in dem Neuland zurechtfinden, das unter ihren Füßen gerade entsteht. Was für eine Herausforderung!
Und schon sind wir bei der menschlichen Bindung, bei den Beziehungen zwischen den Kindern und den sie begleitenden Erwachsenen. Dieses System muss schützen, absichern und behüten. Es muss aber gleichzeitig auf eine unscharfe, ungewisse Zukunft vorbereiten, auf eine Zukunft, die weder die Eltern eines Kindes kennen noch seine Erzieherinnen oder Erzieher. Ja, die Bindung, die das Kind erfährt, muss schützen, und wie! Sie muss aber gleichzeitig die Plattform zu „eigensinnigem“ Lernen und Handeln sein. Sie muss „binden“, aber auch befreien.
Der „Kreis der Sicherheit“ erklärt, wie Kinder diese Quadratur des Kreises schaffen. Je besser Eltern diesen Kreis verstehen, desto besser können sie Kinder auf ihrem Entwicklungsweg begleiten. Ich wünsche diesem Buch deshalb alle Aufmerksamkeit der Welt.
Herbert