Zum Nachdenken: Fragen Sie Ihren Ehepartner, was für Dinge ihm seiner Meinung nach den ersten Platz in Ihrem Leben streitig machen.
Gebet: Herr Jesus, danke, dass du bereit warst, deine Herrlichkeit beim Vater zu verlieren, um uns zu gewinnen (Philipper 2,4-11). Lass die Beziehung in unserer Ehe die gleiche exklusive Liebe demonstrieren. Amen.
7. Februar
„Deshalb“, so heißt es in der Schrift, „wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein.“ Hinter diesen Worten verbirgt sich ein tiefes Geheimnis. Ich bin überzeugt, dass hier von Christus und der Gemeinde die Rede ist. (Epheser 5,31-32)
VERWANDLUNG. Die Erlösung in Christus verwandelt uns. Niemand kann in eine persönliche Beziehung zu dem Herrn und Erlöser der Welt eintreten und so bleiben, wie er ist. Auch wenn wir durch den Glauben erlöst werden und nicht durch unsere moralischen Klimmzüge – wenn der Glaube „keine Taten [also ein verändertes Leben der Liebe und Heiligung] vorzuweisen hat, ist er tot …, weil er ohne Auswirkungen bleibt“ (Jakobus 2,17). Ich kann vielleicht sagen, dass ich doch glaube, aber wenn ich nicht anders werde, demonstriere ich damit, dass dieser Glaube eine Illusion ist. Und ähnlich gilt: Wenn ich heirate und mich dann weigere, mich zu ändern, um meinem Partner besser zu dienen, sage ich vielleicht, dass ich ihn liebe, aber eigentlich liebe ich ihn nicht. In einer guten Ehe weiß ich, dass mein Partner mich trotz meiner Fehler liebt – und das sollte mir ein Ansporn sein, anders zu werden, um seine Liebe besser erwidern zu können. Dies zeigen uns Epheser 5 und 1. Mose 2; das Evangelium erklärt die Ehe, und die Ehe erläutert das Evangelium.
Zum Nachdenken: Auf was für andere Arten verdeutlicht die Ehe unsere Beziehung zu Christus (und umgekehrt)?
Gebet: (Jeder für sich) Herr, ich bekenne, dass ich weder deine Liebe zu mir noch die Liebe und die Bedürftigkeit meines Ehepartners mit genügend Veränderung meines Wesens beantwortet habe. Gib mir mehr von dem Willen und der Kraft zu dieser Veränderung. Amen.
8. Februar
Viele der befragten Männer beharrten darauf, dass ihre Beziehung zu einer Frau ihre Freiheit in keiner Weise schmälern dürfe. Der Report kommt zu dem Schluss: „Das Zusammenleben ermöglicht es Männern, die häuslichen und sexuellen Dienste einer Freundin auf regelmäßiger Basis zu genießen und gleichzeitig … relativ unabhängig zu bleiben und sich nach einer besseren Partnerin umsehen zu können.“ (Ehe, S. 29)
ZUSAMMENLEBEN. Im alten Rom waren sexuelle Seitensprünge bei Ehemännern üblich, den Frauen waren sie verboten. Das Christentum machte Schluss mit dieser Doppelmoral. Manche Kritiker argumentieren, dass die moderne Praxis des unverheiratet Zusammenlebens eine ähnliche Privilegierung der Männer bedeutet. Bei Frauen ist die Bereitschaft zum Heiraten und Aufgeben ihrer Unabhängigkeit im Allgemeinen ausgeprägter als bei Männern, sodass eine Gesellschaft, die das Zusammenleben ohne Heirat toleriert, eher den Interessen der Männer als denen der Frauen dient.16 Sie gibt den Männern in solchen Beziehungen das Sagen. Die Freundin traut sich nicht, allzu sehr darauf zu bestehen, dass das Paar seine Entscheidungen gemeinsam trifft, während der Mann es sich leisten kann, sie ständig mit anderen potenziellen Partnerinnen zu vergleichen. Könnte es einmal mehr sein, dass die christliche Sexualethik besser für die Frauen ist?
Zum Nachdenken: Was meinen Sie: Ist das Zusammenleben für den Mann wirklich besser?
Gebetsimpuls: Beten Sie darum, dass – zum Besten der Gesellschaft und der Kinder – die Institution der Ehe in unserer Gesellschaft wieder stärker wird.
9. Februar
Zum traditionellen Eheverständnis gehörte es, dass die Ehe den Mann „zivilisierte“. Männer galten traditionell als individualistischer als Frauen und als weniger bereit, ja fähig, in Beziehungen einzutreten, die gegenseitige Kommunikation, Hilfe und Teamarbeit erfordern. Daher bestand eine der klassischen Funktionen der Ehe darin, eine Schule der Veränderung zu sein, in der der Mann lernte, wie man eine verbindliche Beziehung führt. (Ehe, S. 28-29)
GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE. Es ist unfair, Männer als ungehobelte Klötze zu beschreiben, die von der Frau „zivilisiert“ werden müssen, aber die Geschlechterunterschiede sind eine Realität. Frauen betrachten sich mit großer Regelmäßigkeit als umgänglicher, freundlicher und sensibler, während die Männer sich als durchsetzungsfähiger und offener für Neues sehen. Diese Unterschiede sind zeit- und kulturübergreifend.17 Was bedeutet das? Dass Männer und Frauen einander brauchen. Mit jeder der Stärken sind auch Schwächen verbunden. Die Bibel definiert diese Unterschiede, die in unterschiedlichen Kulturen verschieden ausfallen können, nirgends, sie betont aber grundsätzlich die Verschiedenheit der Geschlechter und setzt solche Unterschiede voraus. Männer und Frauen sollten also, besonders in der Ehe, aufeinander hören, einander korrigieren und Korrektur annehmen.
Zum Nachdenken: Die Ehe erfordert ein tiefes Hören aufeinander und manche finden, dass die Frau hier allgemein mehr Kompetenzen mitbringt. Sehen Sie das auch so?
Gebetsimpuls: Beten Sie darum, dass die Geschlechterunterschiede in Ihrer Ehe eher zu Wachstum als zu Konflikten führen.
10. Februar
[Ein Experte] hält dagegen, dass die Ehe traditionell ein Ort war, wo Männer wirklich männlich wurden, und dass das klassische Männlichkeitsmerkmal in der Geschichte des Abendlandes die Selbstbeherrschung war: „Ein Mann, der unmäßig aß und trank, schlief oder Sex hatte – ein Mann, der sich selber nicht beherrschen konnte –, galt als unfähig, seinem Haus vorzustehen, geschweige denn einem Gemeinwesen … Das Maß der Männlichkeit [war] einst nicht die sexuelle Leistungsfähigkeit, sondern die sexuelle Zurückhaltung.“ (Ehe, S. 30)
DER SELBSTBEHERRSCHTE MANN. Männer sind von Natur aus aggressiver als Frauen, und es überrascht nicht, dass viele von ihnen Probleme mit ihrem Zorn und ihrem Sexualtrieb haben. Die Ehe fordert nicht nur auf beiden Gebieten Selbstdisziplin vom Mann, sie hilft ihm auch, diese zu erreichen. Bei Männern, die in intakten Familien aufgewachsen sind, ist das Risiko, dass sie ihre Ehefrau betrügen, geringer.18 Traditionell galt diese Art Selbstbeherrschung als das Wesen der Männlichkeit. Sogenannte Führungspersönlichkeiten, die noch nicht einmal sich selber beherrschen können, sind eine Katastrophe, und eine Ehefrau wird einem Mann, der unfähig ist, seine Impulse zu zügeln, kaum ihr Vertrauen und ihren Respekt schenken können. Ein „echter Mann“ ist stark genug, um sich selbst im Griff zu haben.
Zum Nachdenken: Haben Sie schon einmal beobachtet, wie die Liebe und der Respekt einer Ehefrau zu ihrem Mann wuchsen, als dieser selbstbeherrschter wurde? Wie passierte das?
Gebetsimpuls: Für die Männer: Auf welchen Gebieten Ihres Lebens brauchen Sie mehr Selbstbeherrschung? Beten Sie darum. – Für die Frauen: Beten Sie darum, dass Ihr Mann lernt, sich selbst besser zu beherrschen.