19. März
Die Ehe ist deswegen etwas so Schmerzliches und gleichzeitig Wunderbares, weil sie ein Spiegel des Evangeliums ist, das ja auch beides ist – schmerzlich und wunderbar. Das Evangelium sagt uns, dass wir sündiger und verderbter sind, als wir uns das in unseren schlimmsten Träumen vorstellen können, und gleichzeitig, dass wir in Jesus Christus mehr geliebt und angenommen sind, als wir je zu hoffen wagten. Dies ist die einzige Art Beziehung, die uns wirklich umwandeln kann. (Ehe, S. 46)
VERSÖHNT. Unsere verderbte und sündige Art entfremdet uns von Gott. Nichts, was wir selber tun können, vermag die Schäden zu reparieren, Gottes Zorn zu stillen, unsere Zerbrochenheit zu heilen oder uns aus den Ketten unserer selbst gewählten Sklaverei zu befreien. Gott hat nicht zwischen Gerechtigkeit und Liebe gewählt; er hat seine umwerfende Liebe zu uns demonstriert, indem er die Strafe, die wir verdient hatten, selber auf sich nahm. Sobald wir uns dies im Glauben angeeignet haben, verändert dies unsere Beziehungen, vor allem in der Ehe. Die Geborgenheit, die wir in Christus haben, macht uns fähig, einander mit ähnlicher Liebe zu begegnen – unsere Macken und Sünden voreinander auszusprechen und trotzdem einander zu vergeben. Jeder Streit, jeder Akt der Buße und Vergebung ist zunächst einmal schmerzlich, aber vertieft unsere Weisheit, unsere Liebe und schließlich sogar unsere Freude übereinander.
Zum Nachdenken: Wie reagieren Sie, wenn Sie in einer Beziehung verletzt werden? Warten Sie, bis der andere den ersten Schritt zur Versöhnung macht? Oder tun Sie selber, was nötig ist, um das Verhältnis zu reparieren? Inwiefern macht das Evangelium der Gnade Gottes Ihnen das einfacher?
Gebetsimpuls: Bitten Sie Gott, dass er Ihnen ein Herz gibt, das vergeben kann, und Sie die Kunst des Vergebens lehrt.
20. März
Liebe ohne Wahrheit ist Sentimentalität; sie bestätigt uns und unterstützt unser Ego, aber verschließt uns die Augen vor unseren Fehlern. Wahrheit ohne Liebe ist schroff und hart; sie gibt uns die richtige Information, aber auf eine Art, dass wir sie nicht wirklich aufnehmen können. Gottes rettende Liebe in Christus tut beides: Sie sagt uns die volle Wahrheit über uns selber und sie nimmt uns bedingungslos an. (Ehe, S. 46)
DIE WUNDEN EINES FREUNDES. Da Gottes Beziehung zu uns als Modell für die Ehe gedacht ist, wäre das Reden der Wahrheit in Liebe auch dann unser Ziel, wenn wir in Epheser 4,15 nicht ausdrücklich dazu aufgefordert würden. Harte Vorwürfe, egal, wie berechtigt sie sind, haben noch niemanden verändert, und das sentimentale (oder schlimmer noch, ängstliche) Gutheißen von allem, was mein Partner tut, ist eine Art verkappte Grausamkeit. Es ist keine Liebe, die Fehler eines Menschen und was sie mit ihm oder seinen Mitmenschen machen, zu sehen und den Mund zu halten. Eine Ehe sollte hier mindestens so gut sein wie eine echte Freundschaft, in der gilt: „Eisen schleift man mit Eisen“ (Sprüche 27,17) und: „Ein Freund meint es ehrlich, auch wenn er einem wehtut“ (Sprüche 27,6).
Zum Nachdenken: Trauen Sie sich, Ihrem Ehepartner in Liebe die Wahrheit zu sagen, auch wenn Sie wissen, dass sie wehtun wird? Was für Maßnahmen haben Sie in Ihrer Ehe ergriffen, um Ihre Kommunikation so freundlich wie möglich zu halten, ohne der Wahrheit zu schaden?
Gebetsimpuls: Meditieren Sie darüber, was an Epheser 4,15 für Sie charakterlich das Schwierigere ist – die Wahrheit oder die Liebe –, und dann bitten Sie Gott, Sie dort stärker zu machen, wo Sie schwach sind.
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