Schöne Fahrt durch kilometerweite Olivenhaine und teils dicht bewaldete Hänge hinauf, herrliche Panoramen, jedoch keine historischen Sehenswürdigkeiten. Die Straße ist sehr kurvig, aber durchgehend gut ausgebaut.
Man nimmt zunächst die Ausfallstraße nach Kritsá und zweigt nach der großen Kreuzung mit der New Road auf die kleine Nebenstraße über Schísma und Chamiló ab. Es geht durch Olivenhaine und kleine Dörfer, wobei man auf die Beschilderung achten muss, da sich die Straße mehrmals verzweigt, und erreicht über Ágios Konstantínos schließlich in Drássi die von Neápolis kommende Zufahrt zur Lassíthi-Hochebene. Bald genießt man den herrlichen Blick auf die steil aufragenden Berge, die die Lassíthi-Ebene umgeben. Hinter Amigdáli geht es ins üppig grüne Tal von Potamí mit den beiden Dörfern Éxo und Méssa Potamí. Das Waldgebiet, das man dort durchquert, gehört zu den größten Kretas.
Zénia
Früher war der Ort für seine traditionellen Holzlöffelschnitzer bekannt. Heute führt hier der geschäftstüchtige Manolis Farsaris die weithin bekannte Taverne „Moutsounas“ (Tel. 28410-23697) direkt an der Straße, kombiniert mit Souvenirshop (Olivenholzprodukte), Wein-, Öl-, Rakiverkauf und „Folkloremuseum“. An den Tischen auf der gegenüberliegenden Straßenseite kann man die exzellente Aussicht genießen.
Éxo Potami
Eine üppige grüne Oase, geschützt unter hohen Platanen, Kastanien und Eichen. Dank eines Flusslaufs, der von den Bergen herunterkommt, gibt es mehr als reichlich Wasser. Trotzdem wohnen fast nur noch alte Leute in dem kleinen Ort.
Méssa Potámi
Die große Taverne „Marianna“ (Tel. 28440-22497) liegt dekorativ von Kürbissen und Tomaten überrankt direkt an der Straße, das Essen ist ausgezeichnet, vieles stammt aus dem eigenen Garten. Marianna und ihr Mann Onasis (ein echter Kreter!) sind ausnehmend freundlich. Fazit: ein schöner Platz für einen Stopp.
Pass Patéra tá Sélia
Auf dem 1100 m hohen Pass liegt die familiär geführte Taverne „Skapanis“ mit Souvenirshop und kleinem Folklore-Museum (Tel. 6944-316520). Obwohl sie sehr touristisch wirkt, isst man lecker und kann in entspannter Atmosphäre den Blick auf die Ebene genießen.
Die Straße zieht sich nun hinunter nach Méssa Lassíthi (870 m), das erste Dorf der Lassíthi-Ebene. Von Lesern gelobt wird die Taverne „Zorbas“, direkt rechts, bevor man auf die Ringstraße um die Ebene trifft.
Blick auf das Díkti-Gebirge von der Lassíthi-Ebene
Von Neápolis auf die Lassithí-Ebene
Bevor man bei Drássi auf die Straße von Ágios Nikólaos trifft, kann man zwei Nonnenklöster besichtigen.
Kloster Kremastón (Moní Kremastóu): Das bestens instand gehaltene Nonnenkloster vom Ende des 16. Jh. (1593 steht am Haupteingang) liegt nur 2 km oberhalb von Neápolis unter hohen Zypressen und Kiefern. Blickpunkt ist die restaurierte Kirche, die vor den Mauern des eigentlichen Klosters liegt. In der Türkenzeit gab es im Kloster seit 1840 die einzige Schule der Region.
Kloster Koufís Petrás (Moní Koufís Petrás): Das etwas versteckte Kloster (Abzweig kurz vor dem Dorf Vríses) wird wegen seiner großartigen Lage „Balkon der Mirabéllo-Bucht“ genannt. Es ist eine grüne Oase der Ruhe, der baumbestandene Innenhof ist über und über mit Blumenkübeln geschmückt. Die Nonnen sind freundlich und sprechen z. T. sehr gut Englisch und sogar Deutsch. Man kann die zweischiffige Klosterkirche aus dem 17. Jh. besichtigen, deren hinterer Flügel später angebaut wurde. Das Innere ist mit Fresken eines lokalen Malers geschmückt, die Ikonen stammen teilweise von einer Nonne des Klosters. Die Nonnen fertigen Handarbeiten, Ikonen und religiösen Schmuck, die man auch erwerben kann.
♦ 9-13 und 16-20.30 Uhr. Eine kleine Spende ist angebracht.
Von Émbaros auf die Lassithí-Ebene
Die reizvolle Anfahrt aus Süden auf die Hochebene ist mittlerweile problemlos möglich, denn die früher abenteuerliche Piste von Katofígi nach Kamináki ist nun durchgehend asphaltiert und gut ausgebaut (Vorsicht aber vor Steinen auf der Fahrbahn). Allerdings ist die Straße in Katofígi so eng, dass man lediglich mit einem Pkw durch den Ort kommt. Unterwegs hat man herrliche Ausblicke in die Messará-Ebene und ins Psilorítis-Gebirge, oft sieht man auch Geier kreisen, spektakulär ist dann oben das Panorama der Lassíthi-Ebene.
Rundfahrt auf der Ebene
Die Straße führt in fast kreisrundem Bogen durch die Dörfer am Rand des Plateaus, d. h. man kann die Lassíthi-Ebene vollständig umrunden, was auch die Busse von Iráklion und Ágios Nikólaos tun.
Wer im Frühjahr oder Herbst unterwegs ist, wird feststellen, dass es hier oben erheblich kälter ist als an der Küste. Einen Winter auf der Lassíthi-Ebene zu verbringen dürfte ein nachhaltiges Erlebnis sein und das oft schiefe Bild vom paradiesisch warmen Griechenland zurechtrücken.
Selten geworden: Windmühlen auf der Lassíthi-Hochebene
Tzermiádon und Umgebung
Die „Hauptstadt“ der Lassíthi-Ebene besteht aus niedrigen, weißen Häusern. Die Durchgangstraße zieht sich mit einigen Windungen hindurch. Es gibt ein paar Tavernen und Kafenia, vor allem aber zahlreiche farbenfrohe Läden, die mit ihren selbst gewebten Teppichen und Stickereien ganze Häuserfronten bedecken.
Anfahrt/Verbindungen Alle Busse nach Psichró stoppen, Haltestelle u. a. beim Lokal „Kronio“.
Übernachten Argoulias, am höchsten Punkt von Tzermiádon (Zufahrt südlich außerhalb an der Straße ausgeschildert), weiter Blick über den Ort und die Ebene bis auf die Bergkette des Díkti-Massivs. Mehrere DZ, Studios u. Apts. in einem schön gestalteten Anwesen mit Bruchsteinmauern und Balkontaverne (Abendessen). DZ/F ca. 60-75 €. Tel. 28440-22754 o. 6972-234275, argoulias.gr.
Mein Tipp Maison Kronio, an der Hauptstraße in Marmakéto (südlich von Tzermiádon) vermieten Vassilis und Christine (→ Essen & Trinken) sieben gepflegte Zimmer mit Pool. DZ/F ca. 50-60 €. Tel. 28440-22375, www.kronio.eu.
Essen & Trinken Kri-Kri, zentral an der Hauptstraße gegenüber der Kirche, hinter dem Gastraum liegt eine überwachsene Terrasse. Urig und freundlich bei etwas fleischlastiger Küche. Tel. 28440-22170.
Kronio, ausgezeichnetes Lokal an der zentralen Kreuzung der Hauptstraße, geführt von Vassilis und seiner französischen Frau Christine. Mal den „Salat Lassíthi“ versuchen, aber auch die anderen Gerichte sind gut, z. B. die mezédes und das Lamm mit Artischocken, Zwiebeln und Fenchel. Allerdings laden hier oft Busse ihre Gäste ab, so kann es schon mal sehr voll sein. Tel. 28440-22375.
Krónio-Höhle (Spílio Krónio) (auch: Trápeza-Höhle): Die kleine, unbeaufsichtigte Tropfsteinhöhle liegt in den felsigen Hügeln östlich vom Ort (beschildert). Eine beschilderte Asphaltstraße führt aus Tzermiádon heraus und kurz darauf in einiger Entfernung an der Höhle vorbei, dort kann man parken. In ca. 15 Min. steigt man dann zwischen Weinfeldern einen markierten Pfad zur Höhle hinauf. Sie ist etwa 30 m lang und wurde schon in vorminoischer Zeit als Begräbnisstätte