Abb. 8 Die Retentionsrinnen werden palatinal-vertikal in die Brücke gefräst
Der Bereich der Wurzelreste von Zahn 24 wurde palatinal aufgeklappt ( Abb. 9), so dass die Wurzelreste sichtbar wurden. Dann wurden die Bruchstücke mit einem Luxator luxiert (Abb. 10 und 11) und mit einer Diamantpinzette herausgenommen. Ferner wurde mit einer überlangen Diamantfräse der Wurzelstift abgetrennt (Abb. 12).
Abb. 9 Die palatinale Aufklappung
Abb. 10 Luxation der Wurzelreste mit dem Luxator
Abb. 11 Extraktion der Wurzelreste
Abb. 12 Die extrahierten Wurzelreste und der abgetrennte Wurzelstift des Zahnes 24
Luxatoren sind eine Kombination aus Periotom und Bein’schem Hebel (Abb. 13). Sie werden ausschließlich vertikal angewandt. Zuerst wird mit vertikal schneidenden Bewegungen das Ligamentum circulare durchtrennt und anschließend mit vertikalen Drehbewegungen die Wurzel luxiert und mit der Extraktionszange herausgenommen. Ein Nahtverschluss beendet den chirurgischen Eingriff. Luxatoren sollten keinesfalls horizontal angewendet werden, weil sie dafür nicht geeignet sind und bei falschem Gebrauch die Gefahr eines Bruches besteht.
Abb. 13 Der Luxator
Es ist verblüffend, wie leicht mit den Luxatoren Extraktionen gelingen. Das Prinzip für die erfolgreiche Extraktion heißt heute: kein schwellender Bizeps und kein kräftiges Wuchten mit ständiger Bruchgefahr, sondern feine taktile Luxation mit Luxatoren und anschließendes Herausnehmen des Zahnes mit der Extraktionszange. Für die verschiedenen Zahnformen und Kieferregionen steht ein ausgeklügelter Satz von Luxatoren zur Verfügung (Abb. 14).
Abb. 14 Der Luxatorsatz
Zur Abstützung der Brücke (Pfeilervermehrung) wurden die provisorischen Implantate MTI (Modular Transitional Implants) der Firma Dentatus verwendet (Abb. 15 und 16). Ausgerichtet durch die Rententionsrinnen, wurden Bohrungen mit einer Tiefe von ca. 10 mm durch die Gingiva eingebracht (Abb. 17 und 18). Danach wurden die provisorischen Implantate mit einem Flügelschlüssel auf ca. 15 mm eingedreht und auf Primärstabilität geprüft (Abb. 19 und 20). Die Enden wurden mit einer Fräse eingekürzt (Abb. 21) und mit Hilfe eines Metallklebers mit der Brücke verklebt. Nach sorgfältigem Einschleifen der statischen und dynamischen Okklusion wurde die Brücke auf Kippmomente überprüft (Abb. 22). Abschließend wurden mit einem Orthopantomogramm die gesetzten provisorischen Implantate überprüft (Abb. 23). Dann konnte die staunende Patientin entlassen werden (Abb. 24). Anhand des zweiten Orthopantomogramms wurde später die definitive implantatprothetische Planung vorgenommen (Abb. 25).
Abb. 15 Das MTI-System im Set
Abb. 16 Einzelteile des MTI-Systems
Abb. 17 Implantatbohrung zwischen den Zähnen 21 und 22
Abb. 18 Implantatbohrung zwischen den Zähnen 22 und 23
Abb. 19 Das Einschrauben der provisorischen Implantate
Abb. 20 Die eingeschraubten provisorischen Implantate
Abb. 21 Die eingeschraubten provisorischen Implantate wurden gekürzt
Abb. 22 Die provisorischen Implantate werden mit Metallkleber verklebt
Abb. 23 Kontrolle mit dem Orthopantomogramm
Abb. 24 Die staunende Patientin
Abb. 25 Die implantatprothetische Planung auf dem Orthopantomogramm
Materialliste
1 Luxatoren