Tanken Sie biologische Aktivität
Weißbrot und geschälter Reis gehören zu Ihren Grundnahrungsmitteln? Wenn Sie einmal die Inhaltsstoffe dieser Nahrungsmittel mit ihren naturbelassenen Ausgangsprodukten vergleichen, erkennen Sie leicht, welche den höheren biologischen Wert für Ihren Körper haben.
B-Vitamine werden gebraucht, um Eiweiß und Kohlenhydrate zu zerlegen. Wenn ein Nahrungsmittel keine beziehungsweise keine nennenswerten Mengen an B-Vitaminen enthält, müssen diese im Körper von anderen Stellen abgezogen werden: aus Muskeln und Nerven. Ein Vitamin-B-reiches Lebensmittel liefert dagegen einen Vitaminüberschuss, der Ihren Nerven und Ihrem Gehirn für die schnelle Übertragung von Reizen zur Verfügung steht.
Die Nährstoffdichte bestimmt den Wert eines Lebensmittels
Je mehr Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in einem Lebensmittel stecken, desto biologisch aktiver ist es. Je mehr von diesen Biostoffen enthalten sind, desto höher ist die so genannte »Nährstoffdichte« pro Kalorie. Das ist eine ganz neue Art, Lebensmittel zu betrachten. Biologisch wertvolle, nährstoffdichte Lebensmittel beschleunigen Ihren gesamten Stoffwechsel und aktivieren jede einzelne Körperzelle. Übrigens sind nährstoffdichte Lebensmittel von Natur aus ballaststoffreicher als nährstoffarme. Sie machen dadurch schneller satt und wirken so als natürliche Appetitzügler. Das ist der Grund, weshalb Sie bei vollwertigen Lebensmitteln keine Kalorien mehr zu zählen brauchen. Denken Sie also in biologischer Aktivität und in Nährstoffdichte.
Nährstoffarme Industriekost: ein Trauerspiel
Zurück zu Baguette und geschältem Reis. Diese Nahrungsmittel rauben unseren Körperzellen Vitamine, damit sie überhaupt verarbeitet werden können. Sie liefern im Gegensatz zu Brot aus vollem Korn oder ungeschältem Reis nur einen geringen Überschuss an Mikronährstoffen.
Nährstoffperlen vor die Säue
»Als Staatsmann ist nur qualifiziert, wer sich auf Fragen des Weizens versteht.« Das sagte Sokrates (430 v. Chr.). In der Antike war Weizen ein vollwertiges Grundnahrungsmittel. Einen Mangel an Vitaminen gab es nicht.
INFO
Das richtige Vitamin am richtigen Ort
IMMER WENIGER Vitamine erhält unser Körper aus den etwa 2000 Kalorien, die wir täglich essen. Er versucht jede noch so verschwindend kleine Menge an Vitaminen aus der Nahrung zu ziehen. Vitamin C wird zum Beispiel schon durch die Mundschleimhaut direkt ins Blut geschleust. Von dort steuert es dann zielstrebig seinen Arbeitsplatz in den Zellen an. Wenn Sie zu wenig Vitamin C bekommen, ist Ihr Immunsystem schon bald nicht mehr auf Zack. So hat jedes Vitamin Tausende von Funktionen, damit Ihr Stoffwechsel reibungslos läuft. Das richtige Vitaminmolekül muss also an den richtigen Ort gelangen. Trotz modernster High-Tech-Medizin beherrschen uns also nach wie vor die Gesetze der Natur. Das war schon immer so: Wir entkommen dem Stoffwechselprogramm nicht, das die Evolution über Millionen von Jahren entwickelt hat.
Mit geschältem Weizen, wie er heute überwiegend als Grundnahrungsmittel dient, könnte niemand mehr überleben. Die wertvollsten Bestandteile dieses Lebensmittels – die Mikronährstoffe – werfen wir nämlich heute den Säuen in der Viehzucht vor. Bei der Herstellung von Auszugsmehl wird die Randschicht des Korns abgeschält. Gerade in ihr stecken jedoch die meisten Vitamine – zehnmal mehr als im Rest des Korns. Vor allem die B-Vitamine der Randschicht sorgen dafür, dass Ihre Zellen und Ihr Nervenstoffwechsel fit und leistungsfähig sind.
Die Industrie gewinnt
Der Schälprozess, der für unseren Stoffwechsel einen herben Verlust bedeutet, verschafft der Lebensmittelindustrie gleich zwei Vorteile: Zum einen wird das Auszugsmehl fast unbegrenzt haltbar und rieselfähig. Darüber hinaus können die wertvollen Randschichten – der Kleieabfall – gewinnbringend als Kraftfutter für Tiere verkauft werden. Immerhin sollen Tiere viele Mikronährstoffe erhalten, damit sie schnell wachsen und ein möglichst starkes Immunsystem für die beengte Tierhaltung haben. In Zeiten von BSE ist dieses pflanzliche Kraftfutter noch begehrter.
Die Lebensmittelindustrie nennt dies »Wertschöpfungskette«. Aber lassen Sie sich nicht hinters Licht führen: Diese Art Wertschöpfung geht voll auf Kosten Ihrer Körperzellen und damit Ihrer Gesundheit. Sie bedeutet Mundraub für Ihre Körperzellen.
INFO
So viele Vitamine bleiben im Mehl übrig
* Vitamingehalt in Milligramm pro 100 Gramm
Die Vollreis-Connection
Profitieren Sie von 3000 Jahren Erfahrung. Chinesen essen seit Jahrtausenden Reis als Grundnahrungsmittel. Es ist ein vollwertiges Lebensmittel. Im 19. Jahrhundert traten in Asien auf einmal Vitaminmangelerscheinungen auf. Es dauerte fast 50 Jahre bis man erkannte, dass die neuen Reisschälmaschinen dafür verantwortlich waren, welche die wertvollen Vitamine aus der Randschicht des Reises schälten. Verwenden Sie daher Vollkornreis. Im Gegensatz zu Vollkornnudeln, die wohl nur eingeschworenen Öko-Freaks schmecken, ist Vollkornreis geschmacklich einwandfrei.
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Profitieren Sie von 3000 Jahren Erfahrung: die Vollreis-Connection
* Vitamingehalt in Milligramm pro 100 Gramm
Schlappes Gemüse quer durch Europa
Ohne Sonne reifen Früchte auf Lastern zwar während ihres Transports geschmacklich nach, aber ihr relativ niedriger Vitamingehalt verändert sich dabei nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Dieses vitaminarme Obst und Gemüse macht auf der Fahrt quer durch Europa noch weiter schlapp. An einem Tag gehen bei Raumtemperatur schon 40 Prozent des Vitamin C verloren.
Was Sie aus dem Regal im Supermarkt greifen, sieht zwar bunt aus, ist aber vitaminarm im Vergleich zu frisch Geerntetem. Ein sechs Monate alter Lagerhaus-Apfel aus Frankreich, ein unreifer Flug-Apfel aus Neuseeland oder bestrahltes Gemüse aus Holland enthalten kaum noch Vitamine.
Zucker – die Geißel der modernen Ernährung
Ein Paradebeispiel für ein Nahrungsmittel mit leeren Kalorien ist Zucker. Er liefert nur Energie in Form von Kalorien ohne jegliche Vitalstoffe. Zucker ist eine relativ neue Errungenschaft des Menschen für seine Ernährung. Zuckerrohr wurde erst von Alexander dem Großen aus Vorderasien eingeführt. Schon dort diagnostizierten die Ärzte, dass »sich Ameisen um den Urin von Zuckerkranken sammelten«. Im 17. und 18. Jahrhundert führte das Zuckerrohr zu den großen Sklavenexporten nach Brasilien und in die Karibik, wo die Zuckerplantagen waren.
INFO
Entwicklung des Zuckerverbrauchs
Jahr | Zuckerverbrauch/Kopf |
1789 | 0,5 kg |
1845 | 3,6 kg |
1871 | 10 kg |
1929 |
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