Werden Sie langsamer alt
Schützen Sie Ihre Zellen vor frühzeitigem Altern und Schäden. Die antioxidativen Vitamine und Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse binden Stoffe, die täglich mehr als 10 000-mal jede einzelne Zelle angreifen und zur Zellalterung führen. »Forever young« bedeutet: Ihr Alterungsprozess verläuft langsamer, Sie bleiben länger leistungsfähig und gesund. Sie können 120 Jahre alt werden. Das bringt Ihnen aber gar nichts, wenn Sie im Pflegeheim dahinvegetieren. Um mit 100 noch Fahrrad fahren und geistig aktiv sein zu können, brauchen Sie flexible Blutbahnen, junge Knochen und ein schnelles Nervensystem. Die antioxidativen Vitamine und Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse senken die Herzinfarkthäufigkeit um 30 Prozent. Sie erhalten Ihre geistige Leistungsfähigkeit. Vitamine sind auch daran beteiligt, Ihre Knochen stabil zu halten. Sie sorgen dafür, dass Ihre empfindlichen Augenzellen bis ins hohe Alter intakt bleiben. Außerdem halbieren Obst und Gemüse sowie eine Extraportion Vitamine die Krebshäufigkeit.
Die Vitaminrevolution
Lange passierte wenig in der Vitaminforschung. Doch in den letzten Jahren ist sie durch neue Analysemethoden und Hunderte von Langzeitstudien in den Brennpunkt bezüglich der Prophylaxe von Krankheiten gerückt. Es fand eine regelrechte Vitaminrevolution statt. Sie werden erstaunt sein, was Sie mit Vitaminen für die Leistungskraft und den Erhalt Ihrer Gesundheit erreichen können. In diesem Buch erfahren Sie, in welchen Lebensmitteln kaum noch Vitamine enthalten sind und wie Sie Ihre Vitaminzufuhr optimieren können. Vitamine gehören zu den Top-Strategien gegen vorzeitiges Altern. Sie bringen mehr Gesundheit und Lebensfreude.
Ihre
STOFFE FÜR DAS LEBEN:
VITAMINE
BIS SIE 65 Jahre alt sind, haben Sie 50 Tonnen Lebensmittel verzehrt. Aus ihren Inhaltsstoffen wird Ihr Körper quasi alle sechs Monate einmal komplett neu geschaffen. Doch die Nahrungsbausteine Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett können von Ihrem Körper nur genutzt werden, wenn sie vorher in vielen Einzelschritten zerlegt, zusammengesetzt und in die Körperzellen eingebaut werden. An fast allen diesen Schritten sind Vitamine beteiligt. Als Teil von Enzymen und als hormonähnliche Botenstoffe sind mehr als 100 000 Stoffwechselabläufe bekannt, die durch Vitamine gesteuert werden.
OHNE VITAMINE LÄUFT NICHTS
Was sind Vitamine?
Die Bezeichnung Vitamin ist Programm: »Vita« (lat.) bedeutet Leben. Die 14 Vitamine sind lebensnotwendig und können mit Ausnahme von Vitamin D nicht in unserem Körper hergestellt werden. Deshalb brauchen wir die Zufuhr von Vitaminen aus Lebensmitteln, und zwar hauptsächlich aus pflanzlichen.
In unserem Körper gibt es kaum einen Ablauf, an dem Vitamine nicht beteiligt sind. Ohne Vitamine ist Leben unmöglich. Jedes einzelne Vitamin übernimmt eine hoch spezialisierte Aufgabe im Stoffwechselgeschehen, oft in Zusammenarbeit mit anderen Vitaminen. Fehlt nur eines, führt dies zu Störungen im Stoffwechsel.
Neun Nobelpreise wurden bis 1964 für die Entdeckung und Erforschung von Vitaminen vergeben. Seit den 1990er Jahren stehen diese Biostoffe wieder verstärkt im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Die neu gewonnenen Erkenntnisse haben weitreichende Folgen für ihren Einsatz zur Erhaltung der Gesundheit.
Vitamine aktivieren den Stoffwechsel
Sie haben es selbst in der Hand, ob Sie Ihren Körperzellen nährstoffarmes Junk-Food zumuten oder ihnen Lebensmittel mit biologisch hochaktiven Rohstoffen zur Verfügung stellen. Sie entscheiden, ob Ihr Immunsystem schlagkräftig ist oder vor kleinsten Infekten kapituliert, ob Sie ein »High-Speed-Nervensystem« aufbauen oder ob bleierne geistige Trägheit Sie befällt. Voraussetzung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist eine ausgewogene Ernährung und eine optimale Zufuhr an Mikronährstoffen – an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und zahllosen Pflanzenstoffen. Der Grund: Auf diesen »Beschleunigern« biologischer Abläufe hat sich der menschliche Stoffwechsel entwickelt. Zehn Prozent weniger Vitamine im Blut mag Ihnen unbedeutend erscheinen. Da jedoch jedes Vitamin an Tausenden von Stoffwechselabläufen beteiligt ist, kommt es bereits durch einen geringen Mangel zu einer Verlangsamung des gesamten Stoffwechsels und zu einer Schwächung des Immunsystems. Die meisten Menschen halten dieses gebremste Lebens- oder Stoffwechselgefühl für normal, weil sie es anders gar nicht kennen. Fast niemand erhält heute die Menge an Mikronährstoffen aus der Nahrung, die der Steinzeitmensch aus frischen, nicht gelagerten, nicht raffinierten und nicht gekochten Lebensmitteln zu sich nahm.
Wie kommen Sie an genügend Vitamine?
Die wasserlöslichen Vitamine (siehe Info rechts) sind vor allem in Obst, Gemüse und in Getreideprodukten enthalten. Die fettlöslichen Vitamine finden sich vorwiegend in pflanzlichen Fetten wie Ölen und Nüssen. Vitamin A und B12 kommen ausschließlich in tierischen Produkten vor. Alle Vitamine sind wärme-, luft- und lagerempfindlich – die einen mehr, die anderen weniger. Deswegen stecken in transportierten, gelagerten, verarbeiteten oder gekochten Lebensmitteln immer weniger Vitamine als in rohen, unverarbeiteten.
Weite Transportwege für Obst und Gemüse, Lagerzeiten, Kochen und Backen, Konservieren, Bestrahlen und industrielle Be- und Verarbeitung von Lebensmitteln waren in der Evolution des vitaminabhängigen Stoffwechsels von Mensch und Tier nicht vorgesehen. Der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling errechnete, dass uns im Vergleich zum Steinzeitmenschen in 2000 Kalorien nur noch ein Drittel der Vitamine zur Verfügung stehen.
INFODas gesunde ABC oder: So teilt man Vitamine ein
DIE 14 VITAMINE werden nach zwei Kriterien eingeteilt: nach ihrem Löslichkeitsverhalten, das von ihrem Wirkungsort abhängt, und nach ihrer Funktion.
Einteilung nach der Löslichkeit: Grundsätzlich gibt es wasser- und fettlösliche Vitamine. Die wasserlöslichen können im Körper kaum gespeichert werden (siehe Seite 27). Das ist der Grund, warum wir ständig für ihren Nachschub sorgen müssen. Diese Vitamine wirken im wässrigen Teil in und um die Zellen. Zu ihnen gehören die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12 sowie Folsäure, Pantothensäure, Biotin und Vitamin C.
Die fettlöslichen Vitamine können dagegen in unserem Körper gespeichert werden. Sie kommen in den fetthaltigen Geweben zum Einsatz, zum Beispiel in den Zellwänden, die die Zellen schützend umgeben, in der Leber oder in den Muskeln. Zu ihnen gehören die Vitamine A, D, E und K.
Einteilung nach ihrer Funktion: Neurotrope Vitamine sind vor allem für den Nerven-, Gehirn- und Energiestoffwechsel notwendig. Dazu gehören die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12, Folsäure, Pantothensäure und Biotin.
Antioxidative Vitamine schützen die Zellen vor aggressiven freien Radikalen. Diese freien Radikale können Zellwände zerstören und Zellen entarten. Zu diesen Vitaminen zählen das Provitamin A (Beta-Karotin), Vitamin C und E.
Vitamine mit Wirkung am Zellkern