Reinkarnationen. Atasha Fyfe. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Atasha Fyfe
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783941435445
Скачать книгу
suchen. Wenn sie eine finden, die mit ihnen zusammenarbeiten möchte, wird das Tier zu ihrem persönlichen Symbol und kann bei Bedarf als ihr Double dienen.

      Um in andere Reiche zu reisen, wird der Schamane zu seinem Krafttier. Das kann über astrale Projektion geschehen, bei der der spirituelle Körper des Schamanen die Gestalt seines Krafttieres annimmt. Trotzdem sind diese Umwandlungen gemäß Überlieferungen und persönlichen Berichten eindeutig physischer Natur. Falls das Double während einer Mission verletzt oder getötet wird, erkrankt oder stirbt der Schamane bald darauf selbst.

      Hier sind Naomis Erinnerungen an dieses Erlebnis:

      Jetzt kommt der Winter. Es geht dem Jahresende zu, und wir haben immer noch keine Nachricht von unseren Kriegern. Wo sind sie? Sie hätten längst zurück sein sollen. Es dauert zu lange. Keine Boten sind gekommen. Keiner meiner Vogelboten ist zurückgekehrt. Ich werde die Aufgabe selbst erledigen müssen. Ich muss mich wieder auf die Reise machen. Aber dieses Mal will ich fliegen.

      AF: Können Sie fliegen?

      N: Nur selten. Bei mir funktioniert es nur dann, wenn es einen starken Grund dafür gibt - wenn ich keine andere Möglichkeit mehr habe. So wie jetzt auch. Dazu muss ich an einen Ort weit weg von der Siedlung gehen, an dem mich keiner sehen kann. Ich bitte den Geist der Vögel, den Geist der Lüfte, mir bei meinem Unterfangen zu helfen. Und dann ... dann ... es funktioniert! Ich schwebe in der Luft.

      AF: Wie haben Sie das gemacht?

      N: Ich bin gesprungen ... und jetzt bin ich ein Vogel. Es ist einfach passiert; ich weiß auch nicht wie. Ich weiß nicht, was für ein Vogel ich bin. Ich habe braune Federn. Ich fühle mich ziemlich stark. Ich spüre, wie ich gegen den Wind ankämpfe, wie ich manchmal dagegendrücke. Er reißt mich hin und her, doch ich fliege ruhig weiter. Manchmal kann ich auf ihm gleiten.

      Die Landschaft unter mir hat ganz deutliche Konturen. Ich kann jedes Detail genau erkennen. Es gibt viele Bäume da unten - der Wald ist sehr dicht. Die Blätter haben sich rot und gelb verfärbt. Zwischen den Wäldern gibt es auch Wiesen und Felder. Ich fliege ziemlich weit ... und suche ... und suche ...

      (Lange Pause)

      Ich kann sie nirgendwo finden. Ich muss zurückkehren.

      Ich gehe zurück ... zurück ... schwebe hinunter. Ich schwebe aus großer Höhe rapide abwärts, aber mein Magen senkt sich nicht ab. Der Fall fühlt sich ganz sanft an.

      Meine Füße berühren den Boden. Ich bin immer noch ein Vogel. Dann stehe ich auf. Jetzt bin ich wieder ein Mensch.

      Nach ihrer Regression sagte Naomi, dass der Flug auch noch in ihrer Erinnerung eine berauschende Erfahrung gewesen sei. Sie hatte das starke Gefühl, dass es keine außerkörperliche Reise war. Die physischen Sinneswahrnehmungen waren so lebendig und real, dass sie überzeugt war, sich wirklich in einen Vogel verwandelt zu haben und geflogen zu sein.

      Der Volksmund und religiöse Schriftstücke aus aller Welt sind voller Berichte über Menschen, die fliegen konnten. Wie irische Legenden besagen, waren die Druiden mächtige Zauberer, die sich in jede beliebige Gestalt verwandelten, während die hinduistischen, christlichen und islamischen Schriften allesamt von physischen Schwebeflügen der Heiligen und Mystiker berichten.

      Der Rigveda spricht von Zauberern, die in der Nacht „wie Vögel“ umherfliegen. Hinduistische sadhus (Gurus) sollen die siddhi (Macht) der Erhebung als natürliche Folge ihres spirituellen Wachstums besitzen.

      Der Yogi Subbayah Pullaver hatte die Angewohnheit, sich hinzulegen, in eine tiefe Trance überzugehen und dann mehrere Fuß horizontal über dem Boden zu schweben. 1936 tat er dies vor 150 Augenzeugen.

      Im siebzehnten Jahrhundert wurde der italienische Priester Josef von Copertino „der Fliegende Mönch“ genannt, weil sein Körper in Augenblicken religiöser Ekstase aufstieg und manchmal in beachtlicher Höhe in der Luft schwebte. Er tat dies oft, vor allem während des Gottesdienstes. Im Laufe seines Lebens haben unzählige staunende Kirchengänger seine Höhenflüge miterlebt.

      Daniel Dunglas Home, ein Medium des neunzehnten Jahrhunderts, konnte in seinem Haus sich selbst und schwere Möbelstücke zum Schweben bringen. Trauben von Zuschauern sahen zu, während er am hellen Tag aus einem Fenster im dritten Stock in ein anderes flog. Er konnte sich auch mehrere Zentimeter größer machen und schwebte oft bis an die Decke. Ein Dutzend Mal testeten ihn Ausschüsse beharrlicher Skeptiker, doch sie konnten seine Kräfte nicht widerlegen.

      Andere Berühmtheiten, denen das Fliegen zugeschrieben wird, waren der altgriechische Philosoph Apollonius von Tyana, der Gnostiker Simon Magus, die christlichen Heiligen Franz von Assisi und Teresa von Avila sowie der Gründer der Jesuiten, Ignatius von Loyola.

      Doch das Fliegen war nicht nur Mystikern oder Magiern vorbehalten. Bevor die Kirche es endgültig schaffte, schamanische Kräutertränke zu verbannen, flogen gewöhnliche Leute mit Hilfe von Flugsalben.

      Das vollständige Rezept hierfür ging verloren - oder wird sorgfältig unter Verschluss gehalten. Wir wissen, dass es auf einer Basis aus Öl oder Fett hergestellt wurde, der mehrere sorgfältig dosierte starke Gifte aus Pflanzen wie beispielsweise Eisenhut, Doldenblütler und tödlicher Nachtschattengewächse untergemischt wurden. Dann wurde der Körper mit der Salbe eingerieben, vor allem an Stellen, an denen sie gut absorbiert wird. Das erklärt wahrscheinlich die Geschichten über Hexen, die rittlings auf ihren Besen ritten.

      Als Teil der Kampagne gegen die alten Traditionen verbreitete die Kirche das Gerücht, dass Flugsalbe aus dem Fett ungetaufter Kinder gemacht worden sei. Das verteufelte diejenigen, die sie verwendeten, und verekelte diejenigen, die sie noch nicht ausprobiert hatten. Als Folge sind heute Geschichten über Flugsalben nur noch ein Flüstern der Vergangenheit.

      Es mag erscheinen, als wären die Tore des Zauberflugs für uns verschlossen worden. Doch in den letzten Jahrzehnten ist eine völlig neue Art des Fliegens entstanden. In den 1970ern machte Robert Monroe mit seinem Buch über außerkörperliche Erfahrungen allen Menschen den Weg zum Astralreisen frei. Später gründete er das Monroe-Institute, um jedem die Möglichkeit zu geben, diese Fähigkeit zu lernen. Seitdem erfreut sich das Thema eines starken Interesses; ein stetiger Strom an Büchern, Artikeln und Workshops ist entstanden. Bei so vielen Informationen über das bewusste Astralreisen, die mittlerweile zur Verfügung stehen, ist es nicht länger notwendig, sich den Gefahren der physischen Schwerkraft auszusetzen.

      In den Zeiten der Natur-Magie war es selbstverständlich, dass jeder Schamane fliegen konnte. In der Zukunft könnte die Vorstellung, dass jeder in seinem spirituellen Körper wie ein Vogel fliegen kann, genauso selbstverständlich werden. Die alte Methode der Schamanen könnte eines Tages für uns alle zu einer ganz natürlichen Gewohnheit werden.

      7

       Die Brücke zur anderen Welt

      Eine der besten Vermächtnisse aus schamanischen Zeiten ist die positive Einstellung zum Tod. Damals bedeutete der Tod nur, dass der Geist den Körper verlässt und in die nächste Welt übergeht. Reisen ins Reich der Toten waren ganz alltäglich. Das „Jenseits“ war nicht nur etwas Reales, sondern auch etwas Vertrautes.

      Wie sehr sich diese Sichtweise doch von den etablierten Überzeugungen der westlichen Welt unterscheidet! Viele Jahrhunderte lang hat die Kirche den Menschen mit dem Höllenfeuer und der Verdammung nach dem Tod gedroht. Für viele war die einzige Alternative dazu der „rationale“ Glaube, dass wir nur Körper sind und der Tod das Ende allen Bewusstseins.

      Dieser Glaube hat uns das Leben verdorben und den Tod vermiest. Ein schwieriger Tod beschwört alle möglichen Arten von Neurosen und Phobien für die nachfolgenden Leben herauf. Ein großer Teil der heutigen Regressionstherapie besteht daraus, diese Folgen rückgängig zu machen. Mit weniger Zorn wäre die Erfahrung eine weitaus friedlichere. Dann würden die Leute wissen, wie man ganz