„Die Sprache ist oft kein Fundament der Wahrheit“.
Dieser Satz ist erstaunlich. Gewählte Wörter können irritierend sein, wenn wir weiter nachdenken. Nehmen wir doch einfach mal das Thema Beurteilungen nach dem Ausscheiden aus einem Betrieb. „Er/Sie war fleißig, pünktlich, hat sich bemüht und den Anforderungen genüge getan“ Es bedeutet heutzutage, dass er oder sie doof, faul und nicht zuverlässig war. Eine verrückte Welt. Bestimmt war dies vor 40 Jahren eine gute Beurteilung. Was machen wir Menschen nur für einen Unsinn. Fühlen wir uns wirklich wohl damit, wenn wir, wie dieses Beispiel mit einer Beurteilung alles verkomplizieren und verstecken. Wahre Worte ist doch etwas, was uns stolz machen sollte. Wer kann dieses Warum beantworten? Wer hat sich so etwas ausgedacht? Wollte er sich auf Kosten anderer profilieren oder fällt das unter humanistische Einstellung? Verrückt, nicht wahr? Nietzsche, Schiller, Goethe usw. würden sich im Grab umdrehen, wenn sie wüssten, was wir aus unserer Sprache Sinnentstelltes und eigentlich Unbegreifliches machen. Belügt man uns da, belügen wir uns selbst und was sagen Juristen dazu? Warum nur machen wir uns das Leben so schwer? Bemerkenswert ist hierbei jedoch, dass wir alle mitmachen. Was sagen wir eigentlich dazu, wenn wir die angebliche Wahrheit als Produkt lebensdienlicher Schematisierung nehmen? Die angebliche Wahrheit ist doch oft ein Machtinstrument und dessen Ausübung. Ich komme hierbei auf den Streit der Darwinschen Theorie der Evolution und der Gegenwehr der Kirche. Ein nicht gutes Kapitel der Menschheitsgeschichte. Wer hat hierbei eventuell Recht? Wenn einer Recht hat, lügt dann der andere? Es kommt auf die Masse der Menschen an. Glauben sie einfach, denken sie oder was auch immer? Hier muss nochmals gesagt werden, dass einfach etwas glauben ein Riesenkomfort ist. Wer definitiv glaubt, erspart sich das Denken. Warum soll ich denken, also mich anstrengen, wenn ich es doch glaube? Eine Ablehnung der anderen Gedanken ist jedoch schändlich und hat viele Tote gebracht. Der andere jedoch arbeitet intensiv wissenschaftlich, um doch noch Recht zu bekommen. Ein Kampf ist entbrannt. Es gibt nun mal schädliche Wissenschaftszweige. Warum einigt man sich nicht und stellt alle zufrieden? Die Macht der Kirche will es wohl nicht, kommt aber nicht umhin, einiges anzuerkennen. Dieses auch noch heute und ist entsprechend unseres Wissens in dieser Zeitrechnung unverständlich. Friedrich Nietzsche, um den ich hier und in meinen anderen Büchern nicht umhin komme, sagte sehr richtig:
„Wahrheit soll traditionell aus interessenloser Betrachtung der Welt, unter Ausschaltung von Gefühl, Wille, Neigung und Trieb geschehen“
Erwähnenswert ist natürlich und wie hier schon erwähnt, dass Nietzsche besonders von Atheisten benutzt und vereinnahmt wird. Nennen wir es friedlich, damit Atheisten diese Zeilen nicht verurteilen, da sie seine Gedanken sehr oft zitieren und…auch verdrehen. Man verschweigt jedoch Nietzsches Grundhaltung. Ist Verschweigen bösartig und falsch oder gar eine Lüge? Der chines. Philosoph Chuangtse (370-287 v. Chr.) sagte uns sehr eindeutig:
„Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als der, der alle Antworten weiß.“
Stimmen wir ihm zu?
Atheisten haben in ihrer Grundhaltung nichts anderes als Thema, als zu beweisen, dass es keinen Gott gibt, (A-Verneinung, Theos-Glaube) Sie unterschätzen jedoch die denkenden Bildungsmenschen. Bitte nicht lachen, lächeln ja. Wie wunderbar irritierend fürs „einfache“ Volk. Nachvollziehbar für die Gott-Verneiner waren Nietzsches Worte „Gott ist tot“? Nur diese drei Wörter werden als Argument genutzt. Was meint jedoch Nietzsche? Die Hintergründigkeit wird nicht genannt. Er meinte keinesfalls, dass Gott tot sei, sondern als Kritik verstehend, dass wir Menschen Ihn verlassen haben. Gottes Grundsätze nicht beachten mit Mord und Totschlag und Hass. Ist es nicht so, wenn wir Grundhaltungen verlassen, dass es dann als Metapher tot ist? Finden wir wieder eine Nähe zu Gott, das war Nietzsches provozierende Frage als gewisse Feststellung. Das hat den Nietzsche traurig beschäftigt. Keinesfalls bzw. es ist noch immer streitwürdig. Ich denke jedoch, Nietzsche war kein atheistischer Ideologe und wird nur benutzt durch Auseinanderreißen von Wörtern und Sätzen. Daran ist Nietzsche zerbrochen, was wir als geistig umnachtet nennen. Er hat genau wie seine Figur Zarathustra oder der alte Mann im Wald bei Nietzsche die Menschen zu sehr geliebt und dann verlassen. Menschen verlassen aus Liebe zu ihnen. Ich denke, das gibt es. Wir erleben es doch heute im Zeitalter von Technik, dass Fragmente aus Sätzen auseinandergerissen werden, ganze Reden zusammengeschnitten werden und sinnentstellt werden. Nietzsche war eher ein Gottsuchender, ein sehr kritischer und auch radikaler Denker. Gott ist nicht tot, sondern finden wir sollten eine vernünftige Denkweise zu ihm finden. Das wäre auch noch heute ein Kompromiss. Alexander der Große (356-323 v. Chr.) hatte mal gesagt:
„Wäre ich nicht Alexander der Große,
ich wäre so gerne Diogenes von Sinope.“
Er sprach diesen Satz kurz vor seinem Tod.
Ich möchte es erläutern.
Dieses „Mittelding“ wäre nachdenkenswert. Alexander, König von Makedonien und Welteroberer auf der einen Seite und Diogenes (412-323 v. Chr.), ein anspruchsloser Typ und sich Gedanken über die Welt machender Denker und Philosoph auf der anderen Seite. Ein „zerlumpter“ Geselle in niedrigen Verhältnissen lebend und sogar das gleiche und mit seinen Hunden essend, jedoch mit sich und seinem Leben sehr zufrieden. Zufriedenheit mit uns selbst wünschen wir uns alle. Leider kommen uns seltsame Bedürfnisse wie mehr und mehr haben dazwischen. Diogenes forderte als Philosoph eine völlige Bedürfnislosigkeit. Ich denke, wir möchten trotzdem keiner von beiden sein. Eine Idee ist es dennoch in dieser heutigen, sich mit überflüssigem Zeug vollstopfenden und sogar Lebensmittel wegschmeißender Gesellschaft. Dieser Spruch von Alexander, der nur 32 Jahre alt wurde und den Diogenes bewunderte, wäre gerne dieser. Wollen wir das nicht alle? Mal…ein anderer sein?
Nietzsche kritisierte die geistlose Mittelmäßigkeit der Herrschenden, auch der Religion und die widersprüchliche Moral. Was ich persönlich bei Nietzsche bewundere ist, dass er sehr oft sagte, dass man ihm nicht unbedingt glauben sollte. Er erwartete es nicht. Er zweifelte ja in bewundernswerter Weise selbst an seinen Gedanken. Den Nietzsche muss ich hier noch öfter nennen, da er uns vieles zu sagen hat. Besonders zu diesem Thema Lüge usw. müssen und sollten wir uns mit diesen Leuten wie Nietzsche, Machiavelli, Kant und vielen anderen aus der Geschichte auseinander zu setzten, um uns selbst zu verstehen. Ummünzen und integrieren in unsere Gedanken, dann kommen wir weiter. Wir sehen und erkennen doch, was um uns herum und heutzutage geschieht. Diese genannten Leute können uns Hinweise geben zur Vernunft. Lügen sind doch oft Missverständnisse, die ausgeräumt werden können, wenn wir es denn wollen. Es gibt doch auch Geheimnisse, die wir verschweigen müssen, um uns und auch andere zu schützen. Betrachten wir es dann auch als Lüge? Wir stehen doch irgendwie fast täglich in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander, auch sehr oft mit uns selbst. Seien wir doch mal ehrlich. Es begeistert uns immer wieder, wenn Menschen uns etwas Aufregendes, auch Schlimmes erzählen, das auch unserer Fantasie entspricht. Wenn wir begeistert sind, hinterfragen wir es sehr selten. Ein Fehler. Eine Begeisterung, fantasieanregende nette Geschichte möchte ich nennen. Eine Indianer-Legende über den Amazonas:
„Der Mond verliebte sich in die Sonne.
Als er erkannte, diese Liebe ist sinnlos, flossen Tränen ohne Ende und der Amazonas entstand.“
Kann das stimmen? Eine Lüge? Nein, wir hinterfragen nicht, da es uns gefällt. Besser gefällt als eine wissenschaftliche Erklärung, dass es mal Tausende von Jahren geregnet hat und somit Ozeane, Meere und Flüsse entstanden. Wir wissen ja, es kann nicht stimmen. Es