Was mich heute noch entsetzt, ist, wie der Lehrer dann einfach mit dem Unterricht weitermachte. Dazu sei angemerkt, dass der Herr das indiskutable Verhalten der muslimischen Jugendlichen schon seit Monaten ohne Konsequenzen tolerierte. Eine offen ausgesprochene Morddrohung aber einfach so im Raum stehen zu lassen, war ein ganz neues Level der Ignoranz. Der Rest dieser Ethikstunde kam mir vor wie fünf Stunden und ich hatte die ganze Zeit über riesige Angst, dass der junge Türke mir nach dem Unterricht noch auflauern würde. Als die Stunde schließlich zu Ende war, habe ich direkt das Gespräch mit dem Ethiklehrer gesucht. Allerdings wurde ich ziemlich schnell abgewimmelt mit der Begründung, er habe es eilig, zur nächsten Klasse zu kommen, ich solle mich doch bitte an die Klassenlehrerin wenden.
Gleich am nächsten Tag konfrontierte ich also meine Klassenlehrerin mit dem Vorfall und benannte ganz klar, was passiert war und von welchem Schüler ich eine Morddrohung erhalten hatte. Sie nahm alles recht gleichmütig entgegen und sagte, sie werde den Rektor informieren. Ein paar Schulstunden später wurde ich ins Rektorat gerufen und musste meine Aussage noch einmal wiederholen. Der Rektor, ein älterer rundlicher Mann im Anzug, hörte die meiste Zeit schweigend zu. Als ich fertig erzählt hatte, machte er sich ein paar Notizen. Ich hatte in meiner Erzählung deutlich gemacht, wie sehr mich der Vorfall verstört hat und dass ich nun voller Angst war. Hätte ich in dieser Situation Empathie und vor allem ein hartes Durchgreifen seitens des Schulpersonals erlebt, wäre mir schon sehr geholfen gewesen. Aber so sollte es offensichtlich nicht sein.
Der Rektor relativierte sofort die von mir vorgebrachten Vorwürfe. Seine Schule habe ein großes Problem mit gewaltaffinen jungen Männern. Er sprach von einem „einzelnen bedauerlichen Vorfall“ und davon, dass er „mit dem Täter aus der Ethikstunde mal reden“ werde. Wirkliche Empörung war bei ihm zu keiner Zeit zu spüren und ich konnte mir auch damals schon gut denken, woran das liegt. Es war zu keiner Zeit ein Geheimnis, dass seine Wirtschaftsschule große Probleme mit Drogendealern, Gewalttätern und generell schwer erziehbaren Jugendlichen hat. Der Gebäudekomplex, in welchem meine Wirtschaftsschule untergebracht war, beherbergte nämlich auch sogenannte „Berufsvorbereitungsklassen“: Klassen, bestehend aus Menschen, die schon eine Zeit im Jugendknast verbracht hatten oder gesellschaftlich anderweitig negativ aufgefallen waren. Somit war das Lehrpersonal im gesamten Schulkomplex recht abgestumpft und passiv, in diesem Fall sehr zu meinem Leidwesen.
Ich wollte mich zuerst einfach weigern, diese Sache so auf sich beruhen zu lassen, aber die gesamte Schule stellte sich taub. Der Ethiklehrer sagte zwar aus, dass dieser Vorfall stattgefunden habe, jedoch verharmloste er ihn als „normalen Streit unter Jugendlichen“. Das ist auf so vielen Ebenen falsch gewesen, dass mich der Gedanke daran heute noch schmerzt. Zum einen hatte ich mich nie mit diesem jungen Türken gestritten, zum anderen ist an einer Morddrohung nichts normal. Sollte so etwas wirklich zum Normalzustand einer Schule gehören, dann müsste diese sofort dichtgemacht werden. Der junge Türke ist übrigens trotz dieser Tat und vielen weiteren Ausfällen nicht von der Schule geflogen.
Dieser Vorfall war der traurige Höhepunkt meiner Schulzeit in einem System, welches auf einer „Gleichheitslüge“ aufgebaut ist. Vorab muss man bemerken, dass absolut nichts falsch an der Aussage ist, dass alle Menschen gleich an Rechten und Pflichten sind. Was in meinen Augen aber ein Irrglaube ist, ist das Leugnen der elementaren Unterschiede der verschiedenen Kulturen in unserem Land. Wenn in einer Schulklasse größtenteils Migranten sind, dann verändert dies das Schulklima. Ich habe das selbst jahrelang erlebt und kann nur sagen: Junge muslimische Männer unterscheiden sich von der Mentalität, der Gewaltaffinität und dem Weltbild elementar von ihren nicht muslimischen Klassenkameraden. Das fängt beim Frauenbild an, geht weiter mit machohaften Attitüden und endet bei einem bedrohlichen „Ehre-Begriff“, der auch mit Gewalt durchgesetzt werden kann.
Was vom Mainstream oft als „Vorurteil“ oder „Rassismus“ abgetan wird, bestätigen mittlerweile auch eher systemtreue Politiker. So stellte die ehemalige Bundesfamilienministerin Schröder (CDU) fest, dass junge muslimische Männer eine höhere Gewaltneigung haben als ihre nicht muslimischen Altersgenossen. Dies führte sie auf deren Kultur und Sozialisation zurück.8
Wir haben hier also das klassische Problem des berühmten Elefanten im Raum, über den sich fast keiner zu sprechen traut. Frei nach dem Motto: Ja, wir haben ein Problem mit der fehlenden Integration junger Muslime, aber so schlimm ist es ja auch nicht, also habt euch mal alle nicht so!
Dies deckt sich mit den Erfahrungen, die ich an Schulen machen musste. Anstatt Probleme aktiv zu bekämpfen und Fehlverhalten hart zu sanktionieren, wird seitens der Pädagogen eine übertriebene Toleranz aufgebracht. Es werden Äußerungen und Verhaltensweisen toleriert, die bei einheimischen Schülern indiskutabel wären.
Um diese Gleichheitslüge aufrechtzu-erhalten, ist Politikern, Medien und Pädagogen alles recht. Missstände an Multikulti-Schulen werden relativiert, jungen muslimischen Schülern wird jedes Fehlverhalten nachgesehen. In meiner Ethikklasse hat der Großteil der jungen Muslime im Unterricht den Lehrer beleidigt, die Arbeit wurde verweigert und in der Pause wurde des Öfteren randaliert. Wenn ich all das vor Lehrern und der Schulleitung beklagt habe, hörte ich immer nur Beschwichtigungen und Relativierungen. Hauptsache, nichts gefährdet das Projekt der „Schule ohne Rassismus, an der alle Nationalitäten perfekt miteinander harmonieren“. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.
Was wäre plötzlich los, wenn der massive Rassismus gegenüber deutschen Kindern auf einmal groß in die Medien käme? Wenn ermittelt werden würde, wie oft junge muslimische Schüler Probleme mit den Normen, Sitten und Gesetzen unseres Landes haben und wie viele Störungen das im Schulbetrieb bedeutet? Wenn diese Problematik in den Vordergrund rücken würde, dann würde sich das gesellschaftliche Denken klar auf einen Fakt beschränken: Multikulti ist gescheitert.
Und genau das wird mit aller Macht zu verhindern versucht. Man relativiert Probleme, beschwichtigt Opfer und stilisiert Täter zu Unschuldslämmern. All das geschieht, damit das „Pro-Migration“-Klima nicht gestört wird und die Ideologie der Herrschenden keine Kratzer bekommt.
Ich habe meine Schulzeit hinter mir, aber was ist mit all den jungen Menschen, die erst noch in die Schule kommen? In einem bin ich mir sicher: Besser ist nichts geworden, eher schlechter. Wenige trauen sich wirklich an die Öffentlichkeit damit, aber auch mich erreichen immer wieder Nachrichten von jungen Einheimischen, die noch mitten in der Schulzeit stecken. Oft höre ich, dass sie sich wie eine Minderheit im eigenen Land fühlen. Ich versuche, diesen Menschen Mut zuzusprechen, aber das eigentliche Problem kann ich natürlich nicht lösen:
Deutsche Kinder werden an vielen Schulen immer mehr zur Minderheit. Und wer meint, dies sei kein Problem, der ist selbst Teil dieses Problems.
Der Tag, an dem ich auf hörte,
ARD und ZDF zu schauen
Jede Ideologie braucht die passende Propaganda, um sich langfristig durchsetzen zu können. „Zahlt die GEZ als Demokratieabgabe!“, „Migration ist eine Bereicherung“ oder „Weg mit dem Diesel!“ kann nur in den Köpfen der Menschen installiert werden, wenn man sie mehr oder weniger direkt damit beschallt. Neuerdings nennt man diese Praktik bei der ARD ja Framing.9
Meine Familie und ich waren jahrelang Zuschauer der öffentlich-rechtlichen Sender. Von Nachrichtensendungen wie der „Tagesschau“ und „heute-journal“ über Formate wie „Monitor“ hin zu Satiresendungen wie der „heute-show“ haben wir alles regelmäßig konsumiert und uns dabei noch nicht einmal besonders komisch gefühlt. Dies lag weniger daran, dass wir vom Programm so überzeugt waren, sondern vielmehr an der Macht der Gewohnheit: Irgendwann hatte man mal angefangen, das regelmäßig zu schauen, und dann wurde es eben jeden Abend eingeschaltet. Ich habe routinemäßig ab meinem dreizehnten Lebensjahr neben meinen Eltern auf dem Sofa Platz genommen,