1 Winthrop-Young, Geoffrey u. Wutz, Michael: Friedrich Kittler and Media Discourse Analysis, in: Kittler, Friedrich, Gramophone, Film, Typewriter, Stanford 1999, xi-xxxviii.
2 Zu diesem Erlösungsgestus vgl. Winthrop-Young, Geoffrey: American Kittler: Glossen zur Anschlussfähigkeit, in: Tumult, #50 (2012), 153–161.
3 Gumbrecht, Hans Ulrich: Mediengeschichte als Wahrheitsereignis. Zur Singularität von Friedrich A. Kittlers Werk, in: Kittler, Friedrich, Die Wahrheit der technischen Welt. Essays zur Genealogie der Gegenwart, hg. v. Hans Ulrich Gumbrecht, Frankfurt a. M. 2013, 396–422; und Mehring, Reinhold: Mathematikvergessenheit. Friedrich Kittlers Revision von Heideggers Seinsgeschichte, in: Neue Rundschau, #127/3 (2016), 102–121.
4 Kittler, Friedrich: Short Cuts, Frankfurt a. M. 2002, 39. Siehe auch Kittler, Friedrich: Heidegger und die Medien- und Technikgeschichte, Oder: Heidegger vor uns, in: Thomä, Dieter (Hrsg.), Heidegger-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, Stuttgart 2003, 500–504.
5 Herf, Jeffrey: Reactionary Modernism: Technology, Culture, and Politics in Weimar and the Third Reich, Cambridge 1984.
6 Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, München 1972, 553.
7 Spengler, Oswald: Frühzeit der Weltgeschichte. Fragmente aus dem Nachlass, hg. v. Anton Mirko Koktanek, München 1966, 133.
8 Spengler: Untergang, 763, Hervorhebung i. O.
9 Kittler, Friedrich: Grammophon, Film, Typewriter, Berlin 1986, 7 f.
10 Ebd., 33.
11 Ebd., 177.
12 »Es war eine Zeit der Kultur: man las und dachte (Reclam, Insel, Kunstwart), heute kennt man nur Fußball und Saalschlachten. Amerikanismus. Damit war ich der letzte einer Reihe. Eine neue fängt nicht mehr an.« Spengler, Oswald: Ich beneide jeden, der lebt. Die Aufzeichnungen »Eis heauton« aus dem Nachlaß. Mit einem Nachwort von Gilbert Merlio, Düsseldorf 2007, 14, Hervorhebung i. O. Man beachte, wie selbst die »Zeit der Kultur« nicht an den betriebsüblichen Autorsignifikanten festgemacht wird, sondern an Verlagen: Insel und Reclam statt Goethe und Schiller.
13 Spengler: Frühzeit, 48.
14 Gumbrecht: Mediengeschichte als Wahrheitsereignis, 410.
15 Vgl. zu Spengler: Gasimov, Zaur u. Lemke Duque, Carl Antonius: Oswald Spengler als europäisches Phänomen. Die Kultur- und Geschichtsmorphologie als Auslöser und Denkrahmen eines transnationalen Europa-Diskurses, in: Oswald Spengler als europäisches Phänomen, hg. v. Zaur Gasimov und Carl Antonius Lemke Duque, Göttingen 2013, 7–14; und zu Kittler: Winthrop-Young, Geoffrey: The Kittler Effect, in: New German Critique, #132 (2017), 205–224.
16 Zu Hegel/Spengler vgl. Engels, David: »Ducunt fata volentem. Nolentem trahunt.« Hegel, Spengler und das Problem der Willensfreiheit im Geschichtsdeterminismus, in: Ders. (Hrsg.), Von Platon bis Fukuyama. Biologistische und zyklische Konzepte in der Geschichtsphilosophie der Antike und des Abendlandes, Brüssel 2015, 243–279; zu Kittler/Spengler vgl. Steinfeld, Thomas: Diskursive Handgreiflichkeiten. Friedrich A. Kittlers Geschichtsphilosophie der Medientechnik, in: Merkur, #43:5 (1989), 429–434.
17 Spengler: Untergang, 3.
18 Siehe Schoeps, Hans-Joachim: Vorläufer Spenglers. Studien zum Geschichtspessimismus im 19. Jahrhundert, Leiden/Köln 1953.
19 Spengler, Oswald: Reden und Aufsätze, hg. v. Hildegard Kornhardt, München 1937, 68.
20 Spengler: Untergang, 612.
21 Spengler, Oswald: Briefe. 1913–1936, in Zusammenarbeit mit Manfred Schröter hg v. Anton Mirko Koktanek, München 1963, 97.
22 Koselleck, Reinhart: Erfahrungswandel und Methodenwechsel, in: Ders., Zeitschichten. Studien zur Historik, Frankfurt a. M. 2003, 27–77.
23 Ebd., 41.
24 Ebd.
25 Siehe (mit Bezug auf Spenglers Paläontologie) Bohrer, Karl Heinz: Plötzlichkeit. Zum Augenblick des ästhetischen Scheins, Frankfurt a. M. 1981, 49.
26 Es ist kein Zufall, dass »Beschreibung« in der berühmtesten Kittler-Sentenz auftaucht: »Medien bestimmen unsere Lage, die (trotzdem oder deshalb) eine Beschreibung verdient.« (Kittler: Grammophon, Film, Typewriter, 3.) Mit der Beschreibung der Lage wird umgeschrieben, was man bislang für »unsere Lage« hielt. Wobei es auch kein Zufall ist, dass der nachgeordnete Relativsatz sowohl von Kittler-Gegnern als auch von Kittler-Jüngern oft ausgelassen wird. Beide Parteien haben Schwierigkeiten mit dem »trotzdem«.
27 Anders, Günther: Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. II: Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution, München 1980, 273.
28 Koselleck: Erfahrungswandel und Methodenwechsel, 77.
29 Z. B. Meier, Christian: Sieger, Besiegte oder wer schreibt die Geschichte?, in: Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (2009), 125–148.
30 Mann, Thomas: Doktor Faustus, Frankfurt a. M. 1990, 309.
31 Wo vom Zusammenhang von Krieg, Erfahrung und historischer Selbstvergewisserung die Rede ist, stößt man zwangsläufig auf Benjamins Diagnose der Erfahrungsverarmung in den technologisch entfesselten Massenschlachten des Ersten Weltkriegs. Man könnte die These aufstellen, dass die zwei großen Doppelkriege – Perserkrieg und Peloponnesischer Krieg einerseits, die zwei Weltkriege andererseits – die Buchenden geschichtlicher Erfahrbarkeit darstellen.
32 Kittler, Friedrich u. Rau, Milo: So wird man Historiker, Ein Gespräch zwischen Milo Rau und Friedrich Kittler über die rumänische Telerevolution, die unterschwellige Kraft der Bilder und Reinhart Koselleck in Russland, in: Rau, Milo et al. (Hrsg.), Die letzten Tage der Ceauşescus: Materialien, Dokumente, Theorie, Berlin 2010, 143–152.
33 Ebd., 144.
34 Ebd., 152.
35 Ebd.
36 Siehe Winthrop-Young, Geoffrey: De Bellis Germanicis: Kittler, the Third Reich, and the German Wars, in: Cultural Politics, #11:3 (2015), 361–375; und Ders.: Kittler and the Media, Cambridge 2012, 129–143.
37 Zum Zusammenhang von Krieg und Kittlers Göttern vgl. jetzt auch Berz, Peter: Kittlers Schriften. Kittlers Götter, in: Kittler, Friedrich et al. (Hrsg.), Götter und Schriften rund ums Mittelmeer, München 2017, 19–69.
38 Spengler, Oswald: Urfragen. Fragmente aus dem Nachlass, unter Mitwirkung v. Manfred Schröter hg. v. Anton Mirko Koktanek, München 1965, 217.
39 Ebd., 344 f.
40 Ebd., 225.
41 Ebd., 275.
42 Vgl. Großheim, Michael: Heidegger und die Philosophische Anthropologie (Max Scheler. Helmuth Plessner, Arnold Gehlen). Von der Abwehr der anthropologischen Subsumtion zur Kulturkritik des Anthropozentrismus, in: Thomä (Hrsg.), Heidegger-Handbuch, a. a. O., 335–339.
43 Spengler, Oswald: Der Mensch und die Technik, Paderborn o. J., 32, Hervorhebung i. O.
44 Spengler: Urfragen, 343.
45 Ebd.
46 Vgl. die einschlägigen Passagen in Spengler: Untergang, 591–593. und Ders.: Urfragen 217–225 u. 236–239. Es ist kein Wunder, dass Dacqué bei Thomas Mann unter dem Namen Egon Unruhe in den katastrophenseeligen Diskussionsrunden des Münchner Sixtus Kridwiß-Kreises auftaucht. Vgl. hierzu Dierks, Manfred: Die Figur des Dr. Unruhe im Kridwiß-Kreis und die »neue Wissenschaft« nach dem Kriege, in: Detering, Heinrich et al. (Hrsg.), Thomas Manns »Doktor Faustus« – neue Ansichten, neue Einsichten, Frankfurt a. M. 2013, 133–151. Überhaupt bedarf der gesamte paläontologische Zusammenhang bei Spengler bis hin zu Otto Schindewolf, dessen Typostrophentheorie fast wie eine Übertragung kulturmorphologischer Prinzipien auf die biologische Artenentwicklung erscheint, einer genaueren Untersuchung.
47 Braudels Dreizeitenschema – das lässt sich unter anderem seiner berühmten Antrittsvorlesung am Collège