er starb am Kreuz „wie ein Verbrecher“.
Deshalb hat Gott ihn auch so unvergleichlich hoch erhöht
und hat ihm „als Ehrentitel“ den Namen gegeben,
der bedeutender ist als jeder andere Name.
Und weil Jesus diesen Namen trägt,
werden sich einmal alle vor ihm auf die Knie werfen,
alle, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind.
Alle werden anerkennen, dass Jesus Christus der Herr ist,
und werden damit Gott, dem Vater, die Ehre geben.
Philipper 2,6-11 (NGÜ)
Nach zwei Jahren waren sich Petrev und Nesrine sicher: Jesus Christus war mehr als ein Prophet gewesen, Gott hatte ihn geschickt, um den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen. Man brauchte keine Vermittler, keine Heiligen, zu denen besonders Nesrines Schwiegermutter oft betete.
Das Gespräch mit Jesus half Nesrine, wenn sie sich über die Mutter ärgern wollte. Er machte sie ruhiger, und Jesus zeigte ihr, wie sie die Mutter lieben konnte, statt sie zu verachten. Das Leben unter einem Dach mit ihren Schwiegereltern war zwar immer noch nicht leicht, doch sie hatten jetzt weniger Streit.
Das Ampelmännchen war rot. Gedankenversunken sah Nesrine zum Himmel auf und wartete. Sie hatte ihnen verziehen, doch es schmerzte immer noch. Eines Tages hatte Petrevs Bruder mit seiner Frau sie unverhofft besucht. Sie hatten nicht damit gerechnet, und so hatte die Bibel noch offen auf ihrem Tisch gelegen.
Sie waren fest überzeugt, Nesrine, deren Glaubensleben ihnen schon immer ein Dorn im Auge gewesen war, hätte Petrev vom wahren Glauben weggeführt. Sie waren wütend gegangen und hatten ihr ein Ultimatum gestellt: „Wenn du dich nicht von meinem Bruder trennst und ihn und die Jungen frei gibst, wird das Konsequenzen für dich haben.“
Doch Nesrine und Petrev folgten inzwischen gemeinsam Jesus nach und glaubten an ihn, von ganzem Herzen. Es kam für sie nicht infrage, sich voneinander zu trennen. Petrevs Familie terrorisierte Nesrine tagaus, tagein, und ihnen wurde klar, wenn sie nicht gingen, würde man sie gewaltsam trennen. Dafür sorgen, dass Nesrine ins Gefängnis kam. Petrevs Bruder stand in engem Kontakt mit der Geheimpolizei.
Und nun waren sie hier in Deutschland.
Nesrine fühlte sich einsam und fremd, das Lernen der Sprache heute Morgen in der Sprachschule war wieder frustrierend gewesen. Aber mit Gottes Hilfe würde sie nicht aufgeben. Vor lauter Beten und Denken hatte sie die Grünphase der Ampel verpasst. „Danke, Jesus, dass ich hier bin. Dass ich dich in Freiheit anbeten darf, dass ich ungestört mit dir reden kann. Dass ich hier so viel über dich dazugelernt habe, was wir alleine nicht herausgefunden hätten. Danke für die Zeichen, die du mir jeden Tag gibst, sodass ich weiß, du bist bei mir.“ Nesrine konnte gar nicht mehr aufhören, Jesus laut für all das Gute zu danken, das er an ihr getan hatte. Dass man in Deutschland laut aussprechen konnte, was man dachte, genoss Nesrine auf ihren Gebetsspaziergängen.
„Gott, könntest du mir nicht auch heute ein Zeichen geben, dass ich weiß, du bist da? Danke dafür.“
So sprach Nesrine mit Gott an der Ampel, als das Ampelmännchen rot war.
Nesrine sieht hoch, zum Himmel. Und dort ist er, Jesus. In einem weißen Gewand, er hält einen Stab in seinen Händen. Und er lächelt auf Nesrine herab. Wunderschön. Tröstlich. Als wolle er sagen: „Ich freue mich an dir, Nesrine.“
Dann nimmt das Ampelmännchen seine Arme hoch, und es wird grün. Automatisch setzt Nesrine ihre Beine in Gang.
„Warum bin ich rübergegangen? Warum bin ich nicht stehen geblieben und habe mich hingekniet vor ihm, meinem Herrn? Ich weiß es nicht. Doch ich werde nie wieder vergessen, wie wunderschön er war!“
Die Worte sprudeln ungebremst aus Nesrine hervor, als sie zu Hause Petrev von ihrem Erlebnis berichtet. „Ich war so überrascht und perplex, ich habe ja nicht damit gerechnet, Jesus dort zu sehen!“ Nesrine schüttelte immer wieder den Kopf, könnte sie den Moment doch noch einmal zurückholen! „Weißt du Petrev, ich habe einem Gott mein Herz geschenkt, den ich nie gesehen hatte, aber nun durfte ich ihn sehen! Ich bin so dankbar dafür!“
Dann wandte sich Jesus wieder zu den Jüngern,
sie beiseite und sagte:
„Glücklich zu preisen sind die, die das sehen, was ihr seht!
Denn ich sage euch:
Viele Propheten und Könige hätten gern gesehen,
was ihr seht, und haben es nicht gesehen;
sie hätten gern gehört, was ihr hört,
und haben es nicht gehört.
Lukas 10,23-24 (NGÜ)
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