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Anwendung Balanced Scorecard
Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, eine Balanced Scorecard einzuführen, läuft dies meist in folgenden Schritten ab:
1. | Vision identifizieren: |
Wie lautet das Unternehmensziel bzw. das Leitbild, das erreicht werden soll?
2. | Strategie definieren: |
Welche Strategie soll eingeschlagen werden, um das Unternehmensziel zu verfolgen?
3. | Perspektiven definieren: |
Welche Perspektiven sollen untersucht werden? Genügen die vier oben dargestellten Blickwinkel oder müssen weitere/andere betrachtet werden?
4. | Kennzahlen definieren: |
Welche Kennzahlen sind aussagekräftig und können auch ohne allzu großen Aufwand erhoben werden?
5. | Scoreboard auswerten: |
In welchen Abständen und auf welche Weise soll das Scoreboard ausgewertet werden?
6. | Arbeitspläne erstellen: |
Was muss getan werden, um die Ziele zu erreichen?
7. | Weiterentwicklung der Scorecard: |
Muss die Scorecard aufgrund der bisherigen Erfahrungen weiterentwickelt werden?
16Die dargestellte Arbeitsweise mit einer Scorecard ist nur eine von zahlreichen möglichen Varianten. So hat das Balanced Scorecard Institute das obige Modell um zwei Schritte zum Nine-Steps-Model ausgedehnt, während Prof. Dr. Claus W. Gerberich (University of Applied Sciences Worms) das SixLoop-Konzept verfolgt.
4. Struktur der IFRS
4.1 Rahmenkonzept
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Framework = Rahmenkonzept
Wie bereits in Tz. 8 erwähnt, ist Grundlage der IFRS das so genannte Framework (Rahmenkonzept). Hier werden Ziele, Adressaten, Grundsätze und Konzeption der IFRS zentral erläutert. Diese zentrale Zusammenfassung der Grundprinzipien liegt im deutschen Handelsrecht nicht vor. Dort sind die Bewertungsgrundsätze zum Teil über das HGB verstreut (z. B. §§ 246 und 252 HGB), zum Teil überhaupt nicht normiert. Dies kann bei Auslegungsfragen zu größeren Schwierigkeiten führen.
Das Framework ist kein eigener Standard, hilft dem Unternehmen aber in Fällen von Regelungslücken, eine Lösung zu entwickeln (IAS 8.11b). Sollte es jedoch zu einem Konflikt zwischen den Vorschriften des Rahmenkonzepts und jenen eines Standards kommen, genießen die Vorschriften des Standards Vorrang vor denen des Rahmenkonzepts (F. 2-4).
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Aufbau des Framework
Die 110 Paragrafen des Rahmenkonzepts können wie folgt eingeteilt werden:
19Neben den unter Tz. 8 dargestellten Abschlusstheorien sind im Framework u. a. noch folgende Beschränkungen für relevante und verlässliche Informationen genannt:
Zeitnähe (F. 43) Kommt es bei der Berichterstattung zu einer unangemessenen Verzögerung, so können die Informationen ihre Relevanz verlieren. Das Management muss in vielen Fällen die jeweiligen Vorteile einer zeitnahen Berichterstattung und einer Bereitstellung verlässlicher Informationen gegeneinander abwägen. Um Informationen zeitnah bereitzustellen, kann es häufig erforderlich sein, zu berichten, bevor alle Aspekte eines Geschäftsvorfalles oder eines Ereignisses bekannt sind, wodurch die Verlässlichkeit gemindert ist. Wird umgekehrt die Berichterstattung hinausgezögert, bis alle Aspekte bekannt sind, mag die Information zwar äußerst verlässlich sein, jedoch ist sie für die Adressaten, die in der Zwischenzeit Entscheidungen treffen mussten, nur von geringem Nutzen. Um eine Ausgewogenheit zwischen Relevanz und Verlässlichkeit zu erreichen, ist die übergeordnete Überlegung zu berücksichtigen, wie den Bedürfnissen der Adressaten im Hinblick auf ihre wirtschaftlichen Entscheidungen am besten entsprochen werden kann. |
Abwägung von Nutzen und Kosten (F. 44) Der aus einer Information abzuleitende Nutzen muss höher sein als die Kosten für die Bereitstellung der Information. Die Abschätzung von Nutzen und Kosten ist jedoch im Wesentlichen eine Ermessensfrage. Darüber hinaus sind die Kosten nicht notwendigerweise von den Adressaten zu tragen, die in den Genuss des Nutzens kommen. Nutzen kann auch anderen zugute kommen als den Adressaten, für die die Informationen bereitgestellt werden. Beispielsweise kann die Bereitstellung zusätzlicher Informationen für Kreditgeber die Fremdkapitalkosten eines Unternehmens senken. Aus diesen Gründen ist es schwierig, in jedem besonderen Fall einen Kosten-Nutzen-Test durchzuführen. |
4.2 IFRS und IAS
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Due Process
Wie bereits in Tz. 7 geschildert, kommen die einzelnen Standards in einem Due Process zustande. Jeder einzelne Standard behandelt ein bestimmtes Thema des Rechnungswesens. Dadurch dass laufend neue Standards in Kraft treten, wird die Sammlung an Standards, die vor einigen Jahren noch recht lückenhaft anmutete, immer dichter. Mittlerweile gibt es nahezu zu allen Themen des Rechnungswesens einen eigenen Standard.
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Struktur der Standards
Die einzelnen Standards haben eine relativ klare, leicht zu erfassende Struktur, die wesentlich schneller zu ergreifen ist, als die Struktur so mancher deutscher Gesetze. Jeder einzelne Standard hat ein eigenes Inhaltsverzeichnis. Außerdem wird zu Beginn eines Standards stets dessen Zielsetzung und Anwendungsbereich genannt. Die Standards sind in einzelne Paragrafen untergliedert. Diese können wiederum Buchstaben und Unternummern aufweisen (z. B. IFRS 1.24 a i). Darüber hinaus sind alle für einen Standard relevanten Begriffsdefinitionen innerhalb des Standards angegeben.
22Der typische Aufbau eines IFRS ist folgender:
Zielsetzung (objectives) |
Anwendungsbereich (scope) |
Definitionen (definitions) |
Standardtext/Regelungen (standards, rules) |
Angaben (disclosures) |
Übergangsvorschriften (transitional provisions) |
Inkrafttreten (effective date) |
Anhang (appendix) |