WO SCHLÄFST DU AM LIEBSTEN, WENN ICH NICHT DAHEIM BIN? Sieh, wie sich dein tierischer Freund bereit macht, an seinem Lieblingsplatz zu schlafen. Fühl aus seiner Perspektive, wie du schläfrig wirst und schau dich um. Was siehst du? Welche Farbe hat das Bettzeug, der Teppich, das Handtuch, das Nest oder der Ast, auf dem er sich ausruht? Welches Material spürst du, welche Temperatur? Wie fühlt es sich unter seinem Körper an? (Du sendest vielleicht das Bild eines grünen Teppichs, und er korrigiert es mit einem Bild eines blauen Bettüberwurfs.)
WER IST DEIN BESTER FREUND? Sei darauf gefasst, dass das nicht unbedingt du bist. Sieh, wie dein Tier auf das Tier zuläuft, zukriecht oder zufliegt, das es am meisten mag. Das Gefühl von Liebe und Erregung zeigt dir, wen es liebt. Deswegen geht es nicht so sehr um den Gegenstand der Liebe, als um das Gefühl selbst, das wir erschaffen. (Wir werden den Austausch von Gefühlen im Kapitel über Hellfühlen erforschen.) Vielleicht ist es leichter, diese Frage in folgendem Bild zu stellen:
WER GIBT DIR LECKERBISSEN? Wenn du dir einen Leckerbissen vorstellst, der deinem Tier vor der Nase baumelt, wird es dir das Bild der Person senden, die ihm den Leckerbissen vor die Nase hält. Du wirst vielleicht überrascht sein, dass deine Nachbarn deinen Hund füttern.
WELCHE LECKERBISSEN MAGST DU AM LIEBSTEN? Sende ein Bild von dem Leckerbissen, den dein Tier deiner Meinung nach am liebsten hat, und lass dir dein Bild vom Tier korrigieren. Auch hier gibt es oft Überraschungen. Du könntest herausfinden, dass dein Tier am liebsten das Katzenfutter von nebenan frisst oder auch die Pommes frites, die es dir am Vorabend vom Tisch stibitzt hat.
WER NIMMT DICH IM AUTO MIT? Unternimm aus der Perspektive deines Tieres eine Autofahrt. Setz dich an seinen Platz und sieh, was es sieht. Denk daran, dass es nicht deine Größe hat. Es sieht die Welt von einem viel niedriger gelegenen Standpunkt aus. Schau jetzt, wer das Auto lenkt und mit „dir“ redet und „dir“ den Kopf tätschelt.
WOHIN FÄHRST DU AM LIEBSTEN IM AUTO? Sende das Gefühl der Erwartung und steig als dein Tier aus dem Auto. Betrachte die Welt um dich aus seiner Perspektive. Gibt es Vögel? Bäume? Wasser? Andere Tiere? Was ist auf dem Boden? Wonach riecht es?
WAS HAST DU HEUTE GEMACHT? Das ist eine gute Frage, wenn ihr zwei den ganzen Tag getrennt seid. Sende ein Bild von dem, was es deiner Meinung nach getan hat. Schlaf in seinem Bett, setz dich ans Fenster - vielleicht sendet es dir Bilder zurück, wie es an der Couch knabbert, aus der Toilette trinkt, die Tiere in der Nachbarschaft quält oder dergleichen. Nimm das mit Humor. Wenn es nach dem telepathischen Austausch bestraft wird, wird es sich dir nicht mehr anvertrauen.
Wenn du keine klare Antwort auf eine deiner Fragen bekommen kannst, dann erzwinge nichts und sei nicht entmutigt. Stell einfach gut gelaunt die nächste Frage. Erinnere dich, dass dies eine Scharade auf psychischer Ebene ist. Wenn du kein Bild erhältst, kannst du es ein andermal wieder versuchen, und wenn du unverständliche Bilder empfängst, wird dir ihr Sinn aller Wahrscheinlichkeit nach später aufgehen.
9. Verabschiede dich mit Anstand. Wenn du deinen Besuch beendet hast, bedanke dich bei deinem Freund dafür, dass er dir seine Gedanken und Wünsche anvertraut hat.
Sag ihm, dass du dankbar bist, dass er dich so großzügig in seinen Körper hinein ließ, und dass du diese Form der Kommunikation mit ihm in Zukunft öfter üben möchtest. Danke ihm für das Gespräch und bitte ihn, geduldig mit dir zu sein. (Glaub keinen Augenblick lang, dass Tiere nicht jedes Wort verstehen, das wir sagen.)
10. Kehre in deinen Körper zurück. Nun kannst du üben, deinen Körper auf dem selben Weg zu betreten, wie du den Körper deines Freundes durch ein Portal am Scheitel betreten hast. Konzentriere dich auf deine Atmung und lenke deine Aufmerksamkeit wieder auf dein Herz. Werde dir der Gefühle und Wünsche in deinem eigenen Körper bewusst und erinnere dich daran, dass die Gefühle, die du gerade im Körper deines Freundes erlebt hast, nicht die deinen sind. Dein Freund hat seinen eigenen Körper und du hast deinen. Obwohl ihr manchmal eure Erfahrungen teilt, seid ihr getrennt von einander und einmalig.
Stell dir deinen Freund umgeben von einem Feld weißen Lichts vor - als würde er eine Rüstung aus Mondstrahlen tragen. Umgib jetzt deinen Körper mit deiner eigenen Mondstrahlenrüstung. Lass Kommunikation zu, aber haltet gleichzeitig eure Identitäten auseinander. Sogar diese Kommunion benötigt gesunde Grenzen.
11. Reagiere auf den Wunsch deines Tieres. Wenn deine Meditation beendet ist, musst du deinem Freund unbedingt das geben, worum er dich bat. Auch wenn du selbst nicht daran glaubst, dass dein Kontakt erfolgreich war, wird dein Tier wissen, dass du Kontakt geknüpft hast, und auf die Erfüllung deines Versprechens warten. Mach keine Versprechen, die du nicht halten kannst. Sonst würde dein Tier lernen, dir zu misstrauen und nicht mehr telepathisch mit dir kommunizieren. Schreite nach einer telepathischen Kommunikation immer so schnell wie möglich zur Tat. Das wird dein Tier ermutigen, auch in Zukunft wieder mit dir zu kommunizieren, und du erweist dich als vertrauenswürdiger Freund. Wenn du den Wunsch deines Freundes nicht erfüllen kannst (z. B. eine Schüssel mit Rebhuhn oder Maus), nimm den bestmöglichen Ersatz, beispielsweise ein Stück warmes, nur halb gekochtes Huhn.
Wenn ihr Bilder von Leckerbissen oder Spielzeug austauscht, dann bring sie deinem Freund und zeig ihm damit, dass du seine Gedanken empfangen hast. Wenn ihr Bilder von einer Autofahrt ausgetauscht habt, vom Herumtoben im Park oder von einem Besuch bei Oma, dann setze diese in die Wirklichkeit um. Ich komme wieder darauf zurück, weil es so wichtig ist. Lass eurer Konversation immer Taten folgen. Überhäufe deinen Freund mit Aufmerksamkeit und lobe ihn überschwänglich dafür, dass er dir seine Gedanken mitteilt.
Diese positive Verstärkung wird sich als sehr nützlich erweisen, wenn du anfängst, Fragen über heikle Themen zu stellen. Im Augenblick bist du dabei, Vertrauen aufzubauen. Du musst das Vertrauen eines Tieres haben, bevor du auf negative Umstände wie medizinische Probleme oder Verhaltensstörungen eingehen kannst.
An einen neuen menschlichen Freund würdest du keine allzu persönlichen Fragen richten (wenn du Taktgefühl hast), und genauso kannst du kein Gespräch mit einem Tier eröffnen, indem du seine Gefühle verletzt oder es in die Defensive treibst.
Ich eröffne das Gespräch immer mit den Worten: „Was frisst du am liebsten?“, denn Tiere sprechen genauso gern über dieses Thema wie die meisten Menschen. Würde ich die Unterhaltung mit den Worten „Hast du Krebs?“ eröffnen, dann wäre hiermit die Unterhaltung meist auch schon beendet. (Überraschenderweise kennen die meisten Tiere die Namen für ihre Gesundheitsprobleme. Ich weiß nicht, ob sie sie beim Tierarzt lernen oder ob dies ein tiefes „Wissen“ ist.) Auch nachdem du eine Beziehung mit einem Tier hergestellt hast, kann es von neugierigen Fragen abgeschreckt werden und die Kommunikation abbrechen. Du wirst herausfinden, dass Tiere dir nicht immer antworten wollen. Du wirst auch unweigerlich entdecken, dass Tiere lügen (und dich übers Ohr hauen). Wenn man Fragen stellt wie „Wer hat auf meine Schuhe gepinkelt?“ oder „Wer hat am Tischbein genagt?“, schieben Tiere wie Kleinkinder gern anderen die Schuld zu. Jedes Mal wenn ich meine fünf Katzen frage: „Wer hat den Streit angefangen?“ antworten sie mir im Chor: „Ich nicht!“ (Dann lachen sie.) Also sei am Anfang höflich und geh die Sache mit Humor an. Erinnere dich an folgende Ausgangspunkte:
1. Baue zuerst Vertrauen auf.
2. Geh später auf Probleme ein.
Für den Fall, dass du diese Übung mit einem deiner tierischen Freunde gemacht hast und zum ersten Mal in deinem Leben Kontakt hattest:
12. Brüll „Juhuuu!“ Jetzt kannst du vom Stuhl aufspringen und einen Siegestanz aufführen. Tanze einen Jig. Mach Steve Martins wilde, verrückte Sprünge durch das Zimmer. Brülle und schreie und tanze. Du hast deine übersinnlichen Fähigkeiten angezapft, und das ist keine Kleinigkeit. Du hast etwas Kühnes getan! Du hast der Konvention ins Angesicht gelacht und entdeckt, dass du mystische, magische, wunderbare Kräfte hast. Dies ist ein Grund zum Feiern.