Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

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Жанр произведения: Историческая литература
Год издания: 0
isbn: 9783534720613
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in Stärke von 5 Kompanien geschaffen. Zwei Kompanien davon sind dem Einsatzkommando unterstellt worden. Davon bewacht eine Kompanie das inzwischen in Kowno Fort 7 eingerichtete Judenkonzentrationslager und führt die Exekutionen durch, während die andere Kompanie im Einverständnis mit dem Feldkommandanten vom Einsatzkommando zu ordnungspolizeilichen Aufgaben verwendet werden soll.6 Vorräte an Fleisch und Mehl reichen in Kowno noch 6 Wochen. Fort VII in Kowno wird als jüdisches Konzentrationslager mit 2 Abteilungen eingerichtet: 1) männliche Juden, 2) weibliche Juden und Kinder. Z.Zt. sind im Fort etwa 1500 Juden untergebracht. Die Bewachung erfolgt von litauischen Wachmannschaften. Im Zentralgefängnis sind z. Zt. untergebracht: 1869 Juden, 214 Litauer, 134 Russen, 1 Lette, 16 Polen. Es ist die Errichtung eines weiteren Konzentrationslagers für Juden im Fort IX in Kowno geplant.7 Im ehemaligen Gebäude des NKWD wurde in einem Nebengelaß ein „Vernehmungszimmer“ vorgefunden. An diesen Raum schloß sich nach hinten das eigentliche Vernehmungszimmer, das ebenfalls doppelt gepolsterte Türen hatte, und dessen Inventar aus einem Schreibtisch und 3 Stühlen bestand, an. Von diesem Raum führte wiederum eine gepolsterte Tür in eine Art Folterkammer. Diese Folterkammer hat eine Größe von etwa 5 ⨯ 5 Metern. Die Wände sind durch Holz verschalt. Die Decken und der Fußboden sind aus Beton. Im Boden befindet sich ein Abfluß für Blut und Unrat. In diesem Raum wurden die Beschuldigten so lange geschlagen, bis sie geständig waren oder den Fangschuß erhielten. Im Abfluß wurden noch Spuren von Blut und Patronenhülsen gefunden. Desgleichen sind an den Wänden des Vernehmungszimmers neben der Folterkammer Blutspuren zu finden. In der Polizeiabteilung des litauischen Innenministeriums wurden die Panzerschränke mit Schweissgerät geöffnet. Aufmarschpläne der Russen und Berichte über die Stimmung der Truppen in der roten Armee wurden dem AOK 16 übergeben. Weitere Sicherstellungen: a) Intouristbüro, b) Zentralkomitee der kommunistischen Jugend, c) Zentralkomitee des MOB (23 versandfertige Kisten, die nach Moskau abgesandt werden sollten, sichergestellt), d) MOB-Geschäftsstelle, e) Stab der Eisenbahn der GPU (NKWD), f) Stadtkomitee der kommunistischen Jugend, g) Kreiskommando der Miliz.

      Einsatzgruppe B: Standort Lemberg.

      In Lemberg festgestellt, daß von Russen etwa 12 Agenten zurückgelassen mit dem Auftrag an Brücken usw. Sabotageakte vorzunehmen. 2 Agenten, die Wehrmachtkabel durchschnitten, festgenommen. EK 4a: Standort Luzk. Ebenfalls stets an der Spitze der einmarschierenden Truppen im Raume von Luzk tätig. 2000 Erschießungen als Gegenmaßnahme für Ermordung von Ukrainern. Material sichergestellt.8 In Brody 50 bis 60 Panzerschränke mit Material der GPU sichergestellt. EK 4b: Standort Tarnopol. In Tarnopol 5000 Ukrainer verschleppt, 2000 ermordet. Als Gegenmaßnahmen Festnahmeaktionen gegen jüdische Intelligenz, die für die Ermordungen mitverantwortlich und außerdem Zuträger der NKWD, in die Wege geleitet. Zahl auf etwa 1000 geschätzt. Am 5.7. etwa 70 Juden von den Ukrainern zusammengetrieben und mit geballter Ladung erledigt. Weitere 20 Juden auf der Straße durch Militär und Ukrainer erschlagen, als Reaktion auf die Ermordung dreier Soldaten, die gefesselt mit abgeschnittenen Zungen und ausgestochenen Augen im Gefängnis aufgefunden. Wehrmacht erfreulich gute Einstellung gegen die Juden.9 Zloczow nach Agenten und Material überholt.10

      Einsatzgruppe C: Standort bisher Slonim, auf dem Marsch nach Minsk. Keine Ereignismeldungen.

      III) Militärische Ereignisse:

      Heeresgruppe Süd:

      Erreichte Linie 17. und 6. Armee: Stryj–Rohatyn–Kozowa–Tarnopol–Podwolczyska–Toki–Zbaraz–Ostrog–Beresdow–Rowno–Klewan–Wysoka–Kowel. Balti in Rumänien genommen. Vorausabteilung vor Shitomir.

      Heeresgruppe Mitte:

      AOK 2 und 9 im Vormarsch nach Osten, hatten keine Kämpfe mehr. Panzergruppe gelang es, einen Brückenkopf über den Dnjepr bei Rogatschew zu gewinnen. Feind im Nowogrodeker Kessel zeigt keinen Kampfwillen mehr. Erreichte Linie: Vorderste Panzerteile Brückenkopf Rogatschew–Bjarezyn–Borissow–Lepel–Dzisna. Inf.Korps schließen Richtung Minsk auf.

      Heeresgruppe Nord:

      Panzergruppe im Vorgehen auf Ostrow. Inf.Korps mit Anfängen an Düna herangekommen. Vor der Front der Panzergruppe nur schwacher Feindwiderstand. Feind weicht nach Nordosten aus. Erreichte Linie: Bukmuiza–Gavri–Linave–Galgauska. Inf.Korps überschritten die Düna.

      Finnland:

      Karkujaervi–Tuutijaervi–80 km ostwärts Grenze bei Salla, 10 km nordostwärts Liza erreicht.

      Letzte Meldungen:

      Im Vorgehen auf Bobruisk ostwärts Rogatschew erreicht. Linie von Borissow–Lepel erreicht. Vormarsch auf Mogilew. Bei Beresina Brückenköpfe gebildet. Kessel um Nowogrodek im Nordosten geschlossen. Mot. Einheiten 20 km über Glebokie hinaus in nordostwärtiger Richtung vorgestoßen. Von Brückenkopf Dünaburg Linie Andruseni–Tiskadi erreicht. Brückenkopf Jakobstadt in Richtung Ostrow vorgestoßen. Vilaka erreicht.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs der Ämter I, II, III, V, VI, VII

      SS-O’Stubaf. Rauff

      IV-Gesch.Stelle (3 Stück)

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      IV A 1 d (5 Reserve)

       Aus: BAB, R 58/214

      1 Vgl. Marshall Lee Miller: Bulgaria during the Second World War, Stanford 1974, S. 62f.; Hans Joachim Hoppe: Bulgarien – Hitlers eigenwilliger Verbündeter. Eine Fallstudie zur nationalsozialistischen Südosteuropapolitik, Stuttgart 1979, S. 130.

      2 Vgl. Urteil LG Ulm v. 29.8.1958, BAL, B 162/2615; dto. LG Dortmund v. 12.10.1961, BAL, B 162/ 14163; Wilhelm: Die Einsatzgruppe A, S. 56–60.

      3 Bezieht sich auf Augustinas Voldemaras, geb. 1883, der nach dem Militärputsch 1926 als Ministerpräsident u. Außenminister zum starken Mann Litauens aufstieg. Er stand der autoritär-faschistischen Organisation Gelezˇinis Vilkas (Eiserner Wolf) vor. Seine regionale Machtbasis, wo er vor allem mit den Sympathien der Militärs rechnen konnte, lag in Kowno. Im Konflikt mit dem ebenfalls am Putsch beteiligten Staatspräsidenten Smetona wurde er jedoch 1929 verhaftet, in die Provinz abgeschoben u. dort unter Arrest gestellt. Der Einmarsch der Sowjets bedeutete für ihn die Deportation ins Innere Rußlands, wo er 1944 verstarb; biographisch: EdH, Bd. 3, S. 1501; vgl. von Rauch: Geschichte der baltischen Staaten, S. 51, 155f., 213; Leonas Sabaliūnas: Lithuania in Crisis. Nationalism to Communism, 1939–1940, Bloomington-London 1972; Alfonsas Eidintas/Vytautas Žalys/Alfred Erich Senn: Lithuania in European Politics. The Years of the First Republic, 1918–1940, New York 1999; Raimundas Lopata: Die Entstehung des autoritären Regimes in Litauen 1926. Voraussetzungen, Legitimierung, Konzeption, in: Oberländer: Autoritäre Regime in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1944, S. 95–141.

      4 Zur litauischen Nationalistenbewegung: Michael MacQueen: The Context of Mass Destruction: Agents and Prerequisites of the Holocaust in Lithuania, in: HGS 12(1998), S. 27–48.

      5 Hier werden die Pogrome u. die Zahl der Opfer ausgespart. Das KTB des AOK 16/Ia hielt dagegen am 27.6.1941 fest: „Am 24., 25., 26.6. macht sich die Wut der Bevölkerung in Judenpogromen Luft, denen etwa 2½–3000 Juden z. Opfer fallen“, BA-MA, RH 20–16/45. Auch am 28.6. notierte das KTB des Nachschubverbindungsstabes beim Luftflottenkdo. 1 (Stab Kuttig) massive Pogrome „gestern u. heute“, bei denen 2500 Juden starben, ebd., RL 7/15. Am selben Tag fand beim Stab AOK 16 eine Besprechung mit Stahlecker statt, die die „Vermeidung d. Judenpogrome auf offener Straße“ zum Ziel hatte, KTB AOK 16/Ia v. 28.6.1941, ebd., RH 20–16/45. Allerdings wurde dabei auch festgehalten, daß weitere Exekutionen „unter der Aufsicht des SS-Führers“ auszuführen seien, Notiz über Besprechung beim OQu. v. 29.6.1941, ebd., RH 20–16/702. Wenige Tage später thematisierte auch die Führung der HGr. Nord diese Frage gegenüber Hitlers Chefadjutanten Schmundt: „Auf die vom Ia angeschnittene Frage der Ausschreitungen der litauischen Freischärler